Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Cinedigm Digital Cinema Corp. (CIDM)
xenon - Freitag, 23. April 2010 - 23:02
Cinedigm Digital Corp. (vormals Access Integrated Technologies) stattet Kinos mit digitaler Technik aus und organisiert den Onlinetransfer der Streifen an die Lichtspielhäuser. Bislang installierte die Firma weltweit über 4000 Systeme.
Das Geschäftsmodell besteht in der kostenlosen Lieferung der Digitaltechnologie an die Kinobetreiber. Als Gegenleistung kassiert die Firma 1000 Dollar pro Film von den Studios, die sich das Kopierwerk sparen. Cinedigm hat entsprechende Verträge mit allen großen Studios. Die Kinobetreiber zahlen für die Installation und die Instandhaltung. Durch die regelmäßigen Auslieferungsgebühren generiert Cinedigm dauerhaften Cashflow.
Die Firma arbeitet noch nicht profitabel.
Nach Kursen über 13 Dollar im Jahre 2006 stürzte im Rahmen der Finanzkrise der Aktienwert auf fast 30 US Cent ab.
Nach ersten 3D Spielfilmerfahrungen vor über 10 Jahren ("Wings of Courage" 1995 mit Val Kilmer) mittels Polarisationsbrillen und "U2-3D" war mir klar, welches Potenzial in dieser Projektionstechnik steckt. Bis dahin habe ich Kinos nur noch ungern aufgesucht, weil der heimische Beamer ein besseres Bild lieferte als das örtliche Cineplex-Kino, der DTS-Ton war ohnehin schon zu Hause besser.
Nachdem Kinos nun auch die Möglichkeit besitzen Live-Events (Sport, Pop-Konzerte ...) z.T. in den Staaten schon in 3D-Technik zu übertragen, strahlen digitalisierte Kinos wieder neue Attraktivität aus.
Es folgten runinöse Nachkäufe in 9 Tranchen von über 3 Euro bis 26 Cent zu Weihnachten 2008, als einige Privatanleger in den wenigen Diskussionsforen die nahe Pleite "zelebrierten" und wenigstens zum Jahresende noch die Verluste "mitnahmen".
Mein gemittelter Einstandskurs belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 68 Euro-Cent - vor dem Schnitt der Abgeltungssteuer hielt ich Cinedigm immer noch für einen fantastischen Wachstumswert für die nächsten 5 - 10 Jahre.
Im Zuge der allgemeinen Erholung stieg der Wert auf über 1 Dollar und schwankte in der Folge von 0,9 - 1,3 bei dünnen Umsätzen ohne bis heute nennenswertes Research. Auch vom Hype der 3D Filme im 2. Halbjahr 2009 (Oben - Avatar) profitierte Cinedigm wenig.
Seit etwa 4 Wochen kommt Bewegung in Umsätze und vor allem Kurse unter starken Schwankungen von ca. 1,40 auf in der Spitze über 3,20 Dollar.
Ich denke die Entwicklung ist bei weitem nicht ausgereizt, habe aber das "Luxusproblem" möglichst die steuerfreien Gewinne optimieren zu wollen. In der letzten Fahnenstange habe ich ca. 10 % meines Bestandes versilbert.
Gib es Tipps wie man einen Ausstieg bei extrem engen Werten organisiert. Ich kann mir auf Kurse über 10 Dollar wieder vorstellen, wenn der Titel wieder entdeckt und entsprechend "gefördert" (Aussprechen von "Kurszielen") wird.
Ein Handel ist momentan lediglich in New York sinnvoll und wird selbst dann meist nur in Teilausführungen vorgenommen, obwohl genügend Kurse gestellt werden.

Bin für Ratschläge dankbar.

Gruß Xenon

al_sting - Montag, 26. April 2010 - 09:45
Du hast neun Mal nachgekauft? Respekt, da musst du wirklich viel Vertrauen in das Unternehmen haben!

