Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Swiss Re
chinaman - Donnerstag, 5. Februar 2009 - 17:53
Milliardenspritze


Buffett vertreibt Swiss-Re-Aktionäre


Die Einkaufstour der Investorenlegende Warren Buffett geht weiter: Nachdem er Goldman Sachs, General Electric und Harley-Davidson mit Kapital half, engagiert sich Buffett beim Schweizer Rückversicherer. Das lässt er sich gut bezahlen - die Aktie stürzt ins Bodenlose.


Warren Buffett springt dem Rückversicherer Swiss Re bei. Die Buffett-Gesellschaft zeichnet eine Wandelanleihe im Umfang von 3 Mrd. Schweizer Franken. Damit bessert das Schweizer Unternehmen seine Kapitaldecke auf, die im Zuge der Kreditkrise durch Abschreibungen deutlich aufgezehrt worden war.

Buffett lässt sich das Engagement fürstlich bezahlen: Er erhält einen Kupon von jährlich zwölf Prozent. Zudem hat das Recht, nach drei Jahren das Fremdkapital in Aktien für einen Preis von jeweils 25 Franken zu wandeln. Am Donnerstag stand der Kurs der Swiss-Re-Papiere bei 21,98 Franken, 27 Prozent tiefer als am Vortag. Seit Jahresbeginn verloren sie damit bereits mehr als die Hälfte ihres Werts. Zum Vergleich: Der Schweizer Aktienindex SMI büßte über den gleichen Zeitraum nur knapp elf Prozent ein.

Die negative Kursreaktion auf die Finanzspritze Buffetts ist bemerkenswert: In den vergangenen Monaten wurde der Milliardär als neuer Aktionär oder Kreditgeber stets mit deutlichen Kursaufschlägen begrüßt. So stieg etwa am Dienstag die Harley-Davidson-Aktie um 16 Prozent.

Bilderserie: Das Imperium des Warren Buffett


Die Einkaufstour von Warren Buffett geht damit weiter. Der Investor nutzt tiefe Kurse zum Einstieg bei zahlreichen Unternehmen. So engagierte er sich zu günstigen Konditionen beim Wall-Street-Haus Goldman Sachs und bei General Electric. Dem schwer rezessionsgeplagten Motorradbauer Harley-Davidson kaufte er Schuldverschreibungen im Umfang von 300 Mio. $ ab. Die Firmen hoffen, dass sie über Buffett auch das Vertrauen des gesamten Kapitalmarkts zurückgewinnen.


Kapitalspritze nötig, um Rating zu bewahren

Swiss Re leidet besonders unter Wertverlusten bei festverzinslichen Wertpapieren. Denn das Schweizer Unternehmen gewährte Kunden Versicherungsschutz gegen solche Verluste, was ihm nun teuer zu stehen kommt. Im Gesamtjahr 2008 häufte der Rückversicherer einen Verlust von 1 Mrd. Franken an. Die Kapitalspritze Buffetts sei nötig, um das "AA"-Rating zu halten, sagte Jacques Aigrain, Vorstandschef von Swiss Re.

Er kündigte an, womöglich weitere 2 Mrd. Franken aufzunehmen. Zudem werde der Konzern die Dividende für das Jahr 2008 auf den Nominalwert je Aktie reduzieren."Wir sind mit den Ergebnissen für 2008 unzufrieden", sagte Aigrain. "Buffetts Bereitschaft, in Swiss Re zu investieren, ist ein Beleg der Stärke unseres Unternehmens." Buffett hält bereits drei Prozent der Swiss-Re-Anteile.



FTD.de, 16:01 Uhr
© 2009 Financial Times Deutschland

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