Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Vietnam: Archivierte Beiträge bis 19. Oktober 2006
chinaman - Mittwoch, 30. August 2006 - 15:34
Ein Markt in den Kinderschuhen ...


Handelsblatt Nr. 163 vom 24.08.06 Seite 23


Vietnam öffnet den Finanzsektor

Vietnam will ausländischen Investoren gestatten, größere Beteiligungen an den Banken des Landes zu übernehmen. Der Anteil, den einzelne Investoren an Kreditinstituten halten können, wird voraussichtlich auf 20 Prozent verdoppelt, sagte Le Duc Thuy, der Gouverneur der Zentralbank. Dies dürfte "unter Umständen bereits Anfang des nächsten Jahres" erfolgen, wenn Vietnam Mitglied der Welthandelsorganisation geworden ist. Unter anderem sind die britischen Großbanken Standard Chartered und HSBC Holdings an Zukäufen in dem südostasiatischen Land interessiert. Bloomberg


24. August 2006

chinaman - Mittwoch, 30. August 2006 - 15:38
Handelsblatt Nr. 166 vom 29.08.06 Seite 7


Vietnam gerät in Chinas Wachstumssog

Beitritt zur Welthandelsorganisation für Oktober erwartet - Politisches Tauwetter bleibt aus

DIETMAR PETERSEN | HANOI Vietnam wird wohl im Oktober der Welthandelsorganisation (WTO) beitreten. Nach dem Abschluss von 28 bilateralen Handelsabkommen zweifeln Diplomaten in Hanoi nicht mehr an dem Termin. Der Zeitpunkt ist geschickt gewählt. Im November wird Vietnam erstmals als Gastgeber des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) auftreten. Für den neuen Ministerpräsidenten Nguyen Tan Dung ist dies die erste Gelegenheit, sich den Staats- und Regierungschefs der 21 Apec-Mitgliedsländer - darunter George W. Bush und Wladimir Putin - als Wirtschaftsreformer und das südostasiatische Entwicklungsland als einen der dynamischsten Wachstumsmärkte Asiens zu präsentieren.

Anfang Juni unterzeichnete Vietnam ein bilaterales Handelsabkommen mit den USA. Der Vertrag liegt noch im Kongress, "aber Bush will nicht mit leeren Händen nach Hanoi kommen", glaubt ein Diplomat. Der US-Präsident unterstützt engagiert Vietnams WTO-Beitritt. Mehr als 30 Jahre nach dem Ende des Vietnamkrieges will er das Verhältnis zu Hanoi ausbauen, auch um Chinas Einfluss einzudämmen. Denn Vietnam gerät zunehmend in den Sog der chinesischen Wirtschaftsdynamik. So zeigt sich die neue Führung unter Dung - trotz historischer Animositäten - freundlicher gegenüber der Regierung in Peking.

"Der WTO-Beitritt bringt Vietnam einen neuen Wachstumsschub", erwartet Oliver Massmann, Wirtschaftsanwalt in Hanoi. Seit Jahren boomen die ausländischen Direktinvestitionen. Die bisherige Rekordmarke der Auslandsinvestitonen im Jahr 2005 "könnte in diesem und im kommenden Jahr übertroffen werden", glaubt Klaus Rohland, Weltbank-Chef in Hanoi. Eine eigene Produktion in Vietnam gilt vielen Investoren auch als Rückversicherung gegen politische Risiken in China.

Der US-Elektronikkonzern Intel verhandelt mit Hanoi über den Bau einer 605 Mill. Dollar teuren Mikrochip-Fabrik in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon). Microsoft will 150 Mill. Dollar investieren, die japanische Canon ihre Hauptfertigung nach Vietnam verlegen. Siemens hofft auf den Bau der U-Bahn in Saigon, ein 600 Mill. Dollar schwerer Auftrag. Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul will 100 Mill. Euro aus dem Entwicklungshilfeetat beisteuern. Auch das internationale Finanzkapital hat "Vietnam als eine der heißesten Wachstumsstorys in Asien entdeckt", weiß ein Analyst vor Ort. Die ersten Hedgefonds sind gelandet. Seit 2001 wurden 3000 Staatsbetriebe privatisiert.

Der neue Premier Dung, einst Chef der Zentralbank (SBV), gilt als Reformer. Bislang hat sich der blasse Parteifunktionär aus Saigon aber noch nicht profiliert. Er steht unter enormem Druck der Öffentlichkeit. Die Korruption, bis hinauf ins (vorherige) Kabinett, hat indonesisches Niveau erreicht. "Nur noch in der Schaffung eines permanenten Wirtschaftswachstums kann sich die Kommunistische Partei (KPV) legitimieren", urteilt Caroline Bain von der Unternehmensberatung EIU. KPV-Mitglieder dürfen nun eigene Unternehmen gründen, was vor kurzem noch ein Sakrileg war. Alle Schichten profitieren von der Reformpolitik, beobachtet Rohland, vor allem die neue Mittelschichte. Die Dekade dynamischen Wirtschaftswachstums verändert die Gesellschaft. Den Aufstieg zum Tycoon - eine prägende Figur in anderen südostasiatischen Volkswirtschaften - hat allerdings noch kein Geschäftsmann geschafft.

