Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Norwegen / Börse Oslo: Archivierte Beiträge bis 17. Oktober 2014
al_sting - Sonntag, 1. Juni 2014 - 13:34
Neue Werte aus Norwegen bzw. mit Hauptnotierung an der Börse Oslo werden künftig hier geführt.
"Börse Oslo" aus dem Grund, dass viele norwegische Unternehmen bzw. Unternehmen mit norwegischen Großaktionären gerade im Seefahrt- und Ölgeschäft hochgradig globalisiert agieren und Hauptsitze, Steuernotierung und teilweise auch Börsennotierung gerne global streuen, trotzdem aber oft die Hauptnotierung an der Börse Oslo beibehalten.

Die Osloer Börse ist stark auf drei Branchen fokussiert, die sehr zyklisch sind, so dass sie als eine von ganz wenigen Börse noch stärkeren zyklischen Ausschlägen ausgesetzt ist deutsche Börse:
- Energy (siehe DNO internationa und TGS Nopec): http://www.oslobors.no/ob_eng/Oslo-Boers/Listing/Energy-shipping-and-seafood/Energy
- Shipping: http://www.oslobors.no/ob_eng/Oslo-Boers/Listing/Energy-shipping-and-seafood/Shipping
- Seafood (siehe SalMar und Marine Harvest): http://www.oslobors.no/ob_eng/Oslo-Boers/Listing/Energy-shipping-and-seafood/Seafood

al_sting - Sonntag, 1. Juni 2014 - 13:58
Wie schon öfter gechrieben sehe ich in der privaten Ölbranche derzeit eine Fokussierung auf das Fracking von Öl und Gas, mit einer Unterinvestition in anderen Sektoren wie z.B. der Offshore-Exploration.
Ich denke, dass das mittelfristig zu Verwerfungen führt. Fracking ist "aktionärsfreundlich" in dem Sinn, dass hier schnellen Anfangsinvestitionen schnelle Erträge gegenüberstehen. Da die Förderung aber schnell wieder versiegt, muss für die weitere Förderung stetig Geld nachgeschossen werden.
Kurz gesagt: Geringe Vorlaufzeit, Geringe Anfangsinvestitionen, hohe laufende Kosten.
Offshore läuft genau anders herum: Sehr lange Vorlaufzeit, sehr hohe Anfangsinvestitionen, vergleichsweise geringe laufende Kosten. Für Aktionäre deutlich unangenehmer, da man am Anfang mit hohen Kosten ins Risiko gehen muss.

Sofern sich (wie von mir erwartet) der Fracking-Boom nicht die in ihn gestellten Hoffnungen erfüllt und nach einem schnellen Fördern der "sweet spots" die Kosten zunehmen und die Förderung sinkt, könnte das zu interessanten Situationen führen: Die Onshore-Förderung sinkt, Offshore-Förderung schwächelt auch, da in den Jahren zuvor zu wenig investiert wurde --> Angebotsmangel. Dieser könnte (neben anderem) zu einem Run auf die Offshore-Förderung führen und die Preise für Bohrinseln und ähnliches deutlich in die Höhe treiben. Mein Interesse an TGS Nopec ist auch dieser Einschätzung geschuldet.

Bohrinseln sind langlebige Investitionsgüter, die über mehrere Jahre für Hunderte von Millionen $ gebaut werden und Jahrzehnte halten. Klassisch langlebige Investitionsgüter.
Ich gehe davon aus, dass der Markt derzeit günstig ist, habe mich aber lange nicht an die Branche gewagt. Jetzt versuche ich einen Einstieg.

al_sting - Sonntag, 1. Juni 2014 - 17:23
Beim Einlesen in die Branche half mir eine Musterdepotdiskussion aus dem "Wertpapier-Forum" von "checker finance". Macht mir einen hoch kompetenten Eindruck, und zudem ist der Gesprächstil von "Checker finance" und "dacak" sehr unterhaltsam. :)
Leseempfehlung: http://www.wertpapier-forum.de/topic/43375-musterdepot-von-checker-finance/

