Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Ukraine: Archivierte Beiträge bis 28. November 2017
prof - Samstag, 3. Mai 2014 - 20:43
Ich kann Deine Argumentation durchaus nachvollziehen und Du kommst sogar noch mit Gewinn aus der Nummer raus.
Prof

al_sting - Montag, 5. Mai 2014 - 18:34
Kernel, erster Handel Frankfurt, 13:28 Uhr: 6,38 €

--> 1.300 x 6,38€ = 8.294 €

In London ist heute Börsenfeiertag. Daher weiß ich erst morgen, wie ich insgesamt aus dem ukrainischen Engagement hinauskomme.

al_sting - Dienstag, 6. Mai 2014 - 10:42
MHP, erster Handel London, 9:44 Uhr: 12,15 USD. Das entspricht nach aktuellem Umtauschkurs 8,76€.

--> 800 x 8,76€ = 7.008 €

Kurze Abrechnung Ukraine:
Kernel: +1.144€ = 16% Rendite
MHP: -604€ = -7,9% Rendite
Ukraine gesamt: +540 € = 3.7% Rendite
Klarer Fall von Glück gehabt. Die bereits niedrigen Einkaufspreise haben (wie schon im Ölbereich bei den kurdischen Explorern WesternZagros und Genel) bildeten anscheinend einen gewissen Sicherheitspuffer, als die Entwicklung doch schlechter verlief als von mir erwartet.

Ich wünsche der Ukraine ganz stark, dass sie das Glück hat, dass sich meine jetzigen Befürchtungen eines eskalierenden Bürgerkriegs nicht bestätigen. In Kriegen gibt es m.E. meist keine wirklichen Sieger, sondern nur größere und kleinere Verlierer. An Menschen (Tote und Verkrüppelte) wie auch an Häusern, Städten, Unternehmen ... (Zerstörungen).
:-(

prof - Dienstag, 6. Mai 2014 - 14:25
Volle Zustimmung zu Deinem Statement!
Prof

al_sting - Dienstag, 27. Mai 2014 - 11:16
Vorsichtiger Wiedereinstieg in der Ukraine, da sich die Lage m.E. in den letzten Tagen entscheidend verbessert hat.
Kauf Kernel Holding, 1.100 Stück, Stuttgart, Limit 8 €

Indizien für die Verbesserung der Lage:
- Die Präsidentschaftswahlen sind gut gelaufen und haben ein erstaunlich deutliches Ergebnis gebracht.
- Porotschenkow ist vielleicht nicht perfekt, aber m.E. das Beste aller Angebote und am ehesten in allen Teilen der Ukraine vermittelbar. Die Scharfmacher und Nationalisten in Kiew dürften jetzt Schritt für entmachtet werden.
- Putin gibt auch Zeichen der Entspannung, von Truppenabzug bis zur Akzeptanz jener Wahlen
- Die Rebellen im Osten der Ukraine scheinen Rekrutierungsprobleme zu haben - vielleicht ist der Scheitelpunkt dieser Bewegung überschritten.
--> Die Gefechte zwischen Separatisten und Armee gehen leider weiter, aber ich bin wieder deutlich optimistischer, dass ein großflächiger Bürgerkrieg vermieden wird. Vielleicht hat der Blick in den Abgrund einige Beteiligte gerade noch rechtzeitig zur Besinnung gebracht.

PS: In Griechenland brauchte ich auch zwei Anläufe für den Einstieg. ;-)

al_sting - Mittwoch, 28. Mai 2014 - 17:48
Änderung des obigen Auftrages, Kaufvolumen wird auf 950 Stück gesenkt.
Grund: Neue Positionen haben bis auf weiteres nur noch ein Volumen von 14.000 €, halbe Positionen von 7.000€.
Näheres siehe Strategie Al Sting

al_sting - Freitag, 30. Mai 2014 - 13:12
Änderung Börsenplatz --> Frankfurt.
Also Kauf Kernel Holding, 950 Stück, Frankfurt, Limit 8 €

hoyke - Freitag, 30. Mai 2014 - 15:04
Limit 8 Euro ??? -- Briefkurs Ff ist 6,80 €
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Es gibt über Wochen in D eigentlich keinen Handel--
deine 950 Stücke umfassen da ggf. ein ganzes Wochenvolumen in Ff....
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so eine marktenge Aktie würde ich ungern
anfassen....
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Es handelt sich doch um A0M7QF ??

al_sting - Freitag, 30. Mai 2014 - 15:25
Kurssetzende Haupthandelsplätze sind hier halt Kiew bzw. Warschau. Da die Kurssteller dort einkaufen bzw. verkaufen, geht der Spread (6,625 zu 6,852€ für jeweils 1.326 Stück) auch vollkommen klar.
Aber du hast recht, eigentlich sollte ich es als Kauf aus dem Brief einstellen.