Doch der wirtschaftlichen Liberalisierung folgt bisher kein politisches Tauwetter. Zwar diskutiert die Partei über "Zivilgesellschaft" und "sozialistischen Rechtsstaat", aber sie regiert mit eiserner Faust. Eine intellektuelle Dissidentenschicht hat sich bisher nicht gebildet. Vietnam ist eines der Länder mit der jüngsten Bevölkerung in Asien, und die meisten Menschen "lassen die Liturgie der Partei über sich hinwegrauschen, solange jeder Chancen für sich sieht", spottet ein Analyst. Unter dem Lenin-Denkmal in Hanoi - eines der wenigen, die es in Asien noch gibt - üben sich Jugendliche im Breakdance. Nur die englischsprachige Parteizeitung "Viet Nam News" berichtet linientreu, etwa auf Seite eins über das kommunistische Fossil Fidel Castro und Hanois Genesungswünsche.

Petersen, Dietmar



29. August 2006

prof - Mittwoch, 30. August 2006 - 15:56
Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass sich Deutschland auf dem Weg ins wirtschaftliche Niemandsland bewegt.
Die Dynamik, mit der sich Länder wie China, Indien oder auch Vietnam entwickeln, ist extrem groß!
Prof

chinaman - Mittwoch, 30. August 2006 - 18:31
Deutschland hat zumindest noch starke Konzerne. Allerdings stellen die sich immer globaler auf, weil im Inland nicht mehr viel in Richtung Wachstum geht ...


Gruß
Chinaman

phlipster - Mittwoch, 30. August 2006 - 22:27
DANKEDANKEDANKE! Schön, dass wir diesen Markt ins Visier nehmen.

Eine Randbemerkung vorab: Das gleiche würde ich mir noch für weitere Trandthemen (was kommt nach dem Solar- und Online-Gambling-Boom? Ideen??? Wasser?) die afrikanischen Märkte und Dubai wünschen. In Dubai entsteht ganz nebenbei DER Hub/Umschlagplatz zwischen Europa und Asien. Die investieren Milliarden in Jebel Ali und bauen einen riesigen Container-Hafen und Cargo-Flughafen direkt nebeneinander. Logistisch perfekt. Und: So schnell können deutsche Behörden das Wort Planfestellungsbesch... gar nicht schreiben, wie die fertig sind.

Zu Vietnam:
Vietnam hat m.E. grosses Potential, Aktien sind 2001 aber auch schon mal zieml hochgeschossen.

Das Land wächst in der Tat sehr schnell und die Bevölkerung ist jung und hungrig. Wir waren letztes Jahr dort im Urlaub, es ist schon wirklich ein tolles Bild, wenn es nach Schulschluss in den Strassen nur so vor Kindern wimmelt. Das sind Bilder, die ich von hier gar nicht kenne. Natürlich liegt das Ausgangsniveau sehr niedrig und Armut ist gross. Aber immerhin hat es Vietnam schnell geschafft, sich vom Reisimporteur zum größten Reisexporteur zu mausern. Abgesehen vom "festen" politischen Kurs ist wirtschaftlich bis auf Ausnahmen (Börse, BAnken, Auslandsinvestments) wenig reguliert (Ladenöffungszeiten z.B.), so dass die Voraussetzungen für Wachstum geschaffen sind.

Aktieninvestments sind gar nicht so einfach. Kennt jemand einen Indexfond?

Der Index heisst m.E. VN-Index. 28 Unternehmen gelistet, mit einer Marktkapitalisierung von rund 265 Millionen (!) Dollar (Stand Mai 2005).

Sonst bleiben nur reguläre Fonds
- VOF.L (s. auch )
- Dragon Capital VEIL (Vietnam Enterprise Investments Ltd.).
Der VEIL ist in Dublin notiert und der größte Vietnam-Fonds. Die Managementgebühr liegt bei zwei Prozent. Zudem ist bei Wertsteigerungen über acht Prozent im Jahr ein Erfolgshonorar fällig. ISIN: KY G93 61H 109 2 Internet: www.dragoncapital.com

Eure Ideen?