Einige Unternehmen der Branche
- Awilco Drilling: Zwei relativ alte Drillplattformen, die in der UK-Nordsee anscheinend eine lukrative Nische gefunden haben und dort bis zum Verschrotten arbeiten dürften. Solider kleiner Wert mit sehr hohen Dividenden, erscheint aufgrund guter Auslastung ziemlich sicher, aber das Steigerungspotential in der Aktie wurde schon weitgehend gehoben. Ich halte Awilco für den am leichtesten zugänglichen und verständlichen Wert in der Branche, allerdings denke ich, dass ich hier schlicht zu spät gekommen bin.
- Prosafe: Spezialanbieter für Übernachtungsschiffe / -plattformen, die einerseits beim Überholen von Plattformen benötigt werden, um die Zusatzcrew unterzubringen und die andererseits an bestehende Plattformen "andocken" können, wenn dort die Übernachtungskapazitäten nicht reichen. Solide finanziert, eigentlich interessant. Allerdings befürchte ich, dass zu schnell neue Spieler in diesen Nischenmarkt drängen und die Margen zerstören können.
- Seadrill: Die Bohrfirma von John Fredriksen (ist auch Großinvestor bei Marine Harvest etc). Dürfte das am besten gemanagte Unternehmen der Branche sein. Allerings heißt "am besten gemanaged" nicht immer auch "beste Aktie". Zudem ist Seadriff für mich recht schwer durchschaubar. Hat hut e40 eigene Bohrschiff / Plattformen und Mehrheitsbeteiligungen an drei Unternehmen: North Atlantic Drilling, Sevan Drilling und Seadrill Partners.
Dieser Tage wurde bekannt gegeben, dass North Atlantic Drilling, Experte für "harsh environment", für die nächsten Jahrzehnte exklusiv für Rosneft in russischen Gewääsern im Norden bohrt. Zudem will Rosneft mit der Zeit 50% der Anteile von NADR erwerben. Der Deal dürfte sich für Seadrill gelohnt haben. http://www.upstreamonline.com/live/article1363294.ece

- Sedan Drilling, mittlerweile Tochter von Seadrill, finde ich persönlich deutlich spannender.
Sevan Drilling wurde 2011 von Sevan Marine abgespalten und ist ein Experte für besonders tiefe Bohrungen. Sie haben dafür einen Typ mit ganz eigener Geometrie entwickelt, weder klassischen Bohrschiff noch klassische Bohrplattform. http://srv3.zetta.no/cmscustomerfiles/www-sevandrilling-com/_upl/0022.jpg
Seitdem ist Seadrill zu 50,1% eingestiegen und plant, Sedan Drilling mit der Zeit weitestgehend bis komplett zu übernehmen. Viele Bereiche der Verwaltung wurden schon zusammengelegt, um Kosten zu sparen, was sicherlich nicht verkehrt ist. Die drei Schiffe im Besitz von Sevan Drilling wurden 2011-2013 ausgeliefert, ein viertes Schiff wird in Q4-2014 an Sedan ausgeliefert - oder aber nicht. Bislang gibt es noch keinen festen Verpachtungsvertrag für das Schiff im Bau - viele Ölkonzerne sparen halt gerade - und das Management hat die Option in den Raum gestellt, dieses Schiff nicht abzunehmen und alle Anzahlungen (über 100 Mio$!) verfallen zu lassen. Allerdings scheint das Unternehmen auch mit den drei bisherigen Schiffen profitabel arbeiten zu können.
Die Börse hat diese Giftpille schlecht verkraftet und schickte den Kurs auf Sinkflug, was durchaus im Interesse von Seadrill und Frederiksen gewesen sein könnte, die das Unternehmen ja günstig schlucken wollen.
Und so sind die Preise jetzt günstig: KBV ~ 0,5. Als Buchwert werden fast ausschließlich die Schiffe verbucht. Die Prognosen bei 4-Traders lauten KGV15e=4,3, KGV16e=2,9. Allerdings ist die Verschuldung sehr hoch, bei Problemen dürfte eine (verwässernde) Kapitalerhöhung unumgänglich sein. In besagtem Musterdepot-Thread wird darüber diskutiert, dass eine Frederiksen eine KE im Bereich von 3 NOK avisieren könnte, um seinen Anteil billig auszubauen.
Mich reizt Sevan Drilling , auch wenn es mit seiner Schuldenhebelung und seiner Unsicherheit beim neuen Schiff ein recht heißer Reifen ist.

