Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: LPG-Tanker: Archivierte Beiträge bis 24. September 2016
monopole - Montag, 15. Februar 2016 - 22:47
AVANCE Gas Holding Ltd gab 2016-02-09 die Q4-Zahlen bekannt. Verkündet wurden ein Gewinn von 1.31 USD pro Aktie und eine Quartalsdividende von 0.65 USD. Hochgerechnet aufs Jahr entsprach das bezüglich des Kurses vom 2016-02-08 einem KGV von 2,00 und einer Dividendenrendite von 25%. Die Aktionäre waren maßlos enttäuscht. Der Kurs fiel am Tag der Bekanntgabe um mehr als 10% und danach noch weiter.

Ich war auch enttäuscht. Nicht wegen des Ergebnisses, sondern über die Änderung der Dividendenpolitik: Zuvor war der Quartalsgewinn immer vollständig ausgeschüttet worden. Nun wurde nur die Hälfte ausgeschüttet. Damit hatte ich nicht gerechnet. Das Board hat offenbar den Eindruck, die Party im LPG-Bereich ist bald vorbei. Sieht aus, als müsste ich wieder ein paar Hausaufgaben machen und entscheiden, wie es mit der Aktie weiter geht.

Nur der Vollständigheit halber: Das Übernahmeangebot für AURLPG war noch im Dezember zurückgenommen worden.

monopole - Freitag, 20. Mai 2016 - 07:31
Die Entwicklung der LPG-Branche in den USA wird im verlinkten Artikel beiläufig mit erläutert. Eigentlich handelt der Artikel von Enterprise Products Partners L.P., einem US-Energieunternehmen mit dem Ticker EPD. Prof, was sagst Du zum Chart?

monopole - Samstag, 18. Juni 2016 - 18:04
Avance fie gestern aus dem Osloer Total Return Index OBX, dem Analogon des DAX. Der Abstieg wurde Anfang Juni verkündet. Bis gestern fiel die Aktie von 42.56 NOK auf 28.00 NOK (zeitweise knapp unter 25 NOK). Ich war mir des Abstiegs nicht bewusst. Sonst hätte ich wahrscheinlich deutlich aggressiver nachgekauft. War vielleicht besser so.

Der direkte Konkurrent BWLPG verblieb im OBX. Sein Kurs fiel von 39.41 NOK auf 32.20 NOK.

Je mehr Leute sich auf Indexfonds kaprizieren, desto größer sollte der Kauf- und Verkaufsdruck bei Änderungen der Indexzusammensetzung werden.

trick17 - Donnerstag, 23. Juni 2016 - 11:26
Ich hab nach langer Zeit hier mal wieder reingeschaut. BW Offshore finde ich derzeit extrem speuklativ. Avance finde ich da etwas spannender.
Mir ist aufgefallen, dass die Flotte sehr jung ist. Die meisten Schiffe wurden 2015 gebaut. Capex-Belastungen aus Schiffsbestellungen gibt es auch nicht mehr. Auf dem derzeitigen Kursniveau beträgt die Marktkapitalisierung 100 Millionen Euro. Die Nettoschulden sind deutlich höher.
In dem derzeitigen Kurs steckt schon eine Umschuldung von Fremdkapital in Eigenkapital drin. Aktie fällt wie ein Stein, kann also noch weiter fallen. Tiefer geht immer...

Meine Gedanken/Fragen:
1. Ist die Aktie JETZT ein Kauf?
2. Die Erweiterung des Panama-Kanals. Fahren die LPG-Frachter (VLGC) jetzt durch den Kanal, wodurch die Fahrzeiten kürzer werden und die Überkapazitäten steigen noch einmal massiv an?
3. Wo kann ich die aktuellen LPG-Frachtraten einsehen?

trick17

monopole - Donnerstag, 23. Juni 2016 - 20:39

Quote:

Wo kann ich die aktuellen LPG-Frachtraten einsehen?


Die beste Quelle für die branchentypischen Kennziffern ist Fearnleys. Für Investoren sind die TCE (time charter equivalent) einfacher zu handhaben. Diese findet man auf der Homepage von Avance.

Quote:

Die Erweiterung des Panama-Kanals. Fahren die LPG-Frachter (VLGC) jetzt durch den Kanal, wodurch die Fahrzeiten kürzer werden und die Überkapazitäten steigen noch einmal massiv an?