Interessante Artikel:
- Liste der börsennotierten Unt.: www.ssc.gov.vn/ssc/Detaile.aspx?tabid=742
- Allg. Lage: www.finanzen.net/news/news_detail.asp?NewsNr=305138


Interview

"Vietnam bietet Anlegern günstige Werte"

Don Lam, Vietnam Opportunity Fund
01. Februar 2005
Das rasante Wachstum in einigen Schwellenländern sorgte in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen. Dabei richtete sich der Blick auf Südamerika, vor allem aber nach Asien. Dort sorgt das rasante Wachstum der chinesischen Wirtschaft für Furore, aber auch die Entwicklung in Indien stößt auf immer mehr Interesse. Beide Länder scheinen auf Grund ihrer Größe, aber auch der denkbaren Dynamik für Phantasie zu sorgen.

Gewissermaßen in ihrem Schatten gibt es allerdings auch noch andere interessante Entwicklungen. Zum Beispiel in Vietnam. Das vielfach unbeachtete Land wächst genau so rasant wie China und hat einen riesigen Vorteil: eine überaus junge Bevölkerung. Diese Kombination kann auch Anlegern interessante Chancen bieten. Grund genug für FAZ.NET, um sich mit Fondsmanager Don Lam von VinaCapital in Ho Chi Minh City zu unterhalten.

Muß ich mich als Anleger für Vietnam interessieren?

Die aktuelle Entwicklung in Vietnam dürfte bei vielen unbekannt sein. Denn viele haben das Land auf Grund des lange zurückliegenden Krieges und den damit zusammenhängenden Filmen im Kopf, wenn überhaupt. Das Land verkauft sich bisher als Wirtschaftsstandort eher schlecht. Dabei lag das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr mit einem Plus von 7,7 Prozent direkt hinter China. Im laufenden Jahre erwarten wir sogar ein Wachstum von acht Prozent.

Das sollte normalerweise auch für Anleger ein gutes Umfeld sein.

Ja, es ist ein guter Ort, um Geld anzulegen. Und das ist genau das, was wir tun.

Wer sind Ihre Kunden?

Das sind vor allem institutionelle Kunden. Deutsche Bank Securuties aus New York zählen beispielsweise dazu oder Millenium Partners, die ebenfalls in New York sitzen. Mehr als ein Viertel unserer Mittel stammen von Hedge Fonds.

Wieviel Geld verwalten Sie?

Im Moment sind das etwa 37 Millionen Dollar. Wir werden allerdings die Mittel im März um weitere 30 bis 35 Millionen Dollar aufstocken.

Wie sieht die jüngste Entwicklung aus?

Unser Fonds, der Vietnam Opportunity Fund, war im vergangenen Jahr der beste Fonds im Land. Unsere Aktie legte etwa 38 Prozent zu und der Net Asset Value des Fonds verbesserte sich um etwa 22 Prozent.

... und das wirtschaftliche Umfeld?

Das Umfeld ist herausfordernd, aber offen. Es dürfte schwierig sein, Erfolg zu haben, wenn man den lokalen Markt nicht kennt. Hat man allerdings das nötige Knowhow, dann bietet sich vor allem im unserem Geschäft, der Vermögensverwaltung interessante Chancen. Denn der Markt ist unterbewertet. Wir investieren sowohl in den wenigen börsennotierten Unternehmen, vor allem aber in den etwa 1.300 so genannten OTC-Shares und in Unternehmen direkt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei den OTC-Aktien liegt nach unserer Schätzung bei etwa 6,5. Die Dividendenrendite dürfte im vergangenen Jahr auch etwa auf diesem Niveau befunden haben. Das sind Gründe, wieso die Hedge-Fund-Manager bei uns investieren. Denn sie gehen dort hin, wo etwas unterbewertet ist wie hier oder wo etwas überbewertet ist.

Wie sieht es denn aus mit der Corporate Governance? Kann man in die Unternehmen des Landes bedenkenlos investieren?

Ich denke, dieses Thema ist in allen Schwellenländern schwierig. Man muß vorsichtig sein. Die meisten Unternehmen, in die wir investieren, waren früher Staatsunternehmen, die privatisiert wurden. Die Privatisierung führte zu einer breit gestreuten Aktionärsstruktur. Die Aktien wurden unter anderem auch von den Angestellten des Unternehmens und auch von Management gekauft. Auf diese Weise ist eine gewisse Eigenkontrolle gegeben. Der Unternehmenschef beispielsweise kann sich kaum daneben benehmen, da die anderen Aktionäre dagegen wären.

An der Börse selbst scheint die Liquidität nicht sonderlich groß zu sein?

Nein, sicherlich nicht. Bisher sind 26 Unternehmen an der Börse, die interessanteren sind, wie gesagt, im OTC-Markt zu finden. Sie sind auch günstiger als die gelisteten Werte, die ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 9,5 haben.

Welche Bereiche sind Ihrer Meinung nach interessant?

