| levdul1 - Dienstag, 3. Mai 2016 - 14:38 |
| Ich bin gerade dabei mir den spanischen Aktienmarkt anzuschauen. Aufgrund der verrückten politischen Situation herrscht Unsicherheit, welche den Markt drückt. Per Saldo tritt der Markt seit 15 Jahren auf der Stelle. Vielleicht ist hier ein Schnäppchen zu holen. Ich werde berichten. Gibt es von eurer Seite irgendwelche Geheimtipps ? |
| levdul1 - Dienstag, 3. Mai 2016 - 15:43 |
| Der Ausflug in den spanischen Aktienmarkt war leider nicht so ergiebig. Die meisten Unternehmen haben entweder eine erschreckend geringe Kapitalisierung (Eigenkapitalquoten von 25 % und geringer) oder sind generell nicht sonderlich profitabel. Die wenigen Ausnahmen sind auch ambitioniert bewertet. Hierzu zähle ich: Inditex (hat Amancio Ortega zum mittlerweile zweit-reichsten Mann der Welt gemacht), Amadeus IT (Software für Reisebüros), Grifols (Medizintechnik) und Red Electrica (Stromnetzbetreiber). Nicht ganz so hoch bewertet sind Viscofan (Wurstpellen) und Enagas (Gasversorger). Letzteres Unternehme würde ich sogar als Witwen- und Waisenpapier bezeichnen, da sie seit Jahren hohe, stabile Cashflows erwirtschaften. Leider wächst der Markt überhaupt nicht mehr und die Gewinne werden fast komplett an die Aktionäre ausgeschüttet. Somit ist leider nichts für mein Depot dabei. Falls jemand noch ein interessantes Unternehmen aus Spanien kennt, wäre ich sehr daran interessiert. |
| prof - Dienstag, 3. Mai 2016 - 20:08 |
| Danke für die intensive Recherche. Scheint nicht viel dabei zu sein. Aber auch diese Erkenntnis ist wichtig. Wie wäre es mit Mutui aus dem Nachbarland Italien? |
| al_sting - Dienstag, 3. Mai 2016 - 23:47 |
| Als ich vor ein paar Jahren die südeuropäischen Länder durchforstet habe, hatte ich in Spanien auch den geringsten Erfolg. Italien und Frankreich boten (und teils bieten) einige sehr spannende Unternehmen, Prof hat schon Mutui angesprochen. Griechenland hatte auch interessante Firmen, ist mir aber zu heiß geworden. Bei Portugal hatte ich zumindest Unternehmen auf der Watchlist, bei Spanien fand ich fast nichts. Ich versuchte mich nur an der Banco Santander, aber da bin ich zum Glück mit einer schwarzen Null wieder herausgekommen. Zudem dachte ich bei Spanien immer an die Südamerika-Connection, aber die ist auch meist schon gut eingepreist, und Südamerika stottert wirtschaftlich auch ziemlich. |
| monopole - Mittwoch, 4. Mai 2016 - 08:44 |
| Was bringt Dich darauf, in Spanien nach Schnäppchen zu suchen? Wenn ich Draghis Konzept richtig verstehe, werden die Problemländer Portugal, Spanien, Italien und Griechenland derzeit mit Geld zugeschüttet. Anders als Draghi haben wir keine unendlich tiefen Taschen. Wir sollten uns daher möglichst fern halten von Orten, an denen Draghi sein Unwesen treibt. |
| levdul1 - Mittwoch, 4. Mai 2016 - 09:05 |
| Spanien hat im Augenblick eine Regierungskrise. Nebenbei schwelt seit längerem noch eine Bankenkrise, welche durch den überhitzen Immobiliensektor erzeugt wurde. Ansonsten macht Spanien für mich einen recht seriösen Eindruck. Ohne jetzt Vorurteile sinnlos zu belasten: Der Spanier gehört für mich nicht zu den Menschen, welcher ausschließlich daran interessiert ist, in die eigene Tasche zu wirtschaften. Apropos Bankenkrise: Die meisten der spanischen Banken haben selbst auf der Höhe der Finanzkrise keine Verluste geschrieben. Es sind lediglich durch gesetzliche Vorgaben die Eigenkapitalrenditen gesunken. Und übrigens treibt Draghi auch bei uns sein Unwesen. Wenn das Zentralbankgeld irgendwann wieder eingesammelt werden muß, kann es durchaus sein, daß UNS die eine oder andere Rechnung präsentiert wird. |
| prof - Mittwoch, 4. Mai 2016 - 09:57 |
| Vielleicht ist ein Einstieg in UK vor dem Referendum auch eine Überlegung wert. Auch wenn die EU verlassen wird, sehe ich das nicht so schlimm. Dann gibt es halt ein Freihandelsabkommen. Draghis Rechnung dürfte beispielsweise auch im deutschen Immobilienmarkt präsentiert werden, dann noch eine Zwangsanleihe etc. |