Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Norwegen / Börse Oslo: Archivierte Beiträge bis 22. März 2015
al_sting - Freitag, 6. März 2015 - 13:15
SeaDrill rechnet mit zwei weiteren harten Jahren im Offshore-Geschäft, hoft dabei aber auf günstige Übernahmen:
http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-03-04/seadrill-braces-for-two-more-years-of-rig-pain-amid-crude-crash
(Bloomberg) -- Seadrill Ltd., the offshore oil driller controlled by billionaire John Fredriksen, said the rig market is unlikely to recover for at least two years following a slump in crude prices.

“You may see a stabilization in 2017,” Chief Financial Officer Rune Magnus Lundetrae said in an interview in Oslo. “That means you get day rates that at least cover costs including funding.”

Daily rates for chartering offshore rigs in the spot market, meanwhile, may fall further after sinking below $400,000 for the most advanced vessels from $650,000 less than two years ago, Lundetrae said at a conference. Rates may climb back toward $400,000 during 2017, roughly the level rig owners need to cover expenses including debt, he said.

An almost 50 percent plunge in crude prices since July has led oil companies from ConocoPhillips to Norway’s Statoil ASA and OAO Rosneft of Russia to cut investments, reducing demand for services such as offshore drilling. Rig owners were already struggling with a glut of new vessels ordered during the past decade’s oil-industry spending boom.

Ensco Plc, Transocean Ltd. and Seadrill, the three biggest offshore drillers, have cut dividends, costs and rig deliveries as they adapt to lower demand and contract cancellations.

“There’s a buildup of overcapacity,” Ivar Brandvold, chief executive officer of Fred Olsen Energy ASA, an Oslo-based driller, said Wednesday. “That is going to be the prevailing situation in 2015 and also into 2016.”
Seadrill Advantage

Seadrill fell 1.7 percent to 82.65 kroner at 9:47 a.m. in Oslo, the lowest level in more than a month. Fred Olsen rose 1.6 percent to 65.5 kroner. Seadrill has plunged 61 percent and Fred Olsen 67 percent over the past 12 months.

Seadrill expects to make acquisitions once competitors’ valuations have fallen further. As the company saves cash after suspending dividends in November, a continued deterioration of the market may give Seadrill an advantage, Lundetrae said.

“Some companies will be even more distressed than today” when the market starts improving, he said Wednesday. “Then they won’t have the muscles to lift themselves, and we can come in and swipe the table.”

Seadrill, based in Hamilton, Bermuda, and its 70 percent-owned subsidiary North Atlantic Drilling are in discussions with Moscow-based Rosneft on a rig agreement that’s been delayed by international sanctions against Russia.

Seadrill said last week it would be “very challenging” to close the deal by May.

The accord, which includes $4.1 billion in offshore-rig contracts and North Atlantic’s acquisition of about 150 onshore rigs from Rosneft, will only go through if these two components are included, Lundetrae said. “It’s everything or nothing."

prof - Mittwoch, 11. März 2015 - 19:40
Ölaktien kriegen derzeit wieder auf die Mütze. Mit Glück bin ich Seadrill entronnen. Ich schwankte zwischen Seadrill und Prosafe, erstere haben den geringeren Spread. Seadrill bewegen sich mit 76 NOK wieder knapp am Januartief bei 73 NOK.
Hier ist Vorsicht geboten.
Prof

al_sting - Mittwoch, 11. März 2015 - 20:06
Eigentlich wartete ich schon länger auf einen Rückschlag beim Öl, aber irgendwie traf er mich jetzt trotzdem unerwartet. ;-)
Im Ernst,die Ölbranche ist hochvolatil, und mit dem nachhaltigen Anstieg von Ölpreis und Ölaktien rechne ich erst im 2. Halbjahr, wenn sich Angebot und Nachfrage annähern.