Wir fokussieren uns auf drei Sektoren. Der erste ist die Konsumbranche. Mit zunehmendem Wachstum dürften die Leute mehr Geld haben und es dann vor allem im Inland ausgeben. Wir setzen nicht auf den Exportsektor, da er ziemlich unzuverlässig und anfällig für Veränderungen der Rahmenbedingungen ist. Als zweites ist auch der Finanzdienstleistungsbereich interessant, also Banken und Versicherungen. Denn wächst das Sozialprodukt um ein Prozent, so wächst diese Branche um etwa drei Prozent.

Sind das staatliche Banken oder private - und werden sie gut geführt?

Wir konzentrieren uns auf die Privatbanken. Sie werden in der Regel gut gemanagt und haben in den vergangenen Jahren ihre Gewinne kontinuierlich gesteigert.

Bleibt noch die dritte Branche?

Der dritte Bereich, den mögen wir am meisten, ist der Immobiliensektor. Bisher leben die Leute in eher beengten Verhältnissen. Folglich werden sie mit steigendem Einkommen größere Häuser bauen oder erwerben. Dazu kommt ein weiteres Phänomen. Denn 70 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 35 Jahre und damit vielfach im heiratsfähigen Alter. Oft wird die Heirat mit dem Einzug in eine neue Wohnung verbunden werden - ein weiterer Grund für unseren Optimismus für den Immobilienmarkt.

Läßt sich hier einfach investieren?

Nein, wir entwickeln die Projekte selbst. Denn die lokalen Entwickler haben erstens nicht genügend Kapital und oft auch nicht das nötige Knowhow.

Wie sieht die Lage im Land selbst aus?

Politisch fallen die Entscheidungen zentral, wirtschaftlich bestehen fast alle Freiheiten. Kontrolliert werden lediglich bestimmte Teilbereiche wie die Banken, die Telekommunikationsunternehmen oder die Medien. Es gibt bestimmte rechtliche Grundlagen. Aber trotzdem ist das Geschäft etwa so kompliziert wie etwa in China oder Osteuropa. Wie in China gibt es ein Einparteiensystem.

Kann ich ihren Fonds auch als Privatanleger kaufen?

Ja, der Vietnam Opportunity Fund wird beispielsweise an der Börse in London, dem AIM gehandelt. Das Kürzel ist VOF.L.
Das Gespräch führte Christof Leisinger

www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF5F46CE28AC585D/Doc~ED5A3C25F498A45BC95CCEB0633413F30~ATpl~Ecommon~Scontent.html

chinaman - Donnerstag, 31. August 2006 - 06:28
"Eine Randbemerkung vorab: Das gleiche würde ich mir noch für weitere Trandthemen (was kommt nach dem Solar- und Online-Gambling-Boom? Ideen??? Wasser?) die afrikanischen Märkte und Dubai wünschen."

@ phlipster : Von der Tendenz her stimmen wir da anscheinend ziemlich überein. Da sind Themen dabei, zu denen ich vor hatte step by step Infos reinzustellen. Wen diese Aktivitäten von mehreren "Aktivisten" getragen werden, geht es natürlich schneller ...

Mit dem Vietnam Opportunity Fund hast Du ja bereits eine (der wenigen) Investmen-tmöglichkeiten in Vietnam aufgezeigt. Es ist auch der Wert, den ich im Privatdepot halte. Er wäre aus heutiger Sicht zumindest auch ein Kandidat für mein Musterdepot. Unter der WKN 710528 kann man ihn zwischenzeitlich auch in Deutschland handeln. Sogar praktisch, will heissen, nicht umsatzlos.

Daneben gibt es auch noch den Vietnam Growth Fund und den von Dir ebenfalls ngesprochenen Vietnam Enterprise. Beide sind auch in Deutschland gelistet, allerdings deutlich weniger liquide. Der Vietnam Opportunity Fund ist m.E. der größte dieser 3 Beteiligungs-gesellschaften.


:-)
Gruß
Chinaman

phlipster - Donnerstag, 31. August 2006 - 17:37
Noch ein Artikel zu Vietnam Holdings WKN: A0J 2ZW

03.07.2006 12:20
Vietnam Holdings im Blickpunkt
Berlin (ots) - Repräsentative deutsche Indizes wiesen einen freundlicheren Trend auf. Ansonsten seien vom Montagshandel wenig Impulse zu erwarten, so Beobachter. Der Montag werde im Hinblick auf den US-Unabhängigkeitstag am "4.Juli" in den USA gern als Brückentag genutzt, so dass Impulse ausbleiben. Die US-Aktienbörse und der US-Bondhandel finden nur verkürzt statt.