Da ich vor ein paar Monaten privat in relevanten Teilen ausgestiegen bin (und im Musterdepot eh gerne etwas mehr experimentiere), begleite ich privat nicht jede Aktion.

Als, Kauf Brief, 6,852
--> 950 x 6,852€ = 6.509,40€

al_sting - Dienstag, 4. November 2014 - 14:45
Durchwachsene Ergebnisse bei Kernel. Schlechter als erwartet, aber nicht so katastrophal wie der Bürgerkrieg erwarten ließ. Und bislang scheint es keine Probleme damit zu geben, dass das Unternehmen sowohl mehrere ukrainische als auch einen russischen Hafen betreibt: http://www.agrimoney.com/news/strong-russia-ukraine-grain-exports-boost-kernel--7625.html

12:00 UK, 21st Oct 2014, by Agrimoney.com
Strong Russia, Ukraine grain exports boost Kernel

The strong starts to 2014-15 for Russian and Ukrainian grain exports boosts hopes for Kernel Holding's port operations, although the sunflower-to-silos group was less upbeat about its farming prospects.

Kernel Holding – whose port facilities handle some 9-12% of Ukraine's grain exports and 4% of Russia's - said that its terminal throughput in the July-to-September period had hit 1.21m tonnes, up 56% year on year.

The growth reflects, besides investment in the terminals - two in Ukraine, at Illichevsk and Mykolaiv, and a terminal operated with GlencoreXstrata at Russia's Taman port – a strong performance by grain exports from both countries, following strong harvests.

Ukraine's overall grain exports had, as of October 16, soared 29% to 10.1m tonnes since the start of 2014-15 on July 1, according to official data,

Russia's grain exports for the July-to-September period jumped 27% to 11.5m tonnes.

'Healthy margin'

Kernel Holding forecast that volumes handed by its ports would reach 4.5m-5.0m tonnes for 2014-15, compared with 4.2m tonnes last season.

The group highlighted a goal of hitting 6m tonnes in grain exports "within 3-4 years".

Andriy Verevskyy, the Kernel chairman, also forecast a "healthy margin" at the group's sunflower oil operations, Ukraine's biggest – in part thanks to the Ukraine crisis, which has meant that "almost 1m tonnes of [seed processing] capacity is out of the market this year".

The group's nine processing plants, of which two are in Russia, will crush some 2.4m-2.5m tonnes of sunflower seed, equivalent to about one quarter of Ukraine's harvest, although below their capacity to handle 2.9m tonnes.

'Below our initial expectations'

However, Mr Verevskyy was less optimistic about the group's farming operations, spread over 389,000 hectares, citing the setback from weak commodity prices.

"We expect the farming segment's contribution to be positive in the 2015 financial year," which for Kernel ends next June.

But profits will come in "definitely below our initial expectations because of a strong correction in soft commodities prices".

The forecast defies a promising start to the growing season, with winter sowings completed, and the 82,100 hectares of wheat and rapeseed planted "in good condition".

Into the red

The farming operations in the year to June this year sank to a loss of $102.9m, compared with operating profits of $17.2m the year before, as lower prices and the costs of crop drying during a wet 2013 harvest period more than offset the benefit of increased yields.

While the group narrowed its losses in sugar, and raised near five-fold profits from its grain marketing operations, profits in sunflower crushing weakened.

Kernel reported a full-year loss of $98.3m, compared with earnings of $111.6m the year before.

Nonetheless, the brighter outlook helped shares in the group, which are listed in Warsaw, rise 3.1% to 22.83 zloty.