Ich habe bisher immer nach ein oder zwei Nachkäufen in aller Regel beschlossen, eine Aktie laufen (oder verkaufen - je nachdem) zu lassen, um nicht zu viel Geld in eine womöglich falsche Idee zu stecken.

Alleine diese Nachhaltigkeit spricht dafür, dass du hier wirklich sicher bist. Schon das macht die Firma sehr interessant. :-)

Ich kann dir keine Ratschläge bezüglich eines steueroptimierten Verkaufes geben.
Was das schrittweise Aussteigen angeht: Ich versuche mir eine prozentuale Höchstschwelle für jeden Wert und jede Branche zu setzen (siehe die Verkaufsregeln in meinem Musterdepot, 25% pro Wert; 40% pro Säule), bei der "automatisch" auch bei weiterer positiver Entwicklung Teilverkäufe einsetzen (10%-Schritte erscheinen mir da sinnvoll). Ich weiß einfach, dass das Verkaufen bei guter Entwicklung ohne solche psychologischen Schwellen wesentlich schwerer wird. Aber das Überschreiten einer solchen Schwelle deutet darauf hin, dass diese Aktie hochvolatil ist, also auch schnell wieder zurückfallen könnte.

Aber um auf den Anfang zurückzukommen:
Das Geschäftsmodell klingt einleuchtend und interessant. Deine Treue klingt auch nicht schlecht. Zwei Gründe, sich das Unternehmen mal anzuschauen. :-)

Wie schätzt du die Firma derzeit ein und wie sieht es mit den fundamentalen Werten (Buchwert, KGV, Umsatzentwicklung, Marktaussichten ...) aus?
Wo kann man dazu (am besten auch unabhängig von der Firma selber) etwas nachlesen?
Da du von amerikanischen Diskussionsforen schreibst: Welche kannst du dort empfehlen? Für englische Aktien bin ich mit The Motley Fool (www.fool.com) und Interactive Investor (www.iii.co.uk) ganz glücklich, aber bei den Amis fehlt mir noch etwas gutes.
Würdest du uns ein paar Hinweise zu fundamentals geben oder wo man diese nachlesen kann?

Interessiert, Al Sting :-)

xenon - Montag, 26. April 2010 - 13:00
Die letzten Käufe waren lediglich "verzweiflungsgetriggert", wenigsten habe ich den Kapitaleinsatz gleich gehalten und immer nach weiterer Halbierung gekauft. Dieses Vorgehen ist nicht zur Nachahmung empfohlen und führt meist in den Totalverlust - ich bin eigentlich ein gebranntes Kind (habe noch heute 2 Depotleichen vergangener Überflieger "Lernout & Hauspie" und "Worldcom").
Ich hielt allerdings die Firma für seriös, das Geschäftsmodell für intakt, das damals (Ende 2008) aussichtslose Thema war der Kapitalbedarf eines kleinen Wachstumsunternehmens.
Für die Verkaufsparameter bin ich dankbar, wobei man die Gier unter Kontrolle halten muss, weil man nach 200 % - Kursgewinn noch mehr will. Stopp-Loss bei 25 % rauf und 2 x 12 % runter für die Gesamtposition ist unsinnig. Potenzial nach oben sehe ich, da Marktkapitalisierung < 100 Millionen, keine nenenswerten Analysten, kein Indexmitglied ... und die große (frühe Amazon) Frage : werden die einmal und wie viel Geld verdienen ?).
Fundamentaldaten bei Yahoo alle retrospektiv, Buchwert ?, KGV negativ allerdings Verlust pro Aktie abnehmend, Umsatz steigend - wenn auch in der ursprünglichen Planung im Krisenjahr 2009 kräftiger gewachsen werden sollte, Geschäftsjahresende immer 1. Quartal.
Die neuen Kooperationsmeldungen und weiteren Kinoumrüstoffensiven seitens der Firma sind für mich schlecht zu werten - da gibt es auch viel Info-Hype - ich kann nicht einschätzen, welchen Stellenwert eine 3D- Übertragung von einem Künstler, den ich nicht kenne, einnimmt oder welche Kursrelevanz ein 3D-Basketballspiel hat - ich nehme nur die Möglichkeiten zur Kenntnis und vermute dass CIDM viele (Marktführer ?) US-Kinos mit digitaler Pojektionstechnik ausgestattet hat.
Das einzige Diskussionsforum, dass ich zu CIDM sporadisch verfolge (yahoo) hat meist substanzlose Kommentare - "schade ich habe zu früh verkauft" oder "weiss einer warum die Aktie steigt" - Umsätze im Anstieg allerdings höher als beim Rückgang, aber immer noch eher gering.
Ein Motley Fool-Redakteur und Aktienfan schreibt auch halbjährlich einen Kommentar.
Um die Quartalsberichte zu Durchforsten fehlt mir die Zeit und die besseren Englischkenntnisse (gebe ich ungern zu, ist aber so).
CIDM gehört, glaube ich zu den wachstumsstärksten US-Unternehmen (ob nun auf Top 500 oder 100-Basis weiss ich nicht genau.)
Also eigentlich wenig exakte Daten, die ein Aktienengagement rechtfertigen - allerdings habe ich CIDM damals auch wegen seiner Fantasie für die nächsten Jahre gekauft und das scheint zu funktionieren.
Gruss Xenon

