Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Baltikum: Archivierte Beiträge bis 20. Juni 2014
prof - Freitag, 2. Mai 2014 - 19:39
Ich habe den Thread umgehangen und umbenannt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg, aufgrund der Marktenge und des hohen Spread ist die Aktie für mich kein Thema.
Prof

al_sting - Freitag, 2. Mai 2014 - 19:51
Vielen Dank!

Du hast recht, Marktenge und folgerichtig Spread sind heftig. Gilt schon für die lettische Heimatbörse und verstärkt sich noch einmal für die deutschen Parkettbörsen.
Außerdem ist die Aktie charttechnisch wahrscheinlich eh ein NoGo. Im besten Fall immer noch in einer jahrelangen Seitwärtsrange, im schlechteren Fall im Abwärtstrend seit Anfang März.

al_sting - Montag, 26. Mai 2014 - 16:28
Verdopplung der Position: Kauf weitere 1.150 Stück, Frankfurt, Limit 7,50€

stw - Montag, 26. Mai 2014 - 16:50
Sehr spannendes Investment hast Du da ausgegraben. KAum zu glauben diese Kennzahlen für einen Pharmawert.

al_sting - Montag, 26. Mai 2014 - 17:53
Ich suche auch noch nach den weiteren Haken. ;-)

al_sting - Dienstag, 27. Mai 2014 - 10:13
Nächster Handel, 8,45 Uhr, 7,38€

--> 1.150 x 7,38€ = 8.487 €

durchschnittlicher Kaufkurs: 8,365€


PS: Die geplante Hauptversammlung für die "Beteiligungen im Baltikum" am 28.05. wurde abgesagt:
"Aufgrund der mit Aktionären im Vorfeld der außerordentlichen Hauptversammlung geführten Gespräche haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, die für den 28.05.2014 einberufene Hauptversammlung um 09.00 Uhr im Hotel Darmstädter Hof, An der Walkmühle 1 in 60437 Frankfurt-Nieder-Eschbach abzusagen.

Vorstand und Aufsichtsrat werden die Tagesordnungspunkte neu überdenken und zu gegebener Zeit die Hauptversammlung erneut einberufen."
ROFL

PPS: Laut Nebenwerte-Journal soll Dibelius sein Aktienpaket komplett an den Reich-Clan verkauft haben.

prof - Dienstag, 27. Mai 2014 - 10:26
Neben der schweren Handelbarkeit oder hohen Spreads vieler Werte stört mich an Osteuropa der Abwärts/Seitwärtstrend der Indizes. Obwohl ich das Gebiet sehr interessant finde, muss ich hier derzeit nicht dabei sein.
Prof

al_sting - Dienstag, 27. Mai 2014 - 10:44
Ich habe den Eindruck, in Russland den Zug schon so gut wie verpasst zu haben. Im März schaute ich mir interessiert den russischen Wert Sistema an, ohne ihn aber zu kaufen. Der Kurs ist von damals 13,50€ bis jetzt um fast 50% gestiegen. Andere russische Werte haben sich nicht ganz so krass entwickelt, aber auch ziemlich gut.

prof - Dienstag, 27. Mai 2014 - 12:13
Da haben wir halt unterschiedliche Ansätze: Ich sehe einen seit 3 Jahre fallenden RTX, der eine Erholung hatte.
Du setzt auf den Turnaround. Mal sehen, wer richtig liegt.
Prof

al_sting - Mittwoch, 28. Mai 2014 - 15:33
Grindeks / Beteiligungen im Baltikum:
Der Verkaufsdruck durch die "Beteiligungen im Baltikum" hält offensichtlich noch an, wie man auch am Aktienkurs spürt. Im Mai gab es wieder einen Aktionärsbrief. Laut diesem wurden die russischen Aktien bis auf 3% des Gesamtportfolios reduziert, die baltischen Aktien auf 20%. Dafür ist man jetzt mit 8% in Edelmetallen und mit 7% in Immobilien.

Zu Grindeks: "In unserem letzten Aktionärsbrief hatten wir Sie darüber informiert, dass es sich bei einigen Werten um relativ marktenge Werte handelt, bei denen eine Veräußerung größerer Tranchen so gut wie nicht möglich ist. Als Beispiel hatten wir die Aktie der Grindeks und der SAF Tehnika genannt. Beide Aktien haben zudem im Monat April nochmals deutlich an Wert verloren. Die Aktie der Grindeks verlor im April 14,84%, die Aktie SAF Tehnika büßte 9,47% ein. Zwischenzeitlich ist jedoch ein Investor an uns herangetreten, der Interesse bekundet hat beide Aktienpakete (Grindeks & SAF Tehnika) zu erwerben. Hier warten wir aktuell noch auf ein Angebot, welches wir nach Zugang entsprechend prüfen werden."