Panama hat einen Einfluss, da die Route aus dem US-Golf nach Asien deutlich kürzer wird. Die Transportkosten sinken dadurch tendenziell. Das heisst, bei den Tankergesellschaften bleibt bei gleichem transportierten Volumen weniger hängen. Andererseits ändert sich damit auch die Wettbewerbsfähigkeit des US-produzierten LPG. Ob das dann zu höheren Volumina führt, wird sich zeigen.

Quote:

Ist die Aktie JETZT ein Kauf?


Das ist die schwerste Frage.
  • Lage: Die Charterraten sind unten. Avance verbrennt derzeit pro Tag etwa 150 k$ Cash. Hinzu kommt kommen noch die Abschreibungen. Ich taxiere den Quartalsverlust auf etwa 25 M$. Den Konkurrenten dürfte es ähnlich ergehen, abhängig davon, welcher Anteil der Flotte am Spotmarkt vermarktet wird.
  • Angebot: Wenn ich das richtig sehe, gab es Ende 2014 etwa 161 VLGC, Ende 2015 waren es etwa 198 VLGC und heute dürften es etwa 229 VLGC sein. Bis Ende des Jahres dürften wir bei etwa 243 VLGC angekommen sein. Ende 2017 sollte es etwa 262 VLGCs geben. Aber dann ist die Orderflut abgearbeitet. Und seit Jahresanfang gab es so gut wie keine neuen Orders. BWLPG hat, wenn ich mich recht entsinne, kürzlich eine Order platziert, die in 2020 ausgeliefert werden soll. Anders dargestellt: Im Jahr 2015 wuchs die Flotte pro Monat um 3 Schiffe. Das erste Halbjahr 2016 wuchs sie um 5 Schiffe pro Monat. Im zweiten Halbjahr 2016 gibt es nur noch 2 Schiffe pro Monat. 2017 wird es noch 1.5 Schiffe pro Monat geben. 2018 wird es 0 Schiffe pro Monat geben. Der Pillenknick kommt jetzt zum Tragen.
  • Nachfrage: Der LPG-Markt wächst. Die Charterraten sind erst eingeknickt, als die Flotte um 5 Schiffe pro Monat wuchs. Davor war Hausse.
  • Börsenereignisse: Avance wurde Mitte Juni aus dem Osloer Äquivalent des DAX geworfen. Das hat dem Kurs nicht geholfen. Im Vergleich zur Konkurrenz (d.h. zu AURLPG, BWLPG, SOLV in Oslo und LPG in NY) ist die Aktie deutlich übermäßig abgestraft worden: Seit August 2015 ist AVANCE um 75% gefallen, BWLPG und AURLPG um 45% und SOLV um 20%. Auch von den Kennzahlen her ist AVANCE im Vergleich unterbewertet.
  • Bei der Vorlage der Quartalsergebnisse aller LPG-Firmen werden herbe Verluste gebeichtet werden müssen. Kann sein, dass es dann noch einmal deutlich mit den Kursen nach unten geht.
  • Ob angesichts der jetzigen niedrigen Charterraten tatsächlich alle noch ausstehenden Orders, das betrifft etwa 33 Schiffe bis Ende 2017, auch zum geplanten Zeitpunkt ausgeliefert werden, wird sich zeigen.
  • Insgesamt denke ich, dass der optimale Zeitpunkt für den Einstieg, wenn nicht jetzt, so doch in den nächsten Monaten sein wird.

trick17 - Montag, 27. Juni 2016 - 11:21
Danke fur die info. Ich warte bis q2 zahlen raus Sind.

trick17 - Freitag, 26. August 2016 - 15:57
Q2-Zahlen sind raus. Ergebnis ist negativ, wie nicht anderes zu erwarten bei den Frachraten. Soviel Cash wurde aber nicht verbrannt. Aktienkurs ist auf 1,70 Euro gefallen. Marktkapitalisierung 100 Millionen Euro. Aktie hat in den letzten 12 Monaten 90% an Wert verloren, was einzig auf fallende Frachraten zurückzuführen sein dürfte. Das ist schon heftig. Großes Risiko bei sehr großen Chancen, wie ein Optionsschein!