An der Berliner Börse standen heute als Hotstock Vietnam Holdings (Nachrichten) (WKN: A0J 2ZW) im Blickpunkt der Anleger. Der Titel ist neben Vietnam Opportunity Fund (WKN: 710 528) der zweite vietnamesische Wert, der in Berlin gehandelt wird. Vietnam Holding stehen in Deutschland nur in Berlin auf dem Kurszettel. FAZ.NET hat am 29. Juni den vietnamesischen Aktienmarkt näher beleuchtet. Anlagepioniere können sich die Hände reiben, so hieß es u. a., denn der vietnamesische VN-Index habe in diesem Jahr in der Spitze schon mehr als 100 Prozent zugelegt. Zu Vietnam Holdings, einer Beteiligungsgesellschaft hinter der die Vietnam Holding Asset Management Company steht, wurde u. a. angemerkt: Aus Anlegersicht habe dieses Konstrukt vor allem zwei entscheidende Vorteile. Zum einen handelt es sich explizit nicht um einen Fonds, sondern um eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Cayman. Das bewirkt zum einem, dass institutionelle Anleger, die in der Regel keine Offshore-Fonds kaufen können, mitmischen können. Zum anderen können auch deutsche Privatanleger investieren, die sonst bei nicht transparenten und nicht in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds steuerliche Nachteile hinnehmen müssen. Denn den Angaben der Initiatoren zufolge werde das Produkt nach den steuerlichen Regeln wie bei einem Aktienkauf besteuert werden, so war es auf FAZ.NET zu lesen. Am 21. Juni wurden Vietnam Holding-Anteile an der Berliner Börse eingeführt. Seitdem war aktiver Handel in einer Spanne zwischen 1,60 Euro und 1,70 Euro zu beobachten. Heute tendierten die Vietnam-Holding-Titel schwächer.

"Jubel der Wettanbieter erstickt" so titelte gestern die Welt am Sonntag. Die Aktienkurse vieler Wettanbieter seien seit Mitte Mai deutlich gesunken, so die Beobachtung. Regulierungsfragen und Gerichtsurteile engen die Branche ein, so Einschätzungen. Zu den größten börsennotierten Wettanbietern gehören Betandwin (WKN: 936 172), die auch an der Berliner Börse gehandelt werden. Sie sahen heute mit einem Kursplus von 10 Prozent sehr gut aus. Der Trend bei Partygaming (WKN: A0E RMF) zeigte heute nach unten, während ein anderer Wettanbieter, Sportingbet (WKN: 922 100) ein Kursplus aufwies.

Über einen Kursgewinn konnten sich die Anleger bei einem Wert aus dem Bereich Biotechnologie, Biopetrol Industries (WKN: A0H NQ5), freuen. Biopetrol Industries produziert und vertreibt Biodiesel.

"Anleger handeln auf eigene Gefahr". Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen (http://www.berlinerboerse.de) der Berliner Börse AG."

Originaltext: Börse Berlin-Bremen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52875 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52875.rss2

chinaman - Freitag, 1. September 2006 - 06:37
@ phlipster : Super, dnke für den Hinweis auf Vietnm Holding. Die hatte ich bisher noch nicht auf der Rechnung ...


Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 29. September 2006 - 13:52
Hier noch einige interessante Infos zur Vietnam Holding, die ich sehr interessant finde. Kennt jemand die Internetadressse zu der dahinter stehenden Firma Vietnam Holding Asset Management Company ?

Ich bin allerdings leider noch völlig unschlüssig, ob ich nicht doch lieber in den etablierten Vietnam Opportunity Funds investieren sollte (deren Transparenz unter www.vinacapital.com finde ich vorbildlich, allerdings notiert der Fonds derzeit 20% über dem NAV)

:-) stw

29. Juni 2006
FAZ.NET hat schon frühzeitig auf die Chancen hingewiesen, die der Aktienmarkt in Vietnam zu bieten hat, im Dezember 2005 zum Beispiel mit einer Artikelserie über die dortige Börse (FAZ.NET-Spezial: Börse Vietnam - ein verheißungsvoller Markt). Tatsächlich können sich die Anlagepioniere die Hände reiben, hat der VN-Index in diesem Jahr in der Spitze doch schon mehr als 100 Prozent zugelegt. Und trotz inzwischen unübersehbarer Korrekturtendenzen liegt die vietnamesische Börse im Performance-Wettstreit der weltweiten Aktienmärkte ganz vorne.


Bisher sind allerdings wohl erst wenige deutsche Anleger eingestiegen. Für diese Annahme spricht die Tatsache, daß hierzulande bisher keine vietnamesischen Aktien gehandelt werden. Wer mitmischen wollte, mußte entweder ein Depot vor Ort eröffnen, was aufwendig ist, oder aber auf einen Vietnam-Fonds zurückgreifen. Doch auch die sind nicht unproblematisch, fehlt ihnen bisher doch die Vertriebszulassung für Deutschland, was steuerliche Nachteile mit sich bringt.