Dass es sich bei den Zukäufen um illiquide Beteiligungen aus dem Reich-Imperium handeln dürfte, zeigt dieser Satz:
"Die eigenen Aktien der Gesellschaft wurden veräußert. Als Kaufpreis für die eigenen Aktien der Beteiligungen im Baltikum AG wurde mit der Käuferin der NAV zum 15.03.2014 + 5% je Aktie vereinbart. Dies entspricht einem Kaufpreis von 4,42 € je Aktie bzw. 252.249,40 €. Die eigenen Aktien wurden somit als Akquisitionswährung eingesetzt. Von dem Verkaufserlös hat die Beteiligungen im Baltikum AG Aktien der KK Immobilien Fonds I AG & Co. KG a.A. erworben. [...]
Detaillierte Informationen über die KK Immobilien Fonds I finden Sie auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.kk-fonds1.de. Der Vorstand Herr Engels fungiert bei der KK Immobilien Fonds I als Aufsichtsratsvorsitzender."

http://www.baltikum-ag.de/app/download/13975841/Aktion%C3%A4rsbrief-Mai-2014.pdf

al_sting - Montag, 2. Juni 2014 - 17:44
Vielfache Neuigkeiten bei Grindeks:

1. Schlechte Quartalsergebnisse:
Umsatz 18,8Mio€, -22%, Gewinn 0,5 Mio€, -84% :-(

Als Grund wird angegeben: "Wholesale warehouse balance optimization and national currency devaluation risk management turns out to being a significant tendency in the main final dosage form markets of “Grindeks”. These are the main reasons that affected reduction in turnover in the first quarter of 2014. While the decrease in net profit was due to an increased investment in research and development in two strategic projects."
http://www.grindeks.lv/en/for-investors/stock-news/Grindeks-financial-results-Q1-2014
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2. Grindeks hat die slowakische Firma HBM Pharma übernommen. Das Unternehmen war schon bislang Auftragshersteller für Grindeks (30% des Umsatzes von HBM Phara). Kaufpreis 13,1 Mio€, Umsatz 2013: 27,4 Mio€; Gewinn 2013: 2,1 Mio€.
http://www.grindeks.lv/en/for-investors/stock-news/grd-purchase-agreement-HBM-Pharma
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3. Unerfreuliches Geschmäckle bei der Übernahme: HBM Pharma wurde 2010 von Liplat 2000 übernommen: http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/sanitas-sells-hbm-pharma-sro/?companyID=10069&newsID=635180
2012 wurden beide Unternehmen verschmolzen. Liplats 2000 war im Besitz der Familie Liplats, ihres Zeichens Großaktionär von Grindeks. Hier hat also ein Großaktionär seine Firma verkauft - wahrscheinlich nicht ganz uneigennützig. Das hat ein ganz mieses Gerüchle.
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Die Zahlen sind schlecht, aber nicht vollkommen jenseits der Erwartungen. Der Kauf klingt an sich gut, allerdings ist der Fakt, dass das Unternehmen von einem Großaktionär übernommen wurde, ein ganz großes Alarmzeichen. Das Risikoprofil von Grindeks ist damit deutlich gestiegen.

al_sting - Mittwoch, 4. Juni 2014 - 23:39
Ein exzellenter Blick auf Grindeks im Blog value&opportunity, dringende Leseempfehlung: http://valueandopportunity.com/2014/06/04/quick-check-grindeks-as-isin-lv0000100659-pe-4-9-pb-0-6-baltic-value-or-red-flag-alert/
Ich hatte ihm den Wert im Forum "Antizyklisch Investieren" zur Analyse vorgeschlagen, schätze ich doch seine Fähigkeiten der Unternehmens- und Bilanzanalyse sehr hoch und verdanke ich und mein Depot ihm doch eine ganze Menge guter Ideen und Werte.
Er gewichtet das Risiko von Punkt 3, die Insidertransaktion, noch höher als ich und rät deshalb von einem Kauf ab (No Buy, but Watch).

Ich war nicht nur auf seinen Blogeintrag, sondern noch mehr auf die Kommentare sehr neugierig, hat er doch mit seinem englischsprachigen Blog eine internationale Leserschaft, zu der auch Balten gehören. Der zweite Beitrag ist schon mal sehr informativ, vielleicht läuft noch mehr Interessantes ein.

Bis dato bleibe ich bei Grindeks, da in meinen Augen die exzellenten Rahmendaten einen Puffer gegen den bisher erkannten Ärger bieten. Die Alarmzeichen sind aber deutlich.
(MMI schreibt auch selber, dass er nicht unfehlbar ist und beispielsweise Anfang des letzten Jahres vor Reply gewarnt hatte. Bei meinem Kauf kannte ich sein Blog noch nicht - und Reply wurde mein Top-Performer im letzten Jahr.)

stw - Donnerstag, 5. Juni 2014 - 21:35
Meine Erfahrung ist, dass man bei ernsthaften Alarmzeichen sofort verkaufen sollte. Meist habe ich es bereut, wenn ich solche Zeichen ignoriert hatte, das ist mir früher des öfteren passiert...

:-) stw

prof - Donnerstag, 5. Juni 2014 - 21:37
Bei BiB bist Du auch mit dem Schnellverkauf gut gefahren!
Prof

stw - Donnerstag, 5. Juni 2014 - 21:39
Ja das ist ein sehr gutes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit. Diesbezüglich hab ich tatsaechlich dazugelernt, sowas kann man nicht aussitzen.