al_sting - Montag, 1. Dezember 2014 - 12:25
Gute Quartalszahlen und eine Dividendenempfehlung von 0,25 US$ / Aktie sind eine erfreuliche Überraschung. Report siehe http://www.kernel.ua/media/uploads/library/14/11/Kernel_Company_Presentation_Q1FY2015.pdf

al_sting - Dienstag, 2. Dezember 2014 - 13:01
Ich hatte mir im August nicht zuletzt aus moralisch-ethischen Gründen eine Haltepflicht bei Kernel auferlegt, siehe Strategiediskussion vom 08.08.2014:
"Mein ukrainischer Wert verdient eine etwas stärkere Betrachtung. Vor einigen Tagen habe ich in einer eigenen Diskussion um Meinungen bei moralisch-ethischen Gratwanderungen im Aktienkauf gebeten. Prof hat dabei auch das Thema Kaufen, wenn die Kanonen donnern" angesprochen, das sehr leicht eine zynische Note bekommen kann. "Herrlich, endlich wieder Krieg, endlich wieder billige Aktien".
Ich persönlich sehe die Lage (naturgemäß?) etwas anders und sehe antizyklische Schnäppchenkäufer als eine positive, weil wichtige Marktstabilisierung in Zeiten der Panik. Wo würden Unternehmenswerte landen, wenn niemand in fallende Messer greift?
Allerdings stellt sich hier auch immer die Frage, wie man weiter umgeht. Wenn man sich als Helfer in Notlagen ansieht, ist es ethisch-moralisch nicht unproblematisch, wenn man bei dem nächsten Eskalationslevel, das den persönlichen Geschmack übersteigt, verkauft und sich damit in die Schlange der Paniker und Krisenverschärfer einreiht. Ich habe das im Fall des Ukraine-Konflikts bereits ein Mal gemacht und bekomme aktuell wieder meine Bauchschmerzen. Das kann allerdings nicht das Ziel der Übung sein.
Daher setze ich an mein Ukraine-Engagement eine fixe Mindesthaltezeit der Aktien von einem Jahr, sofern sich nicht einschneidende Änderungen im Unternehmen an sich zeigen (Betrug durch das Management etc.). Wenn sich das bewährt, könnte ich diese Regel auch ganz grundsätzlich für derartige antizyklische Engagements einführen."

Angesichts der guten Quartalszahlen ist die Begeisterung in der Optimismus in die Aktie von Kernel zurückgekehrt. Aktuell dominiert nicht die Panik, sondern Optimismus, und der Kurs steht über meinem damaligen Einkaufskurs. Mit dieser geänderten Stimmung und dem Überschreiten des Einstandskurses sehe ich die moralische Halteplicht als erfüllt an, so dass Verkäufe jetzt vertretbar sind.

Mir wurde beim Lesen des Quartalsberichts noch einmal richtig bewusst, dass KErnel zwar nicht auf der Krim, wohl aber in anderen russischen Gebieten sehr stark engagiert ist, mit einem großen Hafen und, glaube ich, auch mit Ackerflächen. Das behagt mir gar nicht, da ich Russland mittlerweile zutraue, als weitere Eskalationsstufe den russischen Besitz von ukrainischen Unternehmen zu enteignen. Sistema lässt grüßen, was Enteignungen angeht.

Zudem ist der Bürgerkrieg in der Ukraine und der Konflikt des Westens mit Russland viel tiefer eskaliert als ich es je erwartete. Mittlerweile würde mich auch eine zweite heiße Phase des Bürgerkriegs nicht wundern. Daher beende jetzt den zweiten Anlauf eines Engagements in der Ukraine.

Angesichts des sehr illiquiden Handels in Deutschland kann man faktisch nur ins Geld verkaufen, wie ich schon im Mai aus dem Brief gekauft habe.
Aktueller Geldkurs Frankfurt: 7,136€
(Empfehlen würde sich der deutlich liquidere Handel in Warschau.)
--> 950 x 7,136€ = 6.779,20€
Damit hat diese Aktion für das Musterdepot eine Rendite von 269,80€ = 4,1% gebracht.
Angesichts der gruseligen Entwicklung in der Region ein glücklicher Ausgang.

al_sting - Samstag, 25. November 2017 - 23:26
Rückblick: Der Bürgerkrieg hat die Ukraine nicht zerstört, und mittlerweile erholt sie sich wieder. Die exportorientierten Unternehmen wie Kernel und MHP haben die letzten Jahre recht solide überstanden.

Bei Kernel bin ich rückblickend zum Tiefstkurs ausgestiegen, das Unternehmen hat sich seitdem im Kurs verdreifacht und ist jetzt wieder etwa am Fallen.
MHP hat hingegen nach meinem Ausstieg noch einmal stark Federn gelassen, zeigt aber seit dem Tiefpunkt von 7,90€ Anfang 2016 einen stabilen Kursanstieg. Die Firma kostet jetzt in Dollar etwas unter meinem Ausstiegskurs in 2014, in Euro hingegen etwas mehr, und ist immer noch oder wieder sehr günstig bewertet,
über dem Ausstiegskurs. Und auch fundamental wird es wieder besser: Nach Verlusten in 2014 und 2015 schreibt MHP seit 2016 wieder schwarze Zahlen, die immer besser werden. Daher versuche ich mich wieder einmal an MHP.