- Songa Offshore: Davon habe ich erstmals in besagtem Musterdepot von Finance Checker gelesen, es gibt dazu aber auch einen langen Faden bei Wallstreet-Online. Die Gewinnprognosen für die nächsten Jahre laut 4-Traders sind fast noch verlockender als bei Sevan Drilling: KGV14e=13,3; KGV15e= 8,4; KGV16e= 2,0; KGV17e=0,9.
Songa Offshore hat in der Vergangenheit so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte:
- Erst einmal sind sie traditionell einen sehr heißen Reifen gefahren, indem sie Aktivitäten sehr stark schuldengehebelt haben. Damit sind sie mehrfach böse auf die Nase gefallen, regemläßige, stark verwässernde Kapitalerhöhungen waren die schmerzhafte Folge. Um 2010 noch zu etwa 29 NOK, zum JAhreswechsel 2013/2014 nur noch zu 2,50 NOK. Ja, der Aktienkurs hat sich etwa gezehntelt.
- Im Boom gebrauchte Bohrschiffe teuer gekauft (man wollte schnell Bohren)(, in der Krise bei akutem Kapitalbedarf wieder verkauft.
- Verzettelt durch Aktivitäten von Norwegen bis Asien, mitentsprechend teuren Verwaltungskosten
- Machtkämpfe unter den Hauptaktionären
- Covenants für Anleihen reißen und nachverhandeln müssen
Entsprechend ist der Markt bei dieser Aktien recht skeptisch. Allerdings denke ich, dass Songa mittlerweile gut aufgestellt ist:
- Klare Fokussierung auf Midwater-Bohrsinseln für "Harsch Environment" Umgebung in der Nordsee (ähnlich wie NADR), der asiatische Zweig wurde geschlossen
- Die komplette Flotte ist mittlerweile einheitlich und neu bzw. noch im Bau, alte Schiffe wurden verkauft. Bis Ende 2015 soll die komplette Flotte von dann 7 Bohrinseln einsatzbereit sein, erst dann fließen die Erlöse so richtig.
- Branchenuntypisch lange, exklusive Verträge mit Statoil, acht Jahre je Plattform. Das garantiert eine ungewöhnlich lange Sichtbarkeit und Planbarkeit der Einnahmen, womit sich auch die gehebelte Finanzierung ertragen lässt.
- Mit der Kapitalerhöhung und Nachverhandlung der Kredite ist Songa Offshore jetzt auch finanziell solide aufgestellt.
- Die Machtkämpfe im Aktionärsgreis sind Geschichte, der Hauptaktionär Frederik Mohn hält jetzt über 50%.
- In den letzten Wochen gab es jede Menge Insiderkäufe in nennenswerter Höhe.
Also eigentlich alles in Butter. Wenn da nicht Management und Eigentümer bei Songa Offshore in der Vergangenheit so ziemlich alles falsch gemacht zu haben scheinen, was möglich war. Das resultierende Misstrauen unterstützt allerdings die günstige Börsenbewertung.
Abschließend noch eine lesenswerte Analyse zu Songa: http://seekingalpha.com/article/2210483-songa-offshore-re-organizing-towards-a-better-future

al_sting - Sonntag, 1. Juni 2014 - 17:51
Mich reizen sowohl Songa Offshore als auch Sevan Drilling. Bei beiden Werten wurde der Kurs in den letzten Monaten und Jahren übel verdroschen. Bei beiden Werten sehe ich aus fundamentalen Gründen eine günstige Bewertung erreicht, so dass ich hoffe, dass wir mit der Kurssteigerung der letzten Tage den Boden gesehen haben. Der Chart zeigt aber auch deutlich, wie spekulativ beide aktien sind. Bei Songa konnte man in den letzten Jahren 90% seines Einsatzes verlieren!

Dafür wird eine halbe Position von DNO verkauft - es irritiert mich, dass endlich das Pipelineöl in die Türkei fließt und verkauft wird und der Kurs von DNO trotzdem nicht anspringt. Unter diesen Umständen stuzte ich DNO auf die übliche ganze Position.
Dann halte ich 4,0 Anteile in norwegischen Aktien sowie 3,0 Anteile in Aktien der Ölbranche, beide Quoten sind damit an ihrem Limit angelangt.

