Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Fabasoft: Archivierte Beiträge bis 10. Februar 2014
stw - Dienstag, 28. Mai 2013 - 15:54
Ich möchte Euch auf eine interessante Situation beim österreichischen Softwarehaus Fabasoft aufmerksam machen.

Das schuldenfreie stabile Unternehmen ist mE krass unterbewertet , die Cashreserve entspricht in etwa der aktuellen Bewertung.
Nun bekommt man auch noch in wenigen Wochen >10% Dividende aufgrund der überraschenden Ankündigung von gestern (daher der Kurssprung). Es gibt nur 5 Mio Aktien, d.h. das Unternehmen kann sich die Ausschüttung aus dem Cashflow leisten.

M.E. wird die eigentümergeführte Fabasoft mittelfristig übernommen werden und das wird sicherlich nur zu deutlich höheren Kursen möglich sein.

:-) stw

Die Fabasoft AG (ISIN AT0000785407, WKN 922985, Prime Standard) gibt die Konzern-
Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/2013 (1. April 2012 - 31. März 2013) bekannt:
- Umsatzerlöse: EUR 23,1 Mio. (EUR 22,9 Mio. im Geschäftsjahr 2011/2012)
- EBITDA: EUR 1,9 Mio. (EUR 2,3 Mio. im Geschäftsjahr 2011/2012*)
- EBIT: EUR 0,3 Mio. (EUR 0,9 Mio. im Geschäftsjahr 2011/2012*)
- Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit: EUR 3,4 Mio. (EUR 4,4 Mio. im Geschäftsjahr
2011/2012)
- Bestand der liquiden Mittel: EUR 15,2 Mio. zum 31. März 2013 (EUR 14,6 Mio. zum 31.
März 2012)
*Die Vorjahreswerte wurden gemäß IAS 8.19b (International Accounting Standards)
aufgrund der bereits umgesetzten, zukünftig verpflichtenden Anwendung des IAS 19
(Leistungen an Arbeitnehmer) in der Fassung vom 16. Juni 2011 entsprechend angepasst.
In der Hauptversammlung der Fabasoft AG am 1. Juli 2013 wird für das Geschäftsjahr
2012/2013 eine Dividendenausschüttung von EUR 0,38 je Aktie (GJ 2011/2012 EUR 0,15 je
Aktie) vorgeschlagen werden.

Fabasoft ist ein führender europäischer Softwarehersteller für Enterprise Content
Management (ECM), Compliance, Electronic Government und MoReq2-zertifizierter
Information Governance sowie ein Anbieter von Cloud Services für die sichere und
zuverlässige Zusammenarbeit von Unternehmen, Partnern und Kunden über das Internet
(www.foliocloud.com).

al_sting - Montag, 3. Juni 2013 - 12:09
Ich möchte mich herzlich für diesen Tipp bedanken!
Ich wollte hier erst reagieren, wenn ich auch eine Position erworben habe, und dazu brauchte ich dieses Mal ein paar Tage mehr.
Die Zahlen sowie die Perspektive sehen überzeugend aus, stw's Verständnis der Software-Branche hat schon zu einigen grandiosen Treffer geführt, zudem empfahl ein persönlicher Bekannter, ein sehr erfolgreicher "Trüffelsammler", diese Aktie ebenfalls vor wenigen Tagen. Da war ein Einstieg unvermeidbar. ;-)
Ich vermisse lediglich, dass stw diesen Wert in sein Musterdepot aufnimmt. Auch wenn dieses in diesem Jahr auch ohne Transaktionen hervorragend performt hat, lässt die Barreserve von fast 20% weiteren Spielraum.
Und aus Rücksicht auf stw habe ich Bauchschmerzen damit, den Wert in mein Musterdepot aufzunehmen, insbesondere bevor er ihn in sein Musterdepot aufgenommen hat.