Momentan beobachte ich weiter.
Für mich momentan ein fallendes Messer.

trick17

monopole - Mittwoch, 21. September 2016 - 20:41
Neues aus dem norwegischen LPG-Bereich: Die Firma BW LPG, eine in Oslo notierte Tochterfirma der privat gehaltenen Bergensen Worldwide Group (BW Group) in Singapore, macht ein Übernahmeangebot für die ebenfalls in Oslo notierte Firma Aurora LPG. Interessant ist, dass die AURLPG-Aktionäre offenbar die Wahl haben: Halb BWLPG-Aktien, halb Cash oder voll Cash!
Der Kurs von AVANCE, dem ebenfalls in Oslo notierten Konkurrenten der beiden, ist in der vergangenen Woche um knapp 20% gestiegen (ausgehend vom ATL). Hat das fallende Messer da etwa laut und deutliche "Tock" gemacht?

al_sting - Mittwoch, 21. September 2016 - 21:39
@ Monopole:
Das klingt in der Tat interessant, nach einem typisch antizyklischen Einstiegssignal.
Jetzt würde mich etwas Material/Analysen zum Einlesen interessieren, noch über deine obigen fachkundigen Kommentare hinaus. Kannst du da Links empfehlen?
Nicht zuletzt die Frage, wonach sich so volatile Märkte bwerten lassen. Ich würde derzeit auf Buchwert, Cashreserven (oberhalb des vertraglich zugesicherten Minimums!) sowie Verschuldung, aktuelle Cash-Burn-Rate und die Kostenseite der Schiffe im Vergleich zu anderen Reedern der Branche schauen.
Was hältst du noch für wichtig?

al_sting - Mittwoch, 21. September 2016 - 22:02
PS: Schande über mich - ich habe übersehen, dass du vor einem Jahr schon die Branche und die interessantesten Player vorgestellt hast.
Ich bin dann mal am Lesen.

al_sting - Mittwoch, 21. September 2016 - 22:46
Avance hat anscheinend gerade ein Schiff verkauft, den LNG-Tanker Gaea, den sie im Vorjahr (?) kauften, um ihn zu einem LPG-Tanker umzubauen.
http://www.avancegas.com/Investor-Relations/Stock-Exchange-Releases/Avance-Gas-Holding-Ltd-Sale-of-LNG-carrier-Gaea
Verkäufe mitten in der Krise klingt nach richtig miesen Preisen. Nach einer Verzweiflungshandlung, weil die Cashreserven knapp werden, also einer fetten Red Flag.
Oder sehe ich das zu skeptisch? Ist der frühere Kaufpreis von Gaea durch Avance bekannt?

monopole - Donnerstag, 22. September 2016 - 01:03
Die Gaea wurde im Juli 2015 für 19 MUSD angeschafft. Im Q3 conference call wurde der CEO nach dem Grund gefragt. Er reagierte ausweichend. Es war scheinbar eine Idee, die man mal ausprobieren wollte. Das Ausweichen habe ich so interpretiert, dass man die Idee nicht ausposaunen wollte, um ein Gelingen nicht von vorneherein durch Öffentlichkeit zu vereiteln. Es wurde betont, dass dies definitiv nicht zum Kerngeschäft gehört und auch vom Volumen nicht weiter erwähnenswert bleiben werde.
Soviel ich mich entsinne, wurde im Q4 cc noch einmal nachgefragt mit dem gleichen Resultat.
Soviel ich sehe, wurde die Gaea nun für 13,3 MUSD wieder veräußert. Die Idee stellte sich offenbar als nicht so berauschend heraus. Die knappen 6 MUSD Kosten sind bedauerlich, fallen aber im Rahmen der Summen, um die es hier geht, nicht weiter ins Gewicht. Gerade mal ein Zehntel einer Kopperschen Peanut.
Ich halte dies nicht für eine red flag, da es von Anfang an als Versuchsballon mit beschränkten Kosten gekennzeichnet war. Hätte man die Gaea behalten, dann wären beim nächsten CC bohrende Fragen angebracht gewesen. Denn jetzt will man Sicherheit, keine Experimente.

trick17 - Donnerstag, 22. September 2016 - 13:36
Ich sehe den Verkauf der Gaea auch als absolute Randnotiz. Verkauf jetzt ist richtig, Besinnung auf die aktuellen Probleme im Krengeschäft.

Volle Zustimmung, monopole!