:-) stw

al_sting - Donnerstag, 5. Juni 2014 - 21:45
@ stw: Naja, bei E.ON (Zerbrechendes Beschäftsmodell, Atomrückbau) oder Talanx (Niedrigzinsrisiken für Versicherungen) bist du auch nicht ausgestiegen, sondern bist wegen der aus deiner Sicht extrem niedrigen Fundamentalbewertung eingestiegen. So ähnlich schätze ich die Lage bei Grindeks auch (noch) ein.

Anders als bei BiB gab es hier keinen Wechsel im Management, ein Blick auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung der letzten Jahre passt also. Ohne Sonderbelastungen (Russland, dubioser Großaktionär) würde ich dem Unternehmen einen Wert von deutlich über 20€ zubilligen. Bei regelmäßiger Dividendenzahlung sogar knapp 30€.
Bislang fühle ich mich zu diesem Preis noch gut abgesichert. Allerdings bin ich vorsichtig.

stw - Donnerstag, 5. Juni 2014 - 22:25
Bei Eon oder Talanx gab es keine neuen negativen Infos nach meinem Einstieg, das war einfach mein antizyklisches Kaufverhalten. Ich mag Aktien, die gerade keiner haben mag, wenn die Substanz passt...

:-) stw

al_sting - Donnerstag, 19. Juni 2014 - 11:58
Bei den Beteiligungen im Baltikum kann es noch einmal richtig spannend zu werden, die Reich-Gruppe bekommt Gegenwind:

http://www.mavinvest.de/
Aktuell: MAV- Stimmrechtskampagne zu Beteiligungen im Baltikum

Einladung zur Hauptversammlung veröffentlicht

Am 22. Juli 2014 soll in Frankfurt eine außerordentliche Hauptversammlung der Beteiligungen im Baltikum.AG (BiB) stattfinden. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Wahl des Aufsichtsrats. Der amtierende Aufsichtsrat wurde gerichtlich bestellt und ist nur bis zur nächsten Wahl im Amt. Auffällig ist, dass neben zwei amtierenden AR-Mitgliedern der Geschäftsführer der MAV Vermögensverwaltung Ralf Bake zur Wahl vorgeschlagen wird. Hier soll wohl der Eindruck erweckt werden, es gäbe irgendeine Verbindung oder Absprache zwischen der MAV und der VCI-Gruppe („Reich-Gruppe“), die Vorstand und Aufsichtsrat stellt. Das ist aber definitiv nicht der Fall. Eine gemeinsame Kandidatur mit zwei Vertretern der VCI-Gruppe („Reich-Gruppe“) haben wir von der MAV sogar explizit abgelehnt. Bei dem Vorschlag, Ralf Bake mit zwei Vertretern der VCI-Gruppe in den Aufsichtsrat zu wählen, handelt es sich offensichtlich um einen Querschuss, der nur dazu dient, Verwirrung zu stiften.

Aus heutiger Sicht würden wir bei der Hauptversammlung am 22. Juli eine komplette eigene Kandidatenliste präsentieren, wie wir es auch für die schließlich abgesagte HV, die für Ende Mai geplant war, getan haben. Obwohl es sich bei der aktuellen HV-Einladung vermutlich in erster Linie um ein Ablenkungsmanöver handelt, müssen wir uns trotzdem dafür rüsten. Nachdem wir Ende Mai offensichtlich eine Hauptversammlungsmehrheit bei der BiB hatten, ist es gut möglich, dass die VCI-Gruppe inzwischen weitere Aktien erworben hat. Wir sollten vorsichtshalber zusätzliche Stimmrechte anwerben. Darum bemühen wir uns parallel zu allen sonstigen Überlegungen, die wir außerdem in Sachen BiB verfolgen."

al_sting - Donnerstag, 19. Juni 2014 - 23:03
Teilverkauf Grindeks, 1.300 Stück = 1/2 Position, Börse Frankfurt, Limit 7,00€
Gründe:
1. Ich hatte am 4. Juni auf einen Blogartikel zu Grindeks verlinkt. Auch wenn mich die dort geäußerten Zweifel (noch) nicht von der Aktie abbringen, stellt sich das Risikoprofil doch als höher heraus als bei meinem Kauf gedacht. Daher reduziere ich die Aktie auf eine halbe Position. Damit lassen sich auch Tauchfahrten besser durchstehen.
2. Ich habe eine reizvolle Alternative im Blick. :-)

Anmerkung: Wie im Strategiefaden beschrieben will ich beim Überschreiten eines Shiller-KGV=27 mit Teilverkäufen alle Positionen auf etwa 7.000€ pro halbe Position reduzieren, um weiteren Cash aufzubauen. Bei aktuellen Käufen und Verkäufen peile ich diesen Betrag jetzt schon an, so beträgt Grindeks nach Teilverkauf aus 1.000 Stück x ca. 7,00€ = 7.000€.

prof - Freitag, 20. Juni 2014 - 10:30
Ja die reizvollen Alternativen ...
Prof

Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Baltikum: Archivierte Beiträge bis 20. Juni 2014