Auch wenn Fabasoft wie gesagt in angemessener Größenordnung in meinem Privatdepot liegt.

al_sting - Donnerstag, 6. Juni 2013 - 21:17
Ergänzung zu Fabasoft:
Geschäftsbericht 2012/13: http://www.fabasoft.com/pdf/Fabasoft_AG_Annual_Report_2012_2013.pdf
Finanzbericht 2012/13: http://www.fabasoft.at/pdf/Fabasoft_AG_Jahresfinanzbericht_2012_2013.pdf
Mitarbeiter-Optionenmodell: https://www.fabasoft.com/de/mitarbeiter-optionenmodell-15032013.html

Hinweis zum Optionenmodell: Gestartet März 2013, Laufzeit 2013-2016, Optionen berechtigen zum Kauf von Fabasoft-Aktien zu 3,50€, sind also bei Kursen unter 3,50€ wertlos.
Ich denke, dieses Modell wäre nicht verabschiedet worden, wenn Kurse unter 3,50 € als wahrscheinlich angesehen würden. Daher halte ich diesen Kurs zukünftig für eine wahrscheinliche untere Mauer. Der aktuelle Kurs liegt übrigens bei 3,75€, nicht viel über dieser Grenze.

al_sting - Donnerstag, 20. Juni 2013 - 15:32
Wirklich schade, dass stw diesen Wert nicht in sein Musterdepot übernimmt. Er ist m.E. zu interessant, um nicht weiter beachtet zu werden.
Daher werde ich ihn mit einer halben Position in mein Musterdepot aufnehmen. Er ist eh schon im Privatdepot, so dass sich damit beide etwas mehr annhähern können.
--> Kauf 1.500 Stück, nächster Kurs XETRA

al_sting - Donnerstag, 20. Juni 2013 - 17:05
Nächster Handel, 16:39:26: 3,77 EUR

--> Kauf 1/2 Position, 1.500 x 3,77€ = 5.655,00€

Säule Nebenwerte

prof - Freitag, 21. Juni 2013 - 13:18
Mich stört die Marktenge, ich werde wohl kaum noch unter SDAX-Kapitalisierung kaufen. Hohe Spreads, zufällige Ausschläge, Probleme beim Verkauf, Gebühren durch Teilausführungen stören mich.
Prof

al_sting - Freitag, 21. Juni 2013 - 17:08
So lange es täglich zu mindestens ein bis mehreren Käufen/Verkäufen kommt, reicht mir das im Allgemeinen. Darunter werde ich auch vorsichtiger.

Allerdings MUSS man in diesen Bereichen immer mit Limit handeln.

Die Spread-Problematik ist mir so krass bislang nur bei Caltagirone Editione aufgefallen. Da bin ich aber auch gleich voll in diese Falle gelaufen - und werde den geplanten Teilausstieg sehr überlegt und mit Geduld angehen müssen.

al_sting - Mittwoch, 3. Juli 2013 - 11:28
Auf der HV am 1.7.2013 wurde die angekündigte Dividende von 0,38€/Aktie beschlossen.

al_sting - Montag, 21. Oktober 2013 - 12:02
Fabasoft gewinnt europäischen Cloud-Computing-Preis.
Zugleich legt der Kurs, der lange zwischen 3 und 4€ lag, in zwei Tagen bis auf 5€ zu. Ob es dieser Preis und der dazugehörige Artikel in einer österreichischen Wirtschaftszeitung war, Aktivitäten in Aktienforen oder ob der Kursanstieg auf Neuigkeiten hinweist - bei so einem marktengen Papier lässt sich das kaum abschätzen. Meine Hoffnung, die Aktie zu Beginn des nächsten Jahres zu 4€ aufstocken zu können, wird damit jedenfalls geringer.
Auf jeden Fall sehe ich in Folge der NSA-Abhörgeschichte neue Perspektiven für europäische Cloud-Computing-Unternehmen.
Einerseits beim Gewinn von Marktanteilen, andererseits beim Gewinn von Anlegersympathien.