Zusammengehen von Autora und BW LPG ist positiv für alle. Ein Player weniger.

Ich denke, der Kursanstieg von Avance beruht auf die Spekulation, dass auch Avance noch übernommen werden könnte. Würde auch Sinn machen.

Mit Hanjin ist eine südkoreanische Reederei pleite gegangen, die aber wohl nur Container verschifft hat. Hier sind die Frachtraten umgehend angezogen. Das kann auch bei LPG passieren. Noch ein, zwei Übernahmen, noch ein oder zwei Pleiten, ein paar ältere Schiffe
verschrotten und zack ! ist der Markt wieder i.O.

Die Frachtraten sind für LPG aber nocn mies. Ich schauen noch weiter von außen zu.

al_sting - Donnerstag, 22. September 2016 - 14:28
Ja, das Argument überzeugt mich. Konzentration auf das Wesentliche. Vielen Dank, diese Laterne kann ich damit löschen.

Nach meinem zugegeben kurzem Einlesen habe ich
derzeit an drei Stellen Bauchschmerzen. Eure Einschätzung dazu würde mich ebenfalls interessieren:
1. Avance scheint seine Schiffe im Wesentlichen auf dem Spotmarkt zu vermarkten, so dass sie alle Preisübertreibungen auch nach unten voll und ungepuffert mitnehmen. Ist die Preisgrenze bekannt, ab der der CF nach Zahlung der Kredite negativ wird?
2. Ein Großteil der Neubauten ist schon im Markt, aber die Welle dauert bis 2017, so dass der Überschuss auf Angebotsseite bis zur Mitte des nächsten Jahr noch weiter steigen wird. Oder sehe ich das zu schwarz und es verschwinden bereits Kapazitäten?
3. Avance scheint in der Vergangenheit alle Einnahmen nach Kredittilgung (=Höhe der Abschreibung?) an die Aktionäre ausgeschüttet zu haben. Das klingt für mich nach einer dünnen Finanzdecke, um schwere Zeiten auszuhalten. Ist bekannt, wie groß diese Finanzdecke ist und ab welcher Schwelle Kapitalmaßnahmen unter Stress wie KEs oder Umschuldungen notwendig werden?

Sofern ein mittleres bis hohes Risiko solcher Kapitalmaßnahmen zu schlechten Zeitpunkten besteht, würde ich lieber wie bei BW Offshore abwarten, bis diese angekündigt und in den Kurs eingepreist sind.

trick17 - Donnerstag, 22. September 2016 - 16:48
Cash, Cash equivalents and receivables sind 93 Mio. $, also fast 3 US$/Aktie. Also mehr als der Börsenkurs. Dann kommt noch der Verkauserlös aus dem LNG-Tanker hinzu.

Bringt aber alles nichts bei 550 Mio US$ Verbindlichkeiten. Auch die Eingenkapitalquote sieht schick aus mit 43%. Dann kommt ne fette Impairmentabschreibung und Eigenkapital ist weg...
Bei den derzeitigen Marktbedingungen geht eigentlich kein Weg an Impairments vorbei. In der Regel werden sie immer in Q4 gebucht - zusammen mit so einer Laberei ala nicht Cash relevant. Was ja auch stimmt, leider. Das ist das Risiko bei neuen Schiffen, gerade wenn sie am Spotmarkt angeboten werden. Enorme Hebel in beide Richtungen.

Die Bilanzsummer der Company ist mit 1.045 Mio US$ einfach zu lang.

Kapitalerhöhung - mag keiner bei den aktuellen Kursen.

Schiffe verkaufen zur Entschuldung - mag erst recht niemand. Dann wird sofort klar, dass die restlichen Schiffe auch nicht mehr den Buchwert wert sind -> Impairments.

Wartet man bis der Markt wieder ein wenig besser aussieht, sind die ersten 100% Kursgewinn schon weg. Ist ein wenig wie Lotto spielen.