Wirklich fies ist es aber bei DNO, da kam noch die völlig unerwartete Kapitalerhöhung zu Tiefstpreisen dazu. Das hat Vertrauen gekostet, auch bei mir. Ich werde aufmerksam beobachten, was DNO spätestens zur nächsten Quartalspressekonferenz sagt.

prof - Montag, 16. März 2015 - 15:10
Ölpreis bricht ordentlich ein und zieht fast alle Ölaktien nach unten. Wer wie wir vier Musterdepotmanager in Öl investiert ist, kann nur auf den schnellen Aufschwung hoffen. Meine Prosafe würden bei 20,80 NOK rausgehen.
Prof

stw - Montag, 16. März 2015 - 15:23
Ich verstehe Euren grenzenlosen Optimismus bzgl der Ölaktien leider nicht. Langfristig ist diese Industrie für mich dem Untergang geweiht (ähnlich der Druckindustrie). Zwischenzeitliche kräftige Kurserholungen sind natürlich jederzeit möglich, aber darauf zu spekulieren ist schwer.

:-) stw

prof - Montag, 16. März 2015 - 15:56
Zumindest die Zahl der zugelassenen KFZ dürfte weltweit täglich steigen und dieses fahren zu 99% mit Ölprodukten. Dazu die Chemische Industrie. Aber Du hast recht, im Heizungsbereich wird Öl zunehmend durch Gas verdrängt.
Prof

monopole - Donnerstag, 19. März 2015 - 13:57
Hallo,

da ich neu in diesem Forum bin, möchte mich kurz vorstellen:
Vor etwa 30 Jahren kaufte ich meine erste Aktie. Seitdem bin ich immer, mal mehr, mal weniger, am Finanzmarktgeschehen beteiligt. Bei meinen Anlagen engagierte ich mich anfangs vornehmlich in Aktienfonds, dann aber zunehmend in Einzelaktien, viele davon habe ich hier in diesem Forum wiederentdeckt. Vereinzelt halte ich auch Ramschanleihen.

Beruflich habe ich nichts mit dem Finanzmarkt zu tun.

Nachdem das aus dem Weg ist, wende ich mich an stw: Du sagst, langfristig sei die Ölindustrie, ähnlich der Druckindustrie, dem Untergang geweiht.

Wieso sollte das so sein? Damit einhergehend auch die Frage: Was heisst hier "langfristig"? Den alten Spruch von Keynes "langfristig sind wir alle tot" können wir wohl als olle Kamelle abhaken.

Soweit ich weiss, steigt der jährliche weltweite Ölverbrauch immer noch, wenn auch nur im kleinen einstelligen Prozentbereich. Derzeit sind es wohl 93,5 MBarrel/Tag. Der Ölverbrauch ist in den Industrieländern wegen effizienterem Gebrauch wohl leicht rückgängig. Aber die Bevölkerung der Industrieländer wächst wenig und macht nur einen kleinen Bruchteil der globalen Bevölkerung aus. Welche alternative Energiequelle soll denn das Öl ersetzen?

Und auch bei der Druckindustrie wäre ich mir nicht so sicher. Soviel ich weiss, steigt der Papierverbrauch immer noch an (in Deutschland derzeit etwa eine Vierteltonne pro Jahr und Kopf). Und elektronische Daten sind bislang nicht dauerhaft (d.h. für mehrere Jahrzehnte) sicherbar geschweige denn lesbar.

prof - Donnerstag, 19. März 2015 - 15:33
Hi monopole,
willkommen im Club. Unser Board benötigt qualifizierte Poster.

Ich denke, bei stw sitzt der Schock in der Druckindustrie tief: Er hatte Schlott bis fast zum Konkurs im Depot. Auch der Niedergang von Koenig & Bauer sowie Technotrans ist mir noch gut in Erinnerung.
Prof

stw - Freitag, 20. März 2015 - 09:28
Willkommen on-board monopole,
zunächst einmal ein Disclaimer: ich habe von der Ölindustrie oder auch im breiteren Bereich Energie keinerlei Ahnung. Daher investiere ich hier auch nicht und konsequenterweise sollte ich mich eigentlich auch nicht an Diskussionen beteiligen. Aber natürlich habe ich ein Bauchgefühl und das sagt mir, dass "langfristig" - und damit meine ich einige Jahrzehnte (30-50 Jahren) die erneuerbaren Energien soweit sein werden, das Öl mehr und mehr ersetzen zu können. Die Fracking-Industrie hat die Angebotsseite zudem dramatisch verändert, in dieser Industrie gelten plötzlich ganz andere Regeln.