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http://www.format.at/articles/1342/965/368089/linzer-fabasoft-cloud-computing-preis
Linzer Fabasoft gewinnt Cloud-Computing-Preis

Prestigeerfolg für den oberösterreichischen Cloud-Spezialisten Fabasoft, der mit seiner Lösung für die Daimler AG auch einen Schritt für die Aufwertung der europäischen IT-Industrie getan hat.

Eine Jury hat den Linzer Softwarehersteller und Cloud-Anbieter Fabasoft in der Kategorie „Best Business Impact by Cloud Services“ auf den ersten Platz beim EuroCloud-Award gewählt. Teilnehmen konnten dabei ausschließlich die Gewinner der nationalen Cloud Awards und Fabasoft war in Österreich und Deutschland Award-Gewinner. Der Preis wurde von Fabasoft gemeinsam mit der Daimler AG gewonnen. Andreas Dangl, Geschäftsführer Fabasoft Cloud GmbH, wird in einer Aussendung mit den Worten zitiert,. die Auszeichnung unterstreiche den Ansatz, eine „konsequent europäische Cloud anzubieten“. Diese umfasse Rechenzentren, Anbieter sowie garantierte Datenspeicherung in Europa. Die Fabasoft Cloud sei die einzige echte europäische Business Cloud und „ein klares Bekenntnis zu Informationstechnologie ‘Made in Europe‘“, meint Andreas Dangl.

Qualität wurde verbessert

Gewonnen wurde der Preis für ein Cloud-Projekt für Zertifizierungssysteme, das bei der Daimler AG eingesetzt wird. Michael Schüler aus dem Bereich Zertifizierungssysteme der Daimler AG meint, dass sich „im Projektverlauf die Möglichkeiten der Fabasoft Cloud als sehr leistungsfähig herausgestellt“ hätten. Es sei eine „erhebliche“ Qualitätsverbesserung für das Zertifikatsmanagement erreicht worden.

Mit der Cloud-App von Fabasoft konnte die Daimler AG laut Aussendung den Aufwand rund um das Zertifikatsmanagement des Konzerns und seiner Zulieferer minimieren. Alle am Prozess beteiligten Unternehmen verwalten nun die lieferrelevanten Zertifikate samt Metadaten in Zusammenarbeit über sogenannte Teamrooms in der Cloud. Die Daten sind global bearbeitbar, sind aber lokal am gewählten Cloud-Standort Deutschland gespeichert. Somit würden die Daten europäischen Datenschutzrichtlinien unterliegen.

al_sting - Samstag, 9. November 2013 - 09:13
Die Fabasoft AG (ISIN AT0000785407, WKN 922985, Prime Standard) gibt die vorläufigen Konzern-Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/2014 (1.4.2013-30.9.2013) bekannt:
- Umsatzerlöse: EUR 12,1 Mio. (EUR 10,2 Mio. im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/2013)
- EBITDA: EUR 2,0 Mio. (EUR -0,3 Mio. im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/2013)
- EBIT: EUR 1,2 Mio. (EUR -1,1 Mio. im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/2013)
- Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit: EUR -1,6 Mio. (EUR -0,5 Mio. im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/2013)
- Bestand der liquiden Mittel: EUR 11,3 Mio. zum 30. September 2013 (EUR 12,0 Mio. zum 30. September 2012)

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2013/2014 (1.7.2013-30.9.2013) betrugen die Umsatzerlöse EUR 6,5 Mio. (EUR 5,2 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Das EBIT des zweiten Quartals beträgt EUR 1,0 Mio. (EUR -0,4 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres).

al_sting - Samstag, 9. November 2013 - 10:01
Und noch ein interessanter Gastkommentar des Fabasoft-Vorstands Helmut Fallmann vom 6.11.2013 in Futurezone, nicht ohne Hintergedanken für das eigene Geschäft:
http://futurezone.at/meinung/der-us-wirtschaftsspionage-den-boden-entziehen/34.230.032

Der US-Wirtschaftsspionage den Boden entziehen

Spionage im exzessiven Stil zur Stärkung der eigenen Wirtschaft hat in den USA eine lange Tradition. Europa hat nun die Chance zur Veränderung.