--> Verkauf DNO, 1/2 Position, 3.000 Stück, Tradegate, erster Kurs nach 9:30 Uhr (Deutlich Öffnung der Börse Oslo)
--> Kauf Songa Offshore, 1/2 Position, 20.000 Stück, Frankfurt
--> Kauf Sevan Drilling, 1/2 Position, 12.500 Stück, Nasdaq
(Der erste Handel für Sevan oder Songa wird direkt ausgeführt, der nächste Handel hingegen erst, wenn zuvor der Verkauf von DNO stattfand und wieder Cash verfügbar ist.)

levdul1 - Sonntag, 1. Juni 2014 - 19:49
Beide Aktien wurden ordentlich verprügelt. Was macht dich so sicher, daß der Boden gerade jetzt gefunden wurde ?

al_sting - Sonntag, 1. Juni 2014 - 19:52
Als Antwort kann ich eigentlich nur die ersten Zeilen des letzten Beitrages wiederholen.
Sicher: Nichts. Es ist eine Spekulation. Aber ich halte sie aus fundamentalen Gründen für ausreichend günstig bewertet, um das Risiko einzugehen.

al_sting - Dienstag, 3. Juni 2014 - 13:28
Songa Offshore, nbächster Handel Frankfurt, heute 10:19 Uhr, Kurs 0,32€
--> 20.000 x 0,32€ = 6.400 €

al_sting - Dienstag, 3. Juni 2014 - 16:05
Sevan Drilling, Handel Nasdaq, 9:37 nach lokaler Zeit = 15:37 MEZ, Kurs 0,57 USD = 0,418€

--> 12.500 x 0,418€ = 5.225€.

Ich habe offensichtlich bei der Ordergröße (Zielgröße 7.000€) Dollar und Euro verwechselt, so dass die Position kleiner als geplant ausfiel. Macht aber nichts, Sevan ist eh besonders riskant (Was wird mit der 4. Plattform?). Im Zweifelsfall stocke ich den Wert später noch einmal auf.

al_sting - Mittwoch, 4. Juni 2014 - 15:58
Ich klaue mal aus dem W:O-Faden eine interessante Kalkulation zu Songa Offshore:

DJHLS schrieb am 04.06.14 13:15:46
Das hat relativ wenig mit Wünschen zu tun. Jedenfalls weniger als bei anderen Branchen und Aktien, da Songa langfristige Verträge hat und die nächsten 2 Jahre zu 100% ausgebucht ist, bzw. das höchste order backlog per rig in der Branche hat.
Top line übersetzt sich m. E. proportional in bottom line.

Um es einfach zu machen, Ertragswert der rigs und Verkehrswert setze ich wie folgt an:
Delta, Dee und Trym je 225 Mio. USD
die vier neuen Cat D je 660 Mio. USD
macht 3540 Mio. USD, also rund 3,5 Mrd USD
davon ziehe ich Schulden und verbleibende Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Werften von 2,5 Mrd. USD ab und bin bei 1 Mrd. Net Asset Value. Gemäß IAS-accounting bilanziert Songa im Q1/2014 total equity iHv. 1,1 Mrd. USD Buchwert. Ich rechne aber mal mit meiner 1 Mrd. USD weiter.

Großzügig aufgerundet gibt es 875 Mio. Aktien und somit einen inneren Wert von 1,14 USD pro Aktie, was bei einem heutigen Umrechnungskurs von 1 zu 6 auf 6,86 NOK hinaus liefe.
Nun dürfen aber leider die Gläubiger der Wandelanleihe zu 0,51032 USD wandeln, was sie auch tun werden. Damit rechnen wir im Nenner mal mit 1,168 Mrd. Aktien und landen dann bei 0,8561 USD, also 5,13 NOK.

Auch das ist eher ein überschlägiges Ergebnis, weswegen ich mal einen Sicherheitsabschlag von ca. 1 NOK mache, also margin of safety ca. 20% und lande dann bei 4 - 4,5 NOK. Bei 4,5 NOK würde ich meine letzten Stücke verkaufen, auch wenn es von den heutigen 2,57 NOk aus keine glatte Verdoppelung ist. Ich würde aber auch auf dem weg dahin immer mal wieder Stücke verkaufen und versuchen, bei Rücksetzern diese günstiger wieder zurück zu kaufen.

al_sting - Sonntag, 15. Juni 2014 - 22:07
Zu Songa bzw. Rigs in der Nordsee: In dieser lesenswerten Kurzstudie wird Angebot und Nachfrage für Ölplattformen in der Nordsee betrachtet.
http://epeusconsulting.com/wp-content/uploads/2013/10/North-Sea-Rebirth-Paper-May-2013.pdf