al_sting - Montag, 26. April 2010 - 14:04
"verzeiflungsgetriggert" ist ein schönes Wort. :-)
Aber in solchen Fällen habe ich mich "nur" für ein Zusehen entschieden, statt aktiv schlechtes Geld gutem Geld hinterherzuwerfen. Zum konsequenten Ausstieg hat es bei Zweifel auch bei mir bislang zu oft nicht gereicht, bei mir heißen die Depotleichen z.B. Masterflex, Darco Water und Asia Water Tech. und mittlerweile als mittlerweile wieder lebendige Teilnehmer Hyundai und Pine Technology. Bei den ersten drei wäre ein Nachkauf absolut falsch gewesen, bei den letzten beiden vollkommen richtig. Also was machen?

Mit dem 10%-Ausstieg meinte ich , jeweils um die 10% (oder eher bis 20%) des Depotwertes zu verkaufen und sich damit nicht zu weit von der Schwelle zu entfernen. Diese Aktion kann man ja regelmäßig bei erneuter Schwellenerreichung wiederholen, sofern die Aktie weiterhin das restliche Depot outperformt.
Ich hoffe ja, dass ich im Musterdepot mit DNO in diese "Sorge" kommen könnte. :-) Aufgrund des grundsätzlich sehr volatilen Charakters von Ölexplorern werde ich hier aber wahrscheinlich schon unter 25% den Bestand reduzieren.

Stimmt, Yahoo Finance liefert einige gute Informationen. Irgendwie war ich damit meist nicht ausreichend glücklich, aber ich weiß nicht mehr weshalb. Und die Diskussionsforen brachten mich da nie weiter.
Sollte es in den USA keine offen zugänglichen und regen Diskussionsboards wie W:O und Arriva geben?
Oder sehe ich einfach den Wald vor Bäumen nicht?
Wie auch immer: Lieber Englisch lesen als Norwegisch (DNO) oder gar Chinesisch (Pine). ;-)

Aber kurz zu den Fundamentaldaten von Yahoo:
Book Value Per Share: 0.78
Earning per share (ttm): -0.85
Das klingt für mich absolut abschreckend: Noch ein Jahr mit dieser Profitabilität und die Firma müsste pleite sein. Entweder ist Yahoo da ein Fehler unterlaufen oder ich würde mich lieber sofort und komplett davon trennen. ;-)

Traust du diese Zahlen nicht oder woher kommt dein Optimismus?

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