Vor mehr als einem Jahrzehnt haben US-Nachrichtendienste und die ins gemeinsame Boot geholten verbündeten Organisationen aus Großbritannien, Australien, Neuseeland und Kanada unter dem Codenamen "Echelon" nicht nur militärische Kommunikation, sondern auch private sowie kommerzielle Informationen abgehört. Im Jahr 2001 bezeichnete ein eigens einberufener Ausschuss des Europäischen Parlaments das Vorgehen des Geheimdienstes, nämlich europäische Technologieunternehmen befreundeter Staaten auszuspionieren, als untragbar.

Die "Echelon"-Vorgänge wurden von James Woolsey, einem ehemaligen Direktor der CIA, dadurch gerechtfertigt, dass europäische Unternehmen eine ‚nationale Kultur‘ der Bestechung hätten, wenn es um die Vergabe von Großaufträgen im internationalen Handel ginge. Der Vertreter der Central Intelligence Agency ging sogar noch einen entlarvenden Schritt weiter: „Es wäre Ressourcenverschwendung der Nachrichtendienste, würde man aus Spionage gewonnene Erkenntnisse von kommerziellem Nutzen nicht an amerikanische Unternehmen weitergeben.“

Die Amerikaner haben PRISM auch dazu benutzt, um sich im Vorfeld der Unterzeichnung der "Transatlantic Trade and Investment Partnership" (TTIP) in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen. Neben Tariffragen geht es bei dem Abkommen auch um die Beseitigung von Barrieren in Bezug auf technische Vorschriften und Marktzulassungsbedingungen. Es liegt auf der Hand, dass bei einem täglichen Güteraustausch zwischen den USA und Europa in Höhe von rund zwei Milliarden Euro die Durchsetzung eigener Interessen gravierende wirtschaftliche Vorteile bringt.

Die Wirtschaftsspionage wird konsequenterweise auch in der rechtlichen Grundlage für das Spähprogramm "Tempora" des General Communications Headquarter, dem "Intelligence Service Act" von 1994, ganz explizit als ein wichtiger Teilgrund für die Durchführung von Geheimdienstaktivitäten genannt. Neben der Gewährleistung von Sicherheit, der Bekämpfung von Terror und organisiertem Verbrechen wird wirtschaftliches Wohlergehen ausdrücklich angestrebt. Wird diese Aufgabenstellung offensiv angegangen, dann bedeutet dies nichts anderes als gezielte Wirtschaftsspionage.
Die Wirtschaftsspionage wurde digitalisiert

Was jetzt in der Wirtschaftsspionage online passiert, etwa die gigantische Sammlung von Meta-Daten von Sendern sowie Empfängern von E-Mails oder Daten über Flug- und Kontoverbindungen, erlaubt den Daten-Mineuren die Erstellung von exakten Unternehmensprofilen. Diese intime Kenntnis von Marktkonkurrenten lässt sich für eigene Geschäftsbeziehungen nutzen.

Vielfach ist es dabei gar nicht erforderlich, auf die lokale IT-Infrastruktur von Unternehmen zuzugreifen und die Informationen direkt dort abzuschöpfen. Die Daten werden einfach an zentralen Knoten des Internets geklaut, wodurch die Spurensicherung bei den betroffenen Firmen erheblich erschwert wird. Der Großteil internationaler Internet-Hubs befindet sich auf amerikanischem Staatsgebiet. Die Briten wiederum nutzen die Gelegenheit, die terrestrischen Tiefseekabel, die über den Atlantik führen, anzuzapfen. Die Wirtschaftsspionage ist im digitalen Zeitalter angekommen.

Deutsches Know-how hoch im Kurs
Insbesondere deutsches Industrie- und Technologie Know-how steht bei den "friendly" Intelligence Services hoch im Kurs. Kein anderes europäisches Land wurde in jüngster Vergangenheit dermaßen intensiv gehackt wie Deutschland. Eine Studie zur Industriespionage 2012 von ‚Corporate Trust‘ beziffert den Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft im Berichtsjahr auf 4,2 Milliarden Euro. Gegenüber der Studie aus 2007 ergibt das einen Anstieg um knapp 50 Prozent oder unvorstellbare 2,8 Milliarden Euro.