Fazit: Die Nachfrage ist hoch und dürfte hoch bleiben, während das Durchschnittsalter der Plattformen stetig zunimmt. Damit dürfte es auch für die 2016/2017 auslaufenden Verträge von drei Songa-Plattformen gute Chancen auf Nachfolgeverträge geben.
Leider wird komplett ausgeblendet, dass Peak Oil in der Nordsee überschritten wurde. Ich gehe vorerst von einer Intensivierung der Suche aus, um die ökonomisch förderbaren Reste aus den Feldern zu holen, aber auch das wird irgendwann kippen. Dazu fehlen hier leider Aussagen.

al_sting - Freitag, 27. Juni 2014 - 15:06
Songa Offshore hat jetzt auch die Finanzierung für die letzten beiden Neubauten gesichert, die Börse freut es:
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2014-06/30689503-songa-offshore-se-songa-offshore-secures-usd-1-1-billion-credit-facility-for-cat-d-3-and-4-399.htm

Songa Offshore SE: Songa Offshore secures USD 1.1 billion credit facility for Cat D 3 and 4
Songa Offshore SE (the "Company") has received a firm commitment from banks and an Export Credit Agency for the financing of the Cat D 3 and 4 newbuilds with a pre-delivery financing of USD 90 million per rig and a post-delivery financing of USD 550 million per rig. The terms of the financing are at competitive terms and the Company plans to complete final documentation of the transactions in third quarter 2014. The commercial tranche of the senior secured credit facility is underwritten.

al_sting - Freitag, 8. August 2014 - 13:38
Verkauf Sevan Drilling, nächster Handel Nasdaq.

Bei der Vorstellung:
"Die drei Schiffe im Besitz von Sevan Drilling wurden 2011-2013 ausgeliefert, ein viertes Schiff wird in Q4-2014 an Sedan ausgeliefert - oder aber nicht. Bislang gibt es noch keinen festen Verpachtungsvertrag für das Schiff im Bau - viele Ölkonzerne sparen halt gerade - und das Management hat die Option in den Raum gestellt, dieses Schiff nicht abzunehmen und alle Anzahlungen (über 100 Mio$!) verfallen zu lassen. Allerdings scheint das Unternehmen auch mit den drei bisherigen Schiffen profitabel arbeiten zu können. [...]
Mich reizt Sevan Drilling, auch wenn es mit seiner Schuldenhebelung und seiner Unsicherheit beim neuen Schiff ein recht heißer Reifen ist."

Gründe für die Meinungsänderung:
- Mit der Aufstockung bei DNO bin ich bei Ölwerten über das Limit von 3,0 Positionen angestiegen. Deshalb muss 1/2 Position bei Ölwerten wieder verkauft werden.
- Entgegen meiner Hoffnung ist für das 4. Schiff immer noch keine Aussage getroffen worden. Damit steigt das Risiko eines Streichens der Order.
- Die allgemeine Marktlage ist deutlich rauer geworden. Bei einer Streichung der Übernahme des 4. Schiffes ist ein weiteres Verprügeln des Kurses nicht unwahrscheinlich, auch wenn rein rational diese Streichung schon im Kurs enthalten sein sollte.
- Levduls Einwand stellte sich als berechtigt heraus: Der Boden für die Aktie wurde nicht gefunden. Die Aktie fiel bis jetzt schon um weitere 20%. Ich habe in den letzten Tagen genug "Chartverbrechen" gekauft, da kann ich hier auch eines abstoßen.

al_sting - Freitag, 8. August 2014 - 18:25
Sevan Drilling, Handel Nasdaq, 9:53 nach lokaler Zeit = 15:53 MEZ, Kurs 0,49 USD = 0,365€

--> 12.500 x 0,365 € = 4.562,50 €.
Rendite: -12,7%

levdul1 - Freitag, 8. August 2014 - 18:59
Ich hoffe, du läßt solche Werte auf der Watchlist. Wenn der Wind irgendwann dreht, ist das Potential natürlich riesig.

al_sting - Freitag, 8. August 2014 - 19:15
Ja, bleibt auf der (erweiterten) Watchlist. Außerdem behalte ich ja den verwandten Wert Songa Offshore, mit ebenfalls einigem Potential, aber m.E. deutlich geringerem Risiko. Songa werde ich bei der 30%-Verlustfrage "Topp oder Hopp" auch nachkaufen, sofern sich nichts fundamental ändert.

