Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Unicredit
chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 09:53
Handelsblatt Nr. 221 vom 15.11.06 Seite 32


UNICREDIT UND HVB: Vom Osten profitiert jetzt die Mutter

Hypo-Vereinsbank zeigt Stärke

MÜNCHEN.Knapp ein Jahr nach der Übernahme durch die italienische Unicredit ist die Münchener Hypo-Vereinsbank (HVB) in der neuen Konzernwelt angekommen. Erstmals veröffentlichte die HVB Quartalsergebnisse, ohne ihre bisherigen Töchter in Österreich und Osteuropa einzubeziehen. Vor wenigen Tagen hatte eine außerordentliche Hauptversammlung den Verkauf der Auslands-Einheiten an die Konzernmutter Unicredit beschlossen. "Wir sind stolz, dass wir die entscheidenden Schritte zur Neuausrichtung unserer Bank in nur 12 Monaten umgesetzt haben", sagte HVB-Chef Wolfgang Sprißler.

Im dritten Quartal hat die HVB ein operatives Ergebnis von 442 Mill. Euro erzielt, das Vorsteuerergebnis betrug 724 Mill. Euro. Dies ist ein sattes Plus gegenüber dem Vorjahresquartal, als unter dem Strich ganze 57 Mill. Euro übrig blieben. Allerdings prägte der Verkauf der Fondstochter Activest an die Konzernmutter Unicredit das Quartalswerk: er schlug mit 533 Mill. Euro zu Buche. Doch auch ohne Sondereffekte kann sich die HVB-Quartalsbilanz im Vergleich zur Konkurrenz sehen lassen: Marktführer Deutsche Bank verdiente im dritten Quartal unter dem Strich 1,24 Mrd. Euro, die Commerzbank aber nur 217 Mill. Euro.

Die HVB sei, bereinigt um die Verkäufe, auf eine Eigenkapitalrentabilität nach Steuern von 17,6 Prozent gekommen, sagte Vorstandschef Sprißler. Die Bank habe damit die strengen Zielvorgaben ihrer Mutter bereits erreicht. Gegenüber den sehr guten ersten beiden Quartalen habe man somit immer noch ein "gutes" Ergebnis erzielt.

Tatsächlich zeigt sich im dritten Quartal auch bei der HVB verlangsamtes Wachstum. Während die Bank im Handelsergebnis und beim bereinigten Zinsüberschuss gegenüber dem zweiten Quartal leicht zulegen konnte, verringerte sich der Provisionsüberschuss gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent auf 371 Mill. Euro.

Dies sei immer noch ein mehr als zufrieden stellendes Ergebnis, sagte Sprißler, der Rückgang sei vor allem mit dem Umbau der HVB zu erklären.

Die Bank hat ihre Sparten neu organisiert, dadurch wechselten viele Geschäftskunden in den Kleinkundenbereich. "Wir waren auch mit uns selbst beschäftigt", sagte Retail-Vorstand Willibald Cernko. Die neue Sparte Privatund Geschäftskunden konnte ihr Ergebnis dennoch in den ersten neun Monaten vor Steuern auf 127 Mill. Euro steigern. Vor einem Jahr lag die Division zu diesem Zeitpunkt noch mit 22 Mill. Euro im Minus. Die HVB ist in ihrer Region sehr gut aufgestellt.

In den ersten neun Monaten 2006 liegt die HVB auch dank eines herausragend guten ersten Quartals eindeutig auf Kurs. Der Nettogewinn verfünffachte sich auf 1,3 Mrd. Euro, das operative Ergebnis kletterte um gut 50 Prozent auf fast 1,8 Mrd. Euro. cha

cha



15. November 2006

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