Industriespionage wird den Amerikanern und Briten dadurch erleichtert, dass ihre größten Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche durch gesetzliche Ermächtigung jederzeit von den Nachrichtendiensten zur Herausgabe von Kundendaten gezwungen werden können. Jüngstes Beispiel Verizon: Die NSA konnte mit einem geheimen Gerichtsbeschluss Millionen Benutzerkonten ausspionieren. Nicht-Amerikaner haben bei solchen Anordnungen keinerlei Rechts- und Datenschutz.

Nachdem Whistleblower Edward Snowden die Vorgänge bei PRISM an die Öffentlichkeit gespielt hat, haben selbst langjährige Insider der amerikanischen Informationsindustrie ihr Vertrauen in die eigene Branche verloren. Der frühere Chief Privacy Adviser (Chefberater für Datenschutzangelegenheiten) von Microsoft, Caspar Bowden, verzichtet heute auf die Nutzung von Programmen seines ehemaligen Arbeitgebers und setzt nur noch Open Source Software ein, deren Programmcode geprüft werden kann.

Wenn es um die Wertschöpfung aus IKT für amerikanische Unternehmen geht, werden die Spionage-Aktivitäten auch gezielt durch Unternehmenskäufe flankiert. Zuerst werden europäische Unternehmen durch Auskundschaften von sensiblen Technologiedaten und Zukunftsplänen strategisch geschwächt und schlussendlich zu einem Schleuderpreis aufgekauft und vom Markt genommen. Das beste Beispiel ist meiner Meinung nach Nokia. Das einstige finnische Paradeunternehmen mit einem bezifferten Marktwert von 260 Milliarden Euro hat als letzten Ausweg seine Mobilfunksparte um 5,4 Milliarden Euro an Microsoft verkauft.

EADS und Galileo als Vorbilder
Die Zeit ist meiner Ansicht nach also reif, jetzt mit politischem Rückenwind entschlossen zu handeln und die europäische IKT-Infrastruktur auf eigene Beine zu stellen. Mit unabhängigen Netz- und Datenzentrumsressourcen können Spionageangriffe und andere Formen von Cyberwar massiv erschwert werden. An vorderster Front heutiger IKT-Entwicklung steht zweifellos Cloud Computing. Wir brauchen in Europa diesen längst überfälligen Wandel zu einer eigenen Cloud Industrie „Made in Europe“. Nur mit einer eigenen europäischen Cloudstrategie kann die Vorherrschaft der Amerikaner bei der Datenspeicherung gebrochen werden!

Beispiele aus der europäischen Industriegeschichte zeigen, dass gemeinsame Projekte auf Basis einheitlicher europäischer Normen durchschlagenden Erfolg am Weltmarkt haben können. Heute sind die ursprünglich für Europa konzipierten GSM-Normen ein globaler Standard. Andere lautstarke europäische "Statements" an den Weltmarkt sind zum Beispiel EADS/Airbus und das global aufgesetzte unabhängige europäische Satelliten-Navigationssystem „Galileo“.

Die ersehnte IT-Autonomie Europas bedarf aber auch einer nachhaltigen Finanzierung. In der Forschung sind diese Mitteldotierungen in den Programmen zur Erfüllung der "Horizon 2020"-Ziele sichergestellt. Allerdings fehlen die Mittel für die Entwicklung von Open Source Software in Standardbereichen wie z.B. bei Office-Programmen. Europäische Behörden und Unternehmen zahlen jährlich Milliarden Euro für Office- Softwareprodukte von Microsoft. Diese könnten relativ einfach und weit kostengünstiger von europäischen Open Source Lösungen zur Verfügung gestellt werden. Die Dotierung solcher Entwicklungen könnte zum Beispiel aus der Zweckwidmung von Geldmitteln aus Strafzahlungen für Marktmissbrauch erfolgen.