Mit der Druckmaschinenindustrie habe ich seinerzeit ( das ist schon etliche Jahre her) viel Geld verloren, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass diese Branche sich so schnell verändert (Stichwort Digitaldruck) wie das dann tatsächlich innerhalb weniger Jahre passiert ist. Damals habe ich gelernt, dass auch außerordentlich gute Kennzahlen einer Aktie nichts wert sind, wenn die Zukunftsaussichten des Unternehmens oder der Branche nicht passt. Ähnlich sehe ich das heute bei den Ölwerten. Bitte vergesst die Vergangenheit dieser Industrie, sondern guckt ausschliesslich in deren Zukunft... historisch niedrige Bewertungen der Aktien sind m.E. bei derart disruptiven Veränderungen einer ganzen Branche nicht aussagekräftig.

:-) stw

stw - Freitag, 20. März 2015 - 09:30
Noch ein Wort zu technotrans: ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man auch in einer schwächelnden Industrie gute Investments finden kann, wenn man die Unternehmen findet, die in der Lage sind, sich zu verändern bzw sich den Marktgegebenheiten zügig anzupassen.
Solche Perlen gibt es sicher auch in der Ölindustrie. Viel Erfolg beim Ausgraben!
:-) stw

prof - Freitag, 20. März 2015 - 09:57
Bei den erneuerbaren Energien steht meiner Meinung nach ein unlösbares Speicherproblem im Raum. Lediglich D und ein paar Nachbarländer investieren in dieses Sackgasse und machen sich ihre teuren Strompreise. Der überwiegende Rest verbraucht aber auch Öl.
Ein Ausweg ist die Kernfusion, dann wäre Energie tatsächlich unbegrenzt verfügbar und Öl bleibt nur noch als Grundstoff für die chemische Industrie interessant.
Prof

al_sting - Freitag, 20. März 2015 - 11:13
Hallo monopole,
willkommen im Board!

Zur Frage des zukünftigen Energiemixes bin ich sehr unschlüssig.
1. Ich habe den Eindruck, dass die Golfstaaten sich aktiv für die Zeit nach dem Ölzeitalter vorbereiten und sie scheinen sich auch um eine Steigerung der Förderung ihrer Reserven zu bemühen. Man sollte aber nicht vergessen: Die Branche denkt und investiert in Jahrzehnten.

2. ExxonMobil hängt sich weit aus dem Fenster, indem sie nicht nur Energieprognosen bis 2040 erstellen, sondern diese auch veröffentlichen. Wie ich von einem guten Bekannten bei ExxonMobil höre, sind diese Prognosen nicht als PR gedacht, sondern als interne Orientierung, wo man zukünftig mehr investiert und wo man eher Geschäfte verkauft. Wäre dumm, hier mit schönfärberischen Angaben zu arbeiten. Natürlich, auch ExxonMobil kann sich irren, aber bei Profis ist die Chance geringer.

2.1 Für Deutschland zeigt diese Prognose bis 2040 einen deutlichen Rückgang des Öl- und Gasverbrauches: http://www.exxonmobil-energieportal.de/energieprognose/energie-gesamt/primaerenergieverbrauch-pev-gesamt-und-anteile/

2.2. Auf globaler Sicht sieht es allerdings laut dieser Prognose noch ganz anders aus, da wird noch mit einem Anstieg der Nachfrage gerechnet: http://corporate.exxonmobil.com/en/energy/energy-outlook/diverse-resources/global-demand-by-fuel?parentId=4ce0720c-0d78-4648-9b08-d04bfb056eef

3. Langfristig geben Industrieländer meist den Weg vor, dem der Rest früher oder später folgt. Daher rechne ich auf längere Sicht (Jahrzehnte) mit einem globalen Rückgang der Nachfrage nach Öl und Gas.