Ich rechne fest mit Impairments zum Jahreswechsel, womöglich bietet sich dann eine ultimative Einstiegsgelegenheit.

trick17

monopole - Donnerstag, 22. September 2016 - 21:11
  • Der Cash-Breakeven, also das TCE (time charter equivalent), unter dem der Cashbestand abnimmt, liegt bei etwa 13.500 USD/d. Breakeven berücksichtigt darüber hinaus die Abschreibung und liegt bei etwa 22.000 USD/d. Das lässt sich alles schön aus der Präsentation zum Q2 ablesen (teile alle Zahlen durch 90 Tage und 14 Schiffe). Hierbei gilt TCE = (Operating revenue - Voyage expenses)/(90 Tage x 14 Schiffe). Die augenblicklich gezahlten TCE findet man auf der Homepage von Avance. Bei einem derzeitigen Avance-Index von 4456 werden also über den Daumen gerechnet 9000 $ x 90 Tage x 14 Schiffe, das heißt 11.5 MUSD Cash pro Quartal verbrannt. Hinzu kommen planmäßige Abschreibungen von etwa 10.5 MUSD pro Quartal.
  • Verschwinden von Kapazitäten: Seit 5.5 Jahren zum ersten Mal wurde diese Woche zum ein VLGC-Tanker, Jahrgang 1986, zum Verschrotten gegeben.
  • Die Cash-Zahlen zum Ende Q2 hat trick17 ja schon genannt. Minimum Cash liegt bei 5% aller ausstehenden Kredite, mindestens aber 35 MUSD (d.h. aktuell beim Mindestbetrag). Kredite werden Anfang 2020 fällig. Es stehen keine Anleihen aus, die Kapitalstruktur ist also recht einfach. Die Covenants zu den Krediten findet man auf Seite 39 des Jahresberichts 2015. Grob gesagt kommen wir in die kritische Zone, wenn der Buchwert der Schiffe um ein Viertel oder mehr abgeschrieben werden muss. Dabei muss man sich aber vor Augen halten, dass es keinen liquiden Markt für diese Schiffe gibt.

al_sting - Donnerstag, 22. September 2016 - 21:17
Beachtenswert scheinen also zwei Details zu sein:
- Cashburn auf dem Level kann man noch etwa 1,5 Jahre verkraften
- Abschreibungen können schnell brisant werden (Der Kaufpreis von GAEA für 19 Mio wurde damals schon als Preis auf Verschrottungslevel bezeichnet, und jetzt gab es beim Verkauf nur noch 2/3 davon, das sollte man hoffentlich nicht auf den Rest der Flotte hochrechnen)

Tricks Ansatz gefällt mir, auf Impairments zum Jahreswechsel zu warten und dann neu zu entscheiden.

monopole - Donnerstag, 22. September 2016 - 22:06
Die Preise für die Verschrottung der Schiffe richten sich ausschließlich nach dem Schrottpreis ( xxx USD pro Tonne ) und dem Gesamtgewicht der Schiffe.
Der Verschrottungspreis für LNG-Tanker orientiert sich auch am Edelstahlpreis, da die Tanks aus Edelstahl sind.
Wenn der Verschrottungspreis von Gaea also um ein Drittel gesunken ist, besagt dies, dass der Preis, den man pro Tonne Schrott erhält, um ein Drittel gesunken ist.
Man hätte vor zwei, drei Jahren in die Verschrotter auf dem indischen Subkontinent investieren müssen. Die haben gerade Hochkonjunktur. Einen Rückschluss auf eventuell anstehende Abschreibungen für neue LNG-Tanker oder LPG-Tanker lässt dies nicht zu.

monopole - Donnerstag, 22. September 2016 - 23:14
Bei BWO habe ich erfahren, dass Du das Timing sehr viel besser beherrschst als ich. Also auf die Impairments zum Jahreswechsel!

monopole - Samstag, 24. September 2016 - 13:08
Hier sieht man als Tabelleneintrag das Schicksal der Viktoria Wulff: Das im Jahre 2006 vom Stapel gelaufene Containerschiff wurde zur Verschrottung verkauft. Bezahlt wurden 303 USD pro Light displacement ton (Ldt), manchmal auch light weight ton LWT genannt. Dies bezeichnet das Gewicht des leeren Schiffes, ohne Treibstoff, Wasser oder Ladung. Die 21.531 Tonnen Ldt ergaben also einen bezahlten Preis von knapp über 6.5 MUSD.
Ohne weitere Details zu kennen, würde ich daraus schließen, dass die Viktoria Wulff ein Panamax-Schiff mit etwa 4700 TEU ist. Vor drei Jahren bekam man bei der Verschrottung derartiger Schiffe noch 10 MUSD.

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