Die nun öffentlich heftig diskutierte Spionagetätigkeit der Amerikaner ist für Europa in Wahrheit eine Chance zur Veränderung in Richtung technologischer Unabhängigkeit. Ideen dazu gibt es genug.

stw - Montag, 30. Dezember 2013 - 20:03
Leider habe ich es Mitte 2013 versäumt, Fabasoft ins stw-Musterdepot aufzunehmen. Daher "muss" ich das nun ca 50% teurer nachholen.
Dennoch sind auch diese Kurse um 5 EUR immer noch Kaufkurse. Damit errrechnet sich ein KUV von ca 1, das ist lächerlich billig im Vergleich zu anderen Softwareunternehmen, die idR mit einem KUV von 3 bewertet werden. Sollte Fabasoft irgendwann wirklich als Wachstumsunternehmen im Bereich Cloudcomputing vom Markt wahrgenommen werden (bis dahin ist es noch ein weiter Weg), so sind auch noch deutlich höhere Bewertungen drin. Aber so optimistisch bin ich gar nicht bzgl der zukünftigen bewertung, denn Fabasoft ist nun mal nicht aus dem Silicon Valley wo für das gleiche Unternehmen sicherlich aktuell eine Bewertung >100Mio EUR bezahlt werden würde. Das Hauptproblem ist hier die Fokusierung auf den deutschsprachigen Markt und die Abhängigkeit von den Großaktionären und Unternehmenslenkern, die nach wie vor 75% der Aktin kontrollieren. Ich denke aber diese Situation wird sich innerhalb der kommenden 5 Jahre irgendwann verändern und dann werden die KArten neu gemischt. ICh gehe davon aus, dass Fabasoft irgendwann übernommen wird von einem US-Unternehmen, das sich damit neben der Fabasoft Technologie vor allem einen Zugang zum deutschsprachigen Markt kaufen könnte. Entscheidend wird sein wann und zu welchem Preis die Großaktionäre verkaufsbereit sein werden.

:-) stw

al_sting - Montag, 30. Dezember 2013 - 20:28
Ich halte Fabasoft zum aktuellen Preis auch immer noch für attraktiv bewertet und denke über ein Aufstocken meiner Position nach - auch wenn der Kurs bereits um 50% (inklusive Dividende) gestiegen ist.

prof - Mittwoch, 1. Januar 2014 - 13:35
Charttechnisch hochinteressant, allerdings sehe ich im Halbjahresbericht einen negativen Cashflow und ein minimales EBIT, das nach Zinsen wohl gegen Null geht?
Da solltet Ihr Fundis doch vorsichtig werden?
Prof

prof - Mittwoch, 8. Januar 2014 - 14:52
Ausbruch! Ich hatte ein gutes Gefühl, aber keinen Cash und auch keine Aktie zum Verkauf. Schade, bei dieser Party wäre ich gern dabei gewesen. Glückwunsch an stw, der gerade noch rechtzeitig aufgesprungen ist.
Prof

al_sting - Freitag, 10. Januar 2014 - 19:25
*hüstel*
Du wolltest hier auch herein?
Hast du hier nicht erst am 1. Januar gewarnt?
Deine Warnung war für mich ein Grund, das Caltagirone-Geld nicht direkt zu Fabasoft zu schieben. ;-)

Ich würde mich im Übrigen gar nicht wundern, wenn Fabasoft noch einmal unter 6€ taucht. Ich komme mir bei dieser Aktie etwas wie bei der Elternacher Springprozession vor: Zwei Schritte vorwärts, einen zurück.