Aber die Börse tickt kurzfristiger. In Monaten und Jahren, nicht in Jahrzehnten. Da dürfte die Nachfrage weiter steigen.
Und in Panikzeiten noch kurzfristiger, in Tagen bis Wochen. Und da sieht sie überquellende Tanklager in den USA, weil große Verarbeitungsraffinerien bestreikt werden und die Frackingförderung noch zunimmt.

Soviel zur Nachfrageseite.
Auf Produktionsseite ist die zentrale Frage, ob Fracking etc. für die Ölwirtschaft in einem vergleichbaren Maß (Kosten- wie auch Kapazitätsumfang) eine disruptive, neue Technologie ist wie der Digitaldruck für die Druckwirtschaft. Wer diese Frage mit "Ja" beantwortet, sollte raus aus der Ölwirtschaft. Ich hingegen denke "nein".


Ich denke daher, wir sehen in diesem Jahr Chancen in der Ölindustrie, die wir rückblickend als "glasklar" und "völlig logisch" einschätzen werden - aber im Nachhinein ist man immer klüger.

@ Prof, zu "unlösbaren" Speicherproblemen: Unterschätze nie den Erfindungsreichtum der Menschheit. Das Problem besteht m.E. nur kurz- bis mittelfristig.

al_sting - Freitag, 20. März 2015 - 13:53
Verkauf meiner SeaDrill-Position, nächster Kurs Frankfurt

Ich habe SeaDrill schon immer als meine heißeste Position bezeichnet. Wie am 6. März geschrieben rechnet SeaDrill mit zwei weiteren harten Jahren - wenn es noch länger dauern sollte, wird es irgendwann kritisch.

Die Gründe für meinen Ausstieg finden sich in einer Diskussion der letzten Tage im Wertpapier-Forum. Ich zitiere den schon früher mal erwähnten "checker finance": http://www.wertpapier-forum.de/topic/13598-seadrill-ltd-norwegen/page__st__1720

"Bei SDRL fehlt mir derzeit das, was sonst dieses Unternehmen ausgemacht hat. SDRL war immer etwas schneller als der Markt und die Wettbewerber. SDRL hat über Jahre erstklassiges aktives Management betrieben.
Davon ist nichts mehr zu erkennen:
- Die Dividendenstreichung war extrem schlecht vorbereitet und kam viel zu spät. Offensichtlich war sie nicht beabsichtigt, sondern eher erzwungen.
- Die Möhre Aktienrückkauf hinzuhalten und dann nicht davon Gebrauch zu machen war ärmlich.
- SDRL war früher eine Vertriebsmaschine. in der aktuellen Marktflaute erwartet niemand Wunder, aber es kam so gut wie gar nichts an Neuverträgen rein.
- Die Formulierung zu den Neuverträgen mit Petrobras war schon seltsam. Dass dann Monate später verkündet wird, dass der Deal leider gescheitert ist, hätte man sich ersparen können.
- Die Rosneft-Sache nervt. Früher hätten die den Deal gerettet. Dann hätte NADL den Sitz eben nach Hongkong verlegt und SDRL die Kontrollmehrheit oder gleich sämtliche Anteile an NADL auf Rosneft übertragen.
- Zu verschrotten gibt es bei der jungen Flotte nicht viel. Aber ich hätte erwartet, dass SDRL mal etwas forscher mit den Werften die Neubauverträge nachverhandelt. Jeder Monat, der weiter gebaut wird, macht eine spätere Vertragsauflösung teuerer. SDRL handelt nicht, sondern vertrödelt hier Zeit. Auch das Verhandeln von späteren Lieferdaten wird bei höherem Baufortschritt schwieriger.
Diese Unuzverlässigkeit undTrödelei ist man SDRL nicht gewohnt. [...]
[späterer Kommentar, gleicher Autor: ...]
Bei der Dividendenstreichung hat SDRL zu lange gewartet. Auch wenn es schmerzhaft ist, sollten sie besser jetzt eine Kapitalerhöhung machen als später und im Zweifel das Volumen zu hoch als zu niedrig ansetzen. Natürlich wäre das eine prozyklische Verwässerung aber wenn man nicht von einer baldigen Trendwende beim Ölpreis ausgeht, wird der Aktienkurs eher schlechter als besser. Ebenso bei den Neubauten - da hätte letztes Jahr gehandelt werden müssen und jetzt wäre immer noch besser als später.
Ich sehe bei SDRL auch keinen Mut zu Innovationen. Beispielsweise könnte man ja statt Cash für's Drillen zu verlangen, den Kunden entgegen kommen und ähnlich wie Sandstorm im Goldminenbereich ein Streaming als Bezahlung vereinbaren. Und überhaupt, wenn die Marktlage nun radikal anders ist als für möglich gehalten, dann müßten eben alte dogmen über Bord geworfen werden. Früher hat SDRL keinen Wettbewerb zu Lasten der Marge akzeptiert und lieber einen Vertrag sausen lassen statt Marge zu opfern. Wenn man jetzt der Situation etwas Gutes abgewinnen wollte, könnte SDRL z. B. die Wettbewerber an's Kreuz nageln und einen Preiskrieg anfangen, d. h. gnadenlos utilization vor dayrate. In etwa so wie Uralkali vorletztes Jahr.
Das alles setzt aber voraus, dass JF im großen Stil Geld in die hand nimmt. Da könnte allerdings das eigentliche Problem liegen. Bis auf Marine Harvest sind alle seine Unternehmen mehr oder weniger angeschlagen. der Wert seiner Beteiligungen ist in den Keller gekracht und Dividenden sieht er auch keine mehr. Wenn er selbst noch Leverage betrieben hat, könnte es jetzt bei den Frederiksen mau aussehen."