al_sting - Dienstag, 12. August 2014 - 14:18
Nachdem ich Sevan verkauft habe, kann ich versuchen, Songa auf das übliche Level von 1/2 Position = 7.000 aufzustocken:
--> Kauf Songa Offshore, 5.000 Stück, Frankfurt, Limit 0,30€

al_sting - Samstag, 23. August 2014 - 14:16
Eine spannende Analyse des norwegischen IT-Beratungsunternehmens Bouvet ASA: http://valueandopportunity.com/2014/08/19/bouvet-asa-no0010360266-40-roe-micro-cap-from-norway/

10% jährliches Gewinnwachstum pro Aktie bei 8% Dividendenrendite und moderater Bewertung. Wenn der Kurs fortgesetzt werden kann, wäre eine Rendite von fast 20% pro Jahr durchaus möglich. Die Branche lässt derartiges Wachstum wahrscheinlich zu, die Marktstellung scheint gut zu sein. Wäre mein Musterdepot nicht schon rappelvoll mit norwegischen Aktien, würde ich mir Bouvet selber sehr genau anschauen. Bei einer Marktschwäche jedenfalls ein interessanter Wert.

al_sting - Donnerstag, 11. September 2014 - 11:55
Klingt nicht gut, was der Marktführer über den Offshore-Drillbereich sagt.

http://www.rigzone.com/news/oil_gas/a/134938/Seadrill_Says_Offshore_Drilling_Market_Bad_this_Year_worse_in_2015

"Seadrill Says Offshore Drilling Market 'Bad' This Year, Worse In 2015

OSLO, Sept 10 (Reuters) – Seadrill, the world's biggest offshore driller by market capitalisation, expects the rig market to remain soft for the next couple of years, Chief Financial Office Rune Magnus Lundetrae said on Wednesday.

"Current market softness is going to be a challenge for a couple of years," Lundetrae told a conference. "The market is going to be bad this year, it is going to be worse next year, then it will be stabilising."

Rig rates have fallen sharply over the past 18 months as oil companies cut capital spending, just as dozens of brand new offshore rigs hit the seas, creating overcapacity."

Ich bleibe bei Songa Offshore, weil mir die Firma mit den festen Verträgen auf lange Zeit gut abgesichert erscheint, werde aber mit weiteren Engagements wie z.B. einem Wiedereinstieg bei Sevan Drilling erst einmal vorsichtig sein. Allerdings bieten Marktflauten unter antizyklischen Gesichtspunkten gute Einstiegspreise.

Ach ja, Sevan erwägt immer ernster die Stornierung ihrer vierten Bohrplattform: http://www.sinoshipnews.com/News/Sevan-Drilling-considers-cancellation-at-Cosco-Shipyard/3w3c3007.html
Die Aktionäre sind nicht begeistert, der Aktienkurs brach ein und sucht noch einen neuen Boden.

al_sting - Freitag, 10. Oktober 2014 - 16:30
Die Ölbranche ist mittlerweile "an allen Fronten" schwer unter Druck.
Aber Sevan Drilling wurde richtiggehend geschlachtet. Ich kaufte im Juni zu 0,418€, verkaufte im August zu 0,365€ - und derzeit wird die Aktie zu 0,15€ gehandelt. :-(

Sevan verhandelt gerade einen Baustopp bei der vierten Plattform und erwägt eine Kündigung des Bauauftrags, da sich für die Plattform keine Vermietungen finden. Wenn es noch weitere Querschläge gibt ist auch eine Zwangs-KE möglich.

al_sting - Freitag, 17. Oktober 2014 - 09:51
Bei Songa Offshore liegen meine Buchverluste mittlerweile deutlich über 30%. Damit ist die Aktie in der Region angelangt, wo sich die Frage stellt: Kaufen oder Aufstocken?
Für mich ist die Antwort klar: Aufstocken.
Ich wollte Songa schon im August aufstocken, aber die Order lief dann aus.
Da die Liquidität in Deutschland arg gering ist, gehe ich damit nach Oslo. Für D wollte ich ein Limit von 0,20€ setzen, für Oslo liegt das umgerechnet bei 1,70 NOK

--> Kauf 20.000 Stück, Kauf Börse Oslo, Limit 1,70 NOK
Mit diesem Kauf werde ich wieder eine halbe Position in Songa halten.

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