Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Agrarrohstoffe
schlobald - Donnerstag, 15. Februar 2007 - 12:48
Salut,

Da ich kein separates Thema zu Agrarrohstoffen entdeckt habe - hier isses... (nur Chinaman handelt gelegenlich damit, dann allerdings mit Papieren die ich mangels entsprechendem Sachverstand derzeit nicht anfasse).

Bin schon seit einiger Zeit am Grübeln wie ich am besten meine künftigen persönlichen Rechnungen in Sachen Klimaveränderung bezahle ... . Recht wahrscheinlich sind m.E. langfristig (denke so an die nächsten 15 Jahre) steigende Weizenpreise, da Ernteausfälle durch die Verschiebung von Niederschlägen (Trockenheit steht Starkregenereignissen gegenüber) vermutlich nicht so einfach und vor allem nicht vollständig durch andere Maßnahmen (neue Anbaugebiete, Anbau anderer Sorten) kompensiert werden können.

Habe mir deshalb dieser Tage erst einmal ein Open-End Indexzertifikat auf Weizen gekauft (ABN0CC), Basiswert ist der aktuelle CBOT Wheat Future. Soweit ich das verstehe gibt es hier keinen Hebel, natürlich sind die Kosten nicht zu unterschätzen. Habe auch erstmal eine Schnupperposition gekauft. Sollte jemand eine Meinung zum Thema oder auch zu dem Zertifikat haben, - hier mein Dank im voraus.

Grüße

chinaman - Freitag, 16. Februar 2007 - 08:35
Hallo schlobald,


ich bin positiv überrascht, das hier im Forum doch etwas Interesse an Direktinvestitionen im Rohstoffbereich besteht.

Ich denke auch, es ist ein interessanter Bereich, den man nicht völlig vernachlässigen sollte. Nachdem wir uns aber in "guten Aktienzeiten" befinden, streue ich solche Investitionen momentan nur punktuell ein.

Allerdings bevorzuge ich dann Hebelpapiere, sonst erscheint es mir etwas "langweilig" ... Das von Dir ausgewählte Zertifikat ist ein ungehebeltes Zertifikat.

Bei den Agrarrohstoffen gibt es zwei Argumentationsweisen. Die erste besagt, dass fast alle Agrarrohstoffe extrem unterbewertet seien, weil Sie historisch und inflationsbereinigt sehr weit hinter anderen Asset Klassen zurückgeblieben sind.

Darin ist natürlich die "Verliererposition" der Landwirtschaft in einer Industriegesellschaft zu erkennen ...

Die praktische Lebenserfahrung der letzten Jahre zeigt, dass sich die Agrarrohstoffe alle in kurzen Boom/Bust-Zyklen bewegen. Dies bedeutet, es kommt bei Ernteausfällen etc. zu Preisspitzen, auf die dann aber von Anbieterseite meist sehr schnell mit einer Ausweitung der Produktion reagiert wird. Damit pendelt sich der Preis dann häufig wieder auf den alten billigeren Marken ein.

Als Agrarrohstoffinvestor muss man sich daher oft auch mit Wetterprognosen etc. beschäftigen ...

Im Gegensatz zum Energie- und Metallsektor hat sich das Angebot aber bisher (wie ausgeführt) als extrem elastisch herausgestellt.

Inwieweit gerade Weizen unter dem Klimawandel leiden könnte (und auch in welcher Fristigkeit) entzieht sich momentan meiner Kenntnis.


Gruß
Chinaman

levdul1 - Samstag, 17. Februar 2007 - 10:20
Ich kann die Anlage in Agrarprodukte unter dem Aspekt der Diversifikation nur unterstützen. Da ich allerdings keine Zeit habe, mir die Wetterprognosen der Anbauländer verschiedener Nutzpflanzen anzuschauen, habe ich mich für ein Zertfikat auf verschiedene Agrarrohstoffe (GS8T6W) entschieden. Außerdem bin ich noch direkt in Kakao interessiert. Hier vor allem, weil ich in den afrikanischen Hauptanbauländern ein ständig schwelendes Potential für Unruhen sehe.
Ich gebe Chinaman Recht; Agrarrohstoffe bewegen sich häufig in Schüben, hier lohnt sich der kurzfristige Einsatz von Hebelprodukten.

chinaman - Dienstag, 20. Februar 2007 - 06:35
"Außerdem bin ich noch direkt in Kakao interessiert"

Hallo levdul1,

von einem Invest in Kakao würde ich momentan explizit abraten ...


Gruß
Chinaman

schlobald - Dienstag, 14. August 2007 - 23:06
Das Wetter war (leider) recht unbeständig: Dürren (Australien) und Dauerregen (USA) haben dem Weizen in den letzten Monaten doch etwas zugesetzt. Andere Faktoren (Lagerbestände...) kommen hinzu.

Da die Knappheit momentan wohl auch aus Transportproblemen herrührt und die Ernteausfälle dieser Saison vermutlich eingepreist sind, habe ich das Zertifikat erst einmal verkauft, zumal bereits von einem elfjahreshoch geschrieben wird.

Werde das Thema Weizen aber weiter verfolgen, da ich es grundsätzlich immer noch als Idee für ein Langfristinvestment geeignet ansehe - die Ernteausfälle durch Extremwetterereignisse werden wohl leider zur Normalität werden und in den nächsten Jahren sicher noch deutlich zunehmen. Bis man sich darauf seitens der Agrarwirtschaft/ Verbrauchsgewohnheiten wie auch immer eingestellt hat dauert es sicher noch einige Zeit.

Gruß,
Schlobald

laurin - Freitag, 17. August 2007 - 12:02
Moin!

schaut euch mal Norpalm in Norwegen an. Denen gehoeren fast 70% einer Palmoelplantage und -muehle in Ghana, machen bei den extrem hohen Preisen sehr hohe Gewinne, haben ihre Anbauflaeche erhoeht (wirft erst i 2008 Ertraege ab) und sind doch spottbillig. Und der Biodiesel-Boom geht gerade erst los...

Infos ueber die company website:
http://norpalm.no

Handelbar nur ueber Oslo, Norwegen (aber kein Problem)

(disclosure: bin selbst investiert)

Gruss - Laurin (der kaum noch Zeit fuer Boerse hat)

prof - Freitag, 17. August 2007 - 21:35
Hallo,
schön mal was von dir zu hören, wie geht´s denn so??
Gruß Prof

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