Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Norwegen / Börse Oslo: Archivierte Beiträge bis 21. Juli 2015
al_sting - Sonntag, 22. März 2015 - 16:58
Bei Songa halte ich mich mal kurz: Nimm dir etwas Zeit, schau mal in die Anfänge dieses Fadens, und lies ihn dann durch.
Ich kaufte den Wert etwa drei Monate nach dem Zitat von dir, und ich orientierte mich dabei auch stark an Finance-Checkers Einschätzung.
Aber auch hier:
- Ich war (und bin) der Meinung, dass das Risiko bei Songa durch die langjährige Vermietung der neugebauten CATs deutlich gesenkt wurde. Deshalb meine Paulus-Erwartung.
- Die Finanzierung der CATs ist besser gelaufen als ich erhoffte.
- Spannend bis kritisch wird die Frage, ob und unter welchen Konditionen die drei älteren Rigs von Songa 2016 neue Verträge bekommen bzw. ob die Optionen eingelöst werden. Das könnte u.U. auch der Grund für einen Verkauf werden, aber das hat noch Zeit.

prof - Sonntag, 22. März 2015 - 17:57
Die DNB Analyse sieht ja verheerend aus. Da müsste man normalerweise alles verkaufen. Man darf aber auch die kritische Frage stellen, wie DNB diese Aktien vor einem Jahr sah. Sicher mit dem dreifachen Kursziel, man weiß dort halt auch nicht, wie sich der Ölpreis entwickelt.
Prof

al_sting - Sonntag, 22. März 2015 - 21:33
Ja, die Analse ist verheerend, und für Songa ganz besonders.
Trendfolger eben, Öl ist sein dem letzten Sommer extrem out.

Allerdings ist gerade bei Songa auch eine Menge Pessimismus eingepreist:
- dass die Zeitverzögerungen beim Neubau anhalten: Ich wüsste nicht warum. Den Werften sind jede Menge Projekte weggebrochen, daher sollten sie die Verbliebenen besser abarbeiten können. Die CAT-Neubauten sollen schrittweise 2015 fertig werden. Wenn das eintrifft, sollte der Risikoabschlag sinken.
- Dass der Neubau teurer wird als geplant - hmm, nie ausgeschlossen, aber warum sollte es passieren?
- dass die Ölpreise niedrig bleiben und deshalb die Nachfolgeverträge mies werden. Für Songa Trym wurde die Optionsausübung von März 2015 auf Dezember 2015 verschoben. Das ist auch in Songas Interesse, weil ich etwa im Sommer mit einer Angleichung von Angebot und Nachfrage bei Öl rechne. Wenn das eintritt, könnte die Situation im Dezember schon etwas schöner aussehen.

Daher will ich Songa bis September halten. Wenn es mit Ölpreis und Auslieferungen schlecht lief, kann ich dann immer noch verkaufen.

monopole - Freitag, 27. März 2015 - 15:12
Nachdem Subsea 7 (SUBC in Oslo) hier erwähnt wurde, habe ich mir die Firma etwas näher angesehen. Und auch zum Vergleich die Firmen Technip und FMC Technologies (FTI in NY), die diese Woche erst eine gemeinsame Tochter gründeten.

"FMC Technologies Inc. and Technip today signed an agreement to form an exclusive alliance and to launch Forsys Subsea, a 50/50 joint venture that will unite the skills and capabilities of two subsea industry leaders. This alliance will redefine the way subsea fields are designed, delivered and maintained."

Forsys Subsea wäre dann ein direkter Konkurrent von Subsea 7. Die Bilanz bei Technip sieht bei Weitem nicht so gut aus wie die von SUBC. Bei FTI sieht die Bilanz auf den ersten Blick auch gut aus. Aber zwei aufgeblähte Posten "Inventories" und "Receivables" lassen bei mir die Warnleuchten aufblinken. Erst recht, wenn man die zugehörigen "Notes" liest.

Bei SUBC stört natürlich auch der riesige Posten "Goodwill". Allerdings wurde der 2014 halbiert unter Inkaufnahme eines negativen Jahresabschlusses.

Wegen der niedrigen Öl- und Gaspreise stehen der Branche wohl mehrere miese Jahre bevor. SUBC hat richtig gehandelt: Dividende gestrichen, Bilanz gesäubert, baut Personal ab. Diese Firma ist mit gutem Auftragspolster und im Wesentlichen schuldenfrei gut gewappnet für eine solche Phase. Das sieht bei den beiden anderen Firmen nicht so gut aus: Diese sind zwar von ihrem Profil her sehr viel breiter aufgestellt. Technip hat allerdings nach meinem Geschmack zuviel Fremdkapital. FTI ist mir suspekt - zuviel kreative Buchführung.

Dagegen sehe ich SUBC als einen möglichen Profiteur einer Konsolidierungsphase. Ich habe eine kleine Einstiegsposition gekauft, um den Wert auf dem Radar zu behalten. Der Kurs ist zwar schon deutlich unter Buchwert (ohne Goodwill), kann durchaus noch nach unten rauschen, wenn die Offshore-Industrie weiterhin Projekte kürzt oder streicht.

Weiterhin habe ich mir noch die Firma Northern Offshore (NOF in Oslo) angesehen. Die gehört ins Reich von John Fredriksen. Von JF ist man ja eine äußerst hohe Schuldenhebelung gewohnt. Aber offenbar kann JF auch anders. Diese Firma besitzt nur alte Rostlauben, gebaut in den 70er und 80er Jahren. Es ist klar, dass diese Rostlauben demnächst entsorgt werden. Wahrscheinlich noch diesen Sommer, wenn die derzeitigen Engagements auslaufen und sich nicht wunderbarerweise ein Anschlußvertrag auftut. Dann haben die Teile nur noch Schrottwert (das wären dann auch noch die eine oder andere Million, aber die machen den Kohl nicht fett). Den Posten "Property, plant, equipment", der immerhin 155 MUSD ausmacht, kann man bei der Bewertung der Firma also getrost ersatzlos streichen.

Ich rechne damit, dass die Firma ab Sommer nur noch eine FPF (floating production facility) haben wird. Diese ist im Prinzip für den gesamten Förderzeitraum eines Ölfeldes engagiert (mit 12-monatiger Kündigungsfrist). Neu geordert sind zwei high-spec Jack-ups für insgesamt etwa 355 MUSD. Davon sind 35 MUSD bereits bezahlt. Es bleiben je 160 MUSD, die bei der Auslieferung im Q1-2016 und Q3-2016 fällig werden.
Die Firma ist an der Börse derzeit mit 40 MUSD bewertet. Ein spekulativer Kauf mit hohem Risiko und kleinem Einsatz.

al_sting - Freitag, 27. März 2015 - 22:52
Vielen Dank, sehr interessant!
Ich hatte Subsea7 auch als spannendsten dieser Werte in Erinnerung, aber so tief war ich da inhaltlich noch nicht eingestiegen.

monopole - Mittwoch, 1. April 2015 - 15:12
Northern Offshore hat die Auslieferung der beiden Jack-ups um jeweils neun Monate nach hinten verschieben können: Dezember 16 und Juni 17.

Beim Stöbern habe ich entdeckt, dass meine Angabe "alte Rostlauben, gebaut in den 70er und 80er Jahren" nicht so ganz stimmt. Das Baujahr der einzelnen Platformen liegt tatsächlich zwischen 1959 (sic!) und 1982.

Die Dividende ist gestrichen. Die Aktie befindet sich im Abwärtstrend. Zigarrenstummel-Spekulation.

al_sting - Dienstag, 21. April 2015 - 19:19
Bericht von der Hauptversammlung von Prosafe: http://www.prosafe.com/news-room/notice-of-annual-general-meeting-article2610-11.html
Beim Überfliegen der Anlage ist mir ein Detail negativ ins Auge gefallen: "In the current situation, the Board of Directors considers the existing long-term incentive scheme inefficient. Therefore the Board of Directors proposes a new long-term incentive scheme ( the “New Scheme”) to replace the existing scheme, implemented in 2011."
Mein Eindruck: Wegen des gesunkenen Aktienkurses waren die alten Ziele kaum mehr erreichbar, also hat man einfach die Ziele gesenkt. Hat was von Selbstbedienungsmentalität, ist aber durchgegangen.

prof - Dienstag, 21. April 2015 - 19:34
Finde ich auch nicht toll. Aber die Aktie hat heute auch nicht mehr verloren, als der Durchschnitt der Ölaktien.
Prof

al_sting - Freitag, 22. Mai 2015 - 11:49
Nächste Quartalsdividende bei Prosafe: http://www.ariva.de/news/Prosafe-SE-Dividend-approved-5366688
"The Board of Directors resolved to declare an interim dividend equivalent to USD 0.048 per share to shareholders of record as of 21 May 2015.
The shares will trade ex dividend on 20 May 2015. The dividend will be paid in the form of NOK 0.36 per share on 3 June 2015."

prof - Donnerstag, 4. Juni 2015 - 12:32
Einbuchung Quartalsdividende:
4000 * 0,36 NOK
= 4 * 360 NOK
= 4 * 360/8,7145 €
= 4 * 41,31 €

Prof

al_sting - Dienstag, 30. Juni 2015 - 13:57
Nachtrag Quartalsdividende Prosafe:
"The Board of Directors resolved to declare an interim dividend equivalent to USD 0.048 per share to shareholders of record as of 21 May 2015.
The shares will trade ex dividend on 20 May 2015. The dividend will be paid in the form of NOK 0.36 per share on 3 June 2015."

3.6.2015: 0,36 NOK = 0,0401 €
--> 3.000 x 0,00401€ = 120,30€
Dividendenrendite auf Kaufpreis: 1,5%

monopole - Freitag, 3. Juli 2015 - 21:27
Northern Offshore (NOF) wird aufgekauft und geht aller Voraussicht nach von der Börse. Die Aktionäre müssen nur noch zustimmen. Kaufpreis bei umgerechnet 155 MUSD. Vor einem Vierteljahr war die Firma gerade mal 40 MUSD wert. Solche Zigarrenstummel machen Spaß.

al_sting - Sonntag, 5. Juli 2015 - 14:09
Nicht schlecht! Interessanterweise hat NOF es nicht einmal in meine Watchlisten geschafft, ich weiß also gar nichts zum Laden.

monopole - Sonntag, 5. Juli 2015 - 18:29
[...] ich weiß also gar nichts zum Laden.

Und ich versteh' nicht, was Du damit meinst. Der Zug ist abgefahren; man kann jetzt noch versuchen, mit Arbitragehandel ein paar Prozentpunkte Gewinn zu machen (jetzt für ca. 7.3 NOK kaufen, um dann im August 7.59 NOK zu kassieren). Das war's aber auch schon. Ich hatte es nur erwähnt, weil ich die Firma NOF in zwei Beiträgen erwähnt hatte (2015-03-27 und 2015-04-01).

Die kaufende Firma ist ein Ableger eines chinesischen Konzerns, der, wie es scheint, nicht börsennotiert ist.

prof - Mittwoch, 8. Juli 2015 - 10:41
Verkauf alle zum nächsten Stuttgarter Kurs. Ölpreis sackt durch und es geht um Verlustvermeidung.
Prof

al_sting - Mittwoch, 8. Juli 2015 - 10:45
Ich schließe mich Prof an:
Verkauf Prosafe, Stuttgart

Die Entwicklungen beim Fracking steigern das Risiko, dass Offshore-Öl der große Verlierer bei der Ölförderung wird. Dazu kommt Marktunruhe in China. Daher will ich meine Gewichtung hier etwas reduzieren.

prof - Mittwoch, 8. Juli 2015 - 20:19
Ausgeführt um 12:19 Uhr zu 2,76 €.
Prof

al_sting - Donnerstag, 9. Juli 2015 - 10:53
Dann folge ich mal Prof: Verkauf zu 2,76€
--> 3.000 x 2,76€ = 8.280€
Inklusive Dividenden verbleibt ein Gewinn von 686€ = 8,8%. Aber ehrlich gesagt sehe ich das eher als schwarze Null als Folge einer gut durch Prof getimten Notbremsung an.
Mit DNO, Songa und Spectrum sowie zu einem geringeren Ausmaß Romgaz stehen bei mir auch so noch genug Ölwerte im Depot.

al_sting - Dienstag, 21. Juli 2015 - 11:05
Oh oh. Bei den neuen Ölplattformen sind die Kosten davongelaufen und jetzt folgt wohl ein Prozess zwischen der Werft und Songa zur Frage der Übernahme der Zusatzkosten. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet: http://splash247.com/dsme-to-sue-songa-offshore-cost-overruns-in-rig-construction/
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DSME to sue Songa Offshore for cost overruns in rig construction

Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering (DSME) has served its client Songa Offshore with notices of arbitration regarding the contracts for the construction of four Category-D rigs at the Korean shipyard.

All four of the Category D rigs are being specifically built for and contracted to Statoil, but construction has been plagued by delays and escalating costs.

“Irrespective of that, the company continues to be of the view that any attempt to recover cost overruns is of no merit and will defend its position vigorously,” Songa said in a filing to the Oslo stock exchange today.

No details regarding the dispute have been included by DSME in the notices, the company said.

The first of the four rigs Songa Equinox (pictured) was delivered to Songa at the end of June. The rig was originally scheduled for delivery in mid-May, but was delayed by unexpected remedial work that needed to be done after its sea trial.

Songa Equinox has started an eight-year drilling contract with Statoil, which will begin in the Troll oilfield on the Norwegian continental shelf. Drilling is scheduled to commence in the final quarter this year.

prof - Dienstag, 21. Juli 2015 - 16:00
Kursrückgang hält sich ja noch in Grenzen, Verkauf?
Prof

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