Steuerliche Nachteile eines nicht zugelassenen Fonds werden vermieden

Seit kurzem gibt es immerhin ein Produkt, daß so konzipiert ist, die skizzierten Probleme zu umgehen: die sogenannte Vietnam Holdings (Isin KYG9361X1043), eine Beteiligungsgesellschaft, hinter der die Vietnam Holding Asset Management Company steht.

Aus Anlegersicht hat dieses Konstrukt vor allem zwei entscheidende Vorteile. Zum einen handelt es sich explizit nicht um einen Fonds, sondern um eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Cayman. Das bewirkt zum einen, daß institutionelle Anleger, die in der Regel keine Offshore-Fonds kaufen können, mitmischen können. Zum anderen können auch deutsche Privatanleger investieren, die sonst bei nicht transparenten und nicht in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds steuerliche Nachteile hinnehmen müssen. Denn den Angaben der Initiatoren zufolge wird das Produkt nach den steuerlichen Regeln wie bei einem Aktienkauf besteuert werden.

Vehikel zum Mitmischen bei den anstehenden Privatisierungen

Ein weiterer wichtiger Pluspunkt des neuen Konstruktes ist die Vorgabe, das Kapital vor allem in den zur Privatisierung vorgesehenen Unternehmen zu investieren. Das ist nicht nur deshalb interessant, weil der Aktienmarkt selbst nach der jüngsten Korrektur kurzfristig noch immer etwas überhitzt erscheint. Noch wichtiger ist vielmehr, daß die Privatisierungen in Vietnam vermutlich jetzt bald so richtig anzulaufen beginnen. Für ein höheres Tempo spricht hier insbesondere auch der geplante Beitritt zur Welthandelsorganisation. Denn um hier bei den Aufnahmeverhandlungen endlich einen Durchbruch zu erzielen, wird Vietnam zusagen müssen, wichtige Schlüsselsektoren zu reformieren und zu öffnen.

Bewegung dürfte unter dieser Prämisse vor allem in die Branchen Banken, Versicherungen, Elektrizität, Telekom, Nahrungs- und Genußmittel sowie Rohstoffe (Kohle und insbesondere Erdöl) kommen. Dem Management der Vietnam Holding könnte es gelingen, hierbei an vorderster Front mitzumischen. Die Managementverantwortlichen Rolf Dubs, Jessica Graf und Jürg Vontobel verfügen aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit für das vietnamesische Staatssekretariat für Wirtschaft über ein gut ausgebautes Kontaktnetzwerk. Dieses sollte ihnen dabei helfen, wie geplant bei den interessantesten Gesellschaften auch schon in der Pre-IPO-Phase zum Zuge zu kommen.

Zumal im Beirat und im Aufsichtsrat auch hochkarätige Leute wie der letzte Zentralbankgouverneur sowie ehemalige Regierungsvertreter und -berater sitzen. Dem Vernehmen nach ist man intern jedenfalls zuversichtlich, insbesondere bei der Privatisierung der Banken als „strategischer (Co-)Investor“ mitwirken zu können. Das ist auch deshalb interessant, weil der Bankensektor als eines der langfristigen aussichtsreichsten Tummelfelder überhaupt gilt.

Risiken nicht vergessen

Trotz des während der Zeichnungsfrist schwierigen Marktumfelds stellten Investoren insgesamt 112,5 Millionen Dollar zur Verfügung. Das ursprüngliche vorgegebene Ziel, rund 100 Millionen Dollar aufnehmen zu wollen, wurde somit leicht übertroffen. Inzwischen werden die Anteilsscheine der auf Privatisierungen ausgerichteten Vietnam Holding auch in London an der AIM kotiert. Mit einer aktuellen Notiz von 2,02 Dollar notiert das Konstrukt knapp über dem Ausgabepreis von 2,00 Dollar. Das Papier ist auch an der Börse Berlin-Bremen handelbar.


Ihr Tun lassen sich die Verantwortlichen durchaus stattlich entlohnen. So beträgt die Managementgebühr zwei Prozent jährlich und die Incentive Fee beläuft sich auf 20 Prozent p.a., wobei eine jährliche Hurdle Rate von fünf Prozent eingebaut ist (ein Drittel dieser Incentive Fee soll übrigens karitativen Einrichtungen in Vietnam gespendet werden). Außerdem werden einige andere Kosten, wie etwa die Gründungskosten, zusätzlich in Rechnung gestellt. Wissen sollte man zudem, daß sich der Sitz auf den Cayman Islands befindet, was bei Rechtsstreitigkeiten von Bedeutung sein könnte.