Deshalb hoffte ich ja insgeheim, wieder unter 5€ aufstocken zu können. Aber zu Jahresbeginn sind ja jede Menge interessanter deutscher Nebenwerte ordentlich angezogen: Fabasoft, Ecotel, LS Telcom, GFT ...

prof - Montag, 13. Januar 2014 - 13:00
- Wenigstens schrieb ich "Charttechnisch hochinteressant".
- Der negative Cashflow rührt ja möglicherweise aus der Dividendenzahlung.
- Das hohe Eigenkapital dürfte Zinszahlungen minimieren. Also ist auch das geringe EBIT nicht so schlimm wie bei einer hochverschuldeten Firma.
Prof

al_sting - Montag, 13. Januar 2014 - 14:40
"Das hohe Eigenkapital dürfte Zinszahlungen minimieren."
Könnte man so formulieren. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat Fabasoft noch ein Nettocash-Polster von über 10 Mio€.;-)
Da kann man sich Dividenden oberhalb des Jahresgewinns durchaus mal leisten.

Und als europäisches Cloud-Software-Unternehmen sollte Fabasoft auch von dem Ärger über die NSU-Affäre profitieren. So wie ja auch Secunet.

stw - Montag, 10. Februar 2014 - 10:44
Quartalszahlen von Fabasoft:
- das Wachstum hat sich im Q3 wieder etwas abgeschwächt (+8%)
- das Unternehmen ist offenbar wieder nachhaltig in die Gewinnzone zurückgekehrt
-offen bleibt die Frage, ob aus den Cloudaktivitäten bereits ein nennenswerter Umsatzanteil herrührt. Falls dem so ist, so ist Fabasoft drastisch unterbewertet. Aber auch als "normales" Softwareunternehmen ist ein KUV von 1,1 lächerlich niedrig. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Großaktionäre das Unternehmen (bei anhaltender Profitabilität und moderatem Wachstum) unter einem KUV von 3 verkaufen würden.

:-) stw


DJ DGAP-Adhoc: Fabasoft AG gibt die vorläufigen Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2013/2014 bekannt

Fabasoft AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis

07.02.2014 21:30


Die Fabasoft AG (ISIN AT0000785407, WKN 922985, Prime Standard) gibt die
vorläufigen Konzern-Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres
2013/2014 (1.4.2013-31.12.2013) bekannt:
- Umsatzerlöse: EUR 18,9 Mio. (EUR 16,6 Mio. in den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres 2012/2013)
- EBITDA: EUR 3,1 Mio. (EUR 0,2 Mio. in den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres 2012/2013)
- EBIT: EUR 1,9 Mio. (EUR -1,0 Mio. in den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres 2012/2013)
- Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit: EUR -0,5 Mio. (EUR -2,3 Mio. in
den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/2013)
- Bestand der liquiden Mittel: EUR 12,1 Mio. zum 31. Dezember 2013 (EUR 9,8
Mio. zum 31. Dezember 2012)

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2013/2014 (1.10.2013-31.12.2013)
betrugen die Umsatzerlöse EUR 6,8 Mio. (EUR 6,3 Mio. im Vergleichszeitraum
des Vorjahres). Das EBIT des dritten Quartals beträgt EUR 0,7 Mio. (EUR 0,1
Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres).

al_sting - Montag, 10. Februar 2014 - 13:33
Die Zahlen deuten aber darauf hin, dass in Q4 richtig hohe Geldeingänge kommen sollten. Zumindest ist der Cashflow der ersten 9 Monate im letzten wie in diesem Jahr negativ. Wenn dieser hohe Geldfluss kommt, könnte Fabasoft Ende März wieder auf 15 Mio€ Cash sitzen, 3€/Aktie.

Wie auch immer, einer Aufstockung im Musterdepot laufe ich weiter hinterher. Die Aktie war zwar wie im Januar vermutet noch unter 6€ gesunken, hat aber meine mental von 5,00€ auf 5,50€ erhöhte Schwelle nicht erreicht. Heute hätte ich auch zu 6,00€ gekauft, aber die Aktie steht jetzt bei 6,50€. :)

In drei Monaten sollte das Jahresergebnis bekannt gegeben werden. Mal sehen, ob die Aktie zuvor noch einmal günstiger wird. Ich habe den Eindruck, dass sie nach Zahlen immer springt und dann gerne abbröckelt.

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