Kauf 1.400 Stück, London Stock Exchange, Limit 11,49US$ = 9,63€

al_sting - Montag, 27. November 2017 - 10:05
Erster Handel, 8:39 Uhr, Kurs 11,30 USD = 9,47€
--> 1.400 x 9,47€ = 13.258 €

levdul1 - Montag, 27. November 2017 - 13:27
Ich habe mir MHP mal angeschaut. Die Zahlen sehen natürlich super aus, die reinste Geldruckmaschine.
Nur sind alle diese zahlen Zukunftsprojektionen.

Die letzten Jahre waren tiefrot. Der Umsatz scheint sogar zu stagnieren. Was ist den anders als in den letzten Jahren ? Bei 4-traders sieht es aus, als ob sich die Zinsbelastung ändert ?

Weisst du da mehr ?

al_sting - Montag, 27. November 2017 - 21:34
Naja, die Zahlen der Vergangenheit waren m.E. durch die Folgen des Bürgerkriegs beeinträchtigt. Das hat sich m.E. mittlerweile geändert.
Seit 2016 ist MHP wieder profitabel, und für 2017 schon im sehr erfreulichen Bereich.
Die niedrigen Kosten in der Ukraine, zusammen mit dem Export in reichere Länder, versprechen m.E. auch für die meisten Jahre eine gute Profitabilität.

Ach ja: Präsentation aus dem Juli: http://seekingalpha.com/article/4086334-mhp-s-mhpsy-investor-presentation-slideshow

März 2017 zu den Zahlen für 2016: http://www.just-food.com/news/ukraine-poultry-firm-mhp-back-in-black-in-2016-sales-rise_id136071.aspx

levdul1 - Dienstag, 28. November 2017 - 02:11
Das mit dem Bürgerkrieg ist mit etwas zu pauschal. Sowohl Umsatz als auch EBITDA waren mit oder ohne Bürgerkrieg auf einem ähnlichem Niveau.
Auch das EBIT ist in allen Jahren positiv. Danach erscheint in der Gewinn- und Verlustrechnung der Punkt 'Währungsverluste'. Das liegt sicherlich daran, dass MHP in der Ukraine den Stammsitz hat und in USD bilanziert. Der USD hat seit 2013 gegenüber Hrywnja um fast 200 % zugelegt.

Wie diese Währungsverluste genau entstehen und warum sie erst am Ende der Gewinn- und Verlustrechnung stehen, das konnte ich nicht erkennen. Ich habe deshalb Frau Sobotyuk angeschrieben und werde eine eventuelle Antwort hier vorstellen.

levdul1 - Dienstag, 28. November 2017 - 12:06
Frau Sobotyuk hat ziemlich schnell geantwortet (siehe angehängte Kommunikation). Ich muss darüber in Ruhe nachdenken, da MHP ja in USD bilanziert. Ich hänge noch eine Verknüpfung zur Inflationsrate in der Ukraine an; diese wird sicherlich mit entscheidend sein für den zukünftigen Wechselkurs.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/232421/umfrage/inflationsrate-in-der-ukraine/

Dear Michael,
Good morning.
Thank you for your letter.
The answer for your question is: currency depreciation, which resulted in non-cash currency losses; MHP had these losses as its debt is only in hard currency; according to IFRS MHP had to revalue its debt in hard currency each reporting period.
I hope it answers your question.
In case you have further questions or need more details, please feel free to contact me. We can also have a conf call at any time.
Have a nice day.

Yours sincerely,
Anastasia Sobotyuk

al_sting - Dienstag, 28. November 2017 - 13:00
Vielen Dank!

al_sting - Dienstag, 28. November 2017 - 13:07
Klingt für mich so, als sollte man nicht das Nettoergebnis, sondern eher EBIT und Ebdita im Auge behalten, die vergleichsweise stabil blieben.
Die währungsbedingten Ab- oder Zuschreibungen haben ja kaum eine betriebswirtschaftliche Auswirkung auf die Firma. Sie arbeitet und produziert auch so weiter und schafft Werte.

Wenn wir Ebdita, Ebit und Dividendenausschüttung mit der Marktkapitalisierung vergleichen, bleibt die Firma günstig bewertet.

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