Davon abgesehen sollten potentielle Interessenten neben den skizzierten Chancen natürlich auch die Risiken eines Investments in Vietnam nicht vernachlässigen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem die noch immer niedrige Liquidität, eine vergleichsweise geringe Transparenz und ganz allgemein der Umstand, daß es sich um eine Schwellenlandbörse handelt, was neben hohen Chancen automatisch auch hohe Risiken bedeutet.

chinaman - Montag, 16. Oktober 2006 - 19:01
Handelsblatt Nr. 198 vom 13.10.06 Seite 35


Börse Vietnam bietet gute Anlagechancen

Neues Zertifikat ermöglicht einfachen Zugang

DÜSSELDORF. Bislang wurde Vietnam zumeist mit Krieg oder Reisgerichten in Verbindung gebracht - und nicht mit lohnenden Investments für Anleger. Das hat sich mittlerweile geändert. Mit einem neuen Länderzertifikat der Landesbank Berlin können Anleger vom Aufschwung des vietnamesischen Aktienmarkts profitieren.

Für die Strategen der Landesbank Berlin gibt es eine Reihe von Kaufargumenten. So ist Vietnam ein Wachstumsmarkt, die Aktienbörse boomt. Im laufenden Jahr hat der Vietnam-Stock-Index mit einem Plus von 66 Prozent bislang alle asiatischen Nachbarn geschlagen. Aber auch auf der Anleiheseite ist das Land attraktiv. Die Ratingagentur Standard & Poor's erhöhte vor kurzem ihr Urteil zu der Kreditwürdigkeit Vietnams von "BB-" auf "BB". Das sei aus europäischer Sicht zwar immer noch mäßig, sagt Bernd Ehmke von der Landesbank Berlin, zeige aber die positive Tendenz.

Dazu tritt Vietnam noch in diesem Jahr der Welthandelsorganisation (WTO) bei - das lockt internationale Geldgeber. Das Potenzial sei noch nicht ausgeschöpft, sagt auch Brad Aham, Fondsmanager bei State Street Global Advisors.

Freilich beinhaltet ein solches Investment auch Risiken. Der vietnamesische Kapitalmarkt ist volatil und vergleichsweise klein. Die lediglich 49 Unternehmen an der Börse in Ho-Chi-Minh-Stadt bringen derzeit eine Marktkapitalisierung von 3,1 Mrd. Dollar auf die Waage. Auch die Teuerungsrate ist mit acht Prozent überdurchschnittlich hoch. pan

pan



13. Oktober 2006

stw - Dienstag, 17. Oktober 2006 - 18:39
Ich habe mich mittlerweile ein wenig mit Vietnam beschäftigt und auch eine erste Position am Vietnam Opportunity Fonds gekauft. MIr erscheint diese indirekte Beteiligung an (noch) nicht börsennotierten Unternehmen interessanter als ein Zertifikat auf den Vietnam-Stock-Index, der ja schon sehr gut gelaufen ist und nur relativ wenige Unternehmen repräsentiert.

Leider habe ich nach wie vor nicht viel über die Vietnam Holding Asset Management Company gefunden, deren Vietnam Holding auch sehr interessant sein dürfte.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 18. Oktober 2006 - 04:18
"Mir erscheint diese indirekte Beteiligung an (noch) nicht börsennotierten Unternehmen interessanter als ein Zertifikat auf den Vietnam-Stock-Index, der ja schon sehr gut gelaufen ist und nur relativ wenige Unternehmen repräsentiert. "


Hallo stw,


das hast Du m.E. völlig richtig erkannt. Die Phantasie liegt vor allem in der Möglichkeit, sich bereits vorbörslich an den laufenden Privatisierungen zu beteiligen ...

Zur Vietnam Holding bin ich selber auch noch am Suchen. Die Zeit ist halt sehr limitiert ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 18. Oktober 2006 - 04:21
Third wave of investment booming

09:04' 29/09/2006 (GMT+7)


VietNamNet Bridge – The third wave of foreign portfolio investment (FPI) into Vietnam has become clearer, particularly since July 2006.



By September 21, 2006, more than 20 foreign investment funds with a total investment capital of around US$2 billion had come to Vietnam. Notably, many investment funds from the Republic of Korea have disclosed their plans to pour capital into the Vietnamese stock market.



The latest information from Citigroup shows that through its recent market survey of over 20 senior leaders of the world’s leading investment fund management companies, which are monitoring hundreds of billions of US dollars, in Hanoi and HCM City, representatives of investment fund management companies highly estimate the potential of the Vietnamese market.



They also met with government officials, experts and representatives of Vietnamese state-owned companies and banks to seek business opportunities in Vietnam.



The survey was organised at the time that foreign investors began to pay attention to investing in bills, bonds and other kinds of debit securities in Vietnam because S&P had recently raised the credit rates to BB/BB+ for the country.



In addition, the success of the first issuance of bonds in the international market last year of Vietnam has helped strengthened the trust of foreign investment funds.



According to a forecast made recently by Dominic Scriven, Director of the Dragon Capital fund management company, Vietnam can attract around $500 million of FPI capital, equivalent to one-third of the total of FPI that it has lured so far.



In the first half of the third quarter of 2006, the total capital invested in the HCM City Securities Trading Centre doubled, from $1.5 billion to nearly $3 billion.



Many reputed foreign organisations have participated in the Vietnamese stock market: Morgan Stanley, Vietnam Holding, Merrill Lynch. Moreover, many fund management companies are establishing their second and third investment funds in Vietnam.



Johanna Chua, an expert from Citigroup, said: “We see many investors plan to invest in Vietnam, especially after Vietnam’s credit rating is improved. In addition, Vietnam’s state-owned enterprises are seeking to increase capital raised from shares and bonds in the international market to improve their competitiveness”.



Not only securities investment funds from the UK, the US and Hong Kong but many other foreign investment funds have stated they would ‘enter’ the Vietnamese market.



In early September, the State Securities Commission (SSC) allowed three foreign securities trading companies to open representative offices in Vietnam: Nomura International of Hong Kong; Blackhorse Asset Management Pte Ltd. of Singapore and Mirae Asset Maps Investment Management Co., Ltd of the Republic of Korea.



Leading financial institutions and banks of the Switzerland have shown interest in the Vietnamese financial market. The Vietnam Holding investment fund is about to pump $112.5 million of capital into equitised companies in Vietnam.



Korean investors are also revealing their presence in Vietnam. Apart from two investment funds of Vietnam Growth Fund with $26 million Worldwide Vietnam Fund with $78 million that are operating in stock trading area in Vietnam, the SSC on September 21 permitted Korea Investment Trust Management Co.,Ltd to open a representative office in Vietnam.



Director of Korea Investment Trust Management Co.,Ltd, Kim Bum Seok, at the ceremony to receive rep. office opening licence in HCM City on September 21, announced that they were establishing the third Korean investment fund in Vietnam. The fund is scheduled to open in the fourth quarter this year with $70 million of capital.



Like some investment funds, Korean funds focus their investment in listed firms and newly equitised ones. “Apart from securities, we are considering investment in real estate,” Mr Kim Bum Seok said.

These are optimistic signs for Vietnam in terms of foreign investors. RoK currently accounts for a large part of direct investment into Vietnam. More than 1,000 Korean companies are operating in the country while 47,000 Vietnamese people are living in the RoK.



A total of 49 kinds of shares are listed at the HCM City Securities Trading Centre, valuing VND7,923 billion, and 370 kinds of government and corporate bonds totaling around VND55,000 billion. Meanwhile, the Hanoi Securities Trading Centre has 14 listed shares totaling nearly VND4,376 billion and 51 kinds of bonds valued at VND10,687 billion.



(Source: TBKTVN)


http://english.vietnamnet.vn/reports/2006/09/616944/

stw - Mittwoch, 18. Oktober 2006 - 08:21
"Die Zeit ist halt sehr limitiert ..."

Ja leider, dieses Problem wird bei mir aktuell immer größer. Meine Firma wächst dieses Jahr um 50% und Du kannst Dir vorstellen was das bedeutet...

:-) stw

prof - Mittwoch, 18. Oktober 2006 - 08:32
@stw: Ist denn das Wachstum unbedingt nötig? Kannst du dich nicht auf die lukrativsten Aufträge beschränken? Ist vielleicht bei dir nicht möglich, aber denke mal darüber nach ...

@chinaman: Ich bewundere deine Morgenpostings, die ich mit Interesse lese. Respekt vor deinem Fleiß!
Prof

stw - Mittwoch, 18. Oktober 2006 - 10:14
@prof: bis vor wenige Jahren dachte ich auch, mit einem kleinen Team hochqualifizierter IT-Experten langfristig vernünftig und profitabel arbeiten zu können. Aber dann musste ich erkennen, dass wir im Softwaregeschäft quasi zum Wachstum verdammt sind... denn mit Dienstleistungen alleine sind wir mit unseren hohen Gehältern in Deutzschland nicht wettbewerbsfähig. Aber ich will nicht auch noch anfangen auf hohem Niveau zu jammern...

:-) stw

helmut - Mittwoch, 18. Oktober 2006 - 15:39
Aus FuW von heute:
Vietnams Finanzmarkt boomt
IPO bringen neue Qualität an die Börse – Aufnahme in WTO wird dem Land einen Wachstumsschub verleihen

Die vietnamesische Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt boomt. Doch Finanzfachleute, denen haussierende Aktienkurse und eine kräftig wachsende Volkswirtschaft normalerweise das Herz höher schlagen lassen, stöhnen ob des Booms. Denn Mieten für qualitativ hochstehende Büros an bester Lage der ehemaligen südvietnamesischen Hauptstadt, früher bekannt als Saigon, kosten mittlerweile mehr als in Hongkong, das eines der teuersten Pflaster der Welt ist. Im Zentrum von Ho-Chi-Minh