Dazu kommt noch der Abgang von zwei Spitzenmanagern in der letzten Zeit, auch nicht unbedingt ein gutes Zeichen.

Ach ja, Wiedereinstieg nach einer Kapitalerhöhung nicht ausgeschlossen, bewirkt eine KE doch oftmals einen Kurssturz, dann aber auch die Ausbildung eines dauerhaften Tiefs, weil mit der verbesserten Kapitalisierung einige Probleme gelöst sind.

prof - Freitag, 20. März 2015 - 16:37
Verständlich und konsequent:
- Vernünftig, die fundamental schlechteste Position zu verkaufen.
- 10% Verlust sind ja mal verkraftbar.
- Deine Übergewichtung in Öl konnte mal etwas abgebaut werden. Da sinkt auch der Druck.
Prof

al_sting - Freitag, 20. März 2015 - 21:30
Nächster Handel 15:14 Uhr, Kurs 9,096€
--> 900 x 9,096€ = 8.186,40€

--> Gesamtverlust: 62,10€ = 0,8% des Einsatzes.
Das ist wahrlich verkraftbar. ;-)

Ich bin mir aber noch nicht so klar, ob ich die Ölgewichtung wirklich verringern will. Neben einer Aufstockung bei Globo (Griechenland-Malus) denke ich auch über den Einstieg in einen anderen billigen Ölwert nach, wo sich die Auftragslage weniger schlecht entwickelt als bei SeaDrill.

Gibt es hier Meinungen zu Subsea7 und zu DOF Asa? Beide erscheinen mir auf den ersten Blick interessant, aber ich weiß noch nicht nicht viel näheres.

al_sting - Freitag, 20. März 2015 - 22:20
Sehe ich jetzt erst: Das value blog hat sich jetzt auch an Offshore-Drillern versucht. Ist aber hier noch unsicher und setzt daher auf Anleihen statt auf Aktien: http://value-shares.de/2015/03/20/transocean-offshore-drilling-anleihe/

Der Gedanke ist auch nicht verkehrt: Transocean wird als einer der am solidesten finanzierten Unternehmen der Branche angesehen. Zumindest die nächsten zwei Jahren sollten diese recht sicher Zahlungsfähig bleiben. Und eine Verzinsung von 6,4% per anno ist im aktuellen Umfeld für diese erhöhte Sicherheit nicht verkehrt.
Jedenfalls wenn man sein Geld so lange fest im Dollarraum anlegen will. Das wäre für mich der Knockout, halte ich den Euro doch für unterbewertet.
Aber der Gedanke an Anleihen hat grundsätzlich etwas, attraktiver als "nur" in Cash zu gehen.

monopole - Samstag, 21. März 2015 - 00:07
DOF ASA wäre mir zu heiß. Zu viele Schulden, die bald fällig werden.

Bei Seadrill hat die 2020-09 USD Anleihe mit 6,625% Kupon eine Rendite von über 13%. Kurs könnte aber noch weiter fallen. Die NADL-USD Anleihe 2019-02 mit 6,25% Kupon ist da viel interessanter. Sie rentiert mit über 16% und ist von SDRL garantiert.
Die Anleihen sind aber nicht für Retail-Kunden gedacht. Sie werden, soviel ich mich erinnere, nur mit sogenannter Kindersicherung gehandelt:

"The Notes will be represented by global notes and will be issued only in fully registered form without interest coupons and only in minimum denominations of $200,000 and integral multiples of $1,000 in excess thereof."

Die Transocean-Anleihen wurden in Berlin scheinbar mit Nominal 5000 USD gehandelt. Aber sehr markteng. Und mit Rendite unter 10%. Das preist das bestehende Risiko noch nicht ein.

al_sting - Samstag, 21. März 2015 - 18:39
Danke für den Hinweis. Es wäre in der Tat problematisch, von einem hochverschuldeten Ölladen zu einem anderen zu wechseln.

al_sting - Sonntag, 22. März 2015 - 11:20
Ein Analystenupdate den DNB (größte norwegische Bank) vom 13. März 2015 zu zahlreichen bis allen in Oslo gelisteten Offshore-Drillern, hier extern verlinkt. Etwas mehr sell- als hold-Empfehlungen, keine Haufempfehlung.
Keine Ahnung, ob der Link lange aktiv bleibt: http://www.investorvillage.com/smbd.asp?mb=5035&mn=28296&pt=msg&mid=14759758

Insbesondere Songa bekommt sein Fett weg. Sie sehen Risiken bei den vier Neubauten, was Zeit und Kosten angeht, sowie bei den drei bisherigen Rigs, was die Verlängerung der Optionen durch Statoil angeht, sowie in der hohen Verschuldung des Unternehmens, und senken das Kursziel auf 1/3 des aktuellen Wertes.

monopole - Sonntag, 22. März 2015 - 16:04
Jetzt erst fällt mir auf, dass Du SDRL rausschmeisst, aber Songa im Musterdepot hältst. Und das, obwohl der von Dir offensichtlich geschätzte "checker-finance" diese Firma in seinem Thread http://www.wertpapier-forum.de/topic/43375-musterdepot-vohttp://www.wertpapier-forum.de/topic/43375-musterdepot-von-checker-finance/page__p__878205 wie folgt vorstellt:
"Bei Songa aka Gazelle darf man aber nie vergessen: Das ist mit großen Abstand schlimmste Underperformer des Subsektors. Während andere ODC's Dividenden gezahlt haben, hat Songa immer wieder KE's durchgeführt. Alles was John Ferderiksen mit SDRL, Anders Wilhemsen mit Awilco Drilling, die Odfjell-Familie mit Odfjell Drilling und bedingt auch die Olsen-Familie (Ganger Rolf ASA und Bonheur ASA) mit Fred Olsen Energy richtig gemacht haben, haben die Mohns und Blystads mit Songa offshore falsch und schlecht gemacht. das ist die Geschichte von Goldmarie und Pechmarie."
Teilst Du diese Einschätzung nicht oder hat sich diese Einschätzung grundlegend geändert? Oder hat sich Songa tatsächlich vom Saulus zum Paulus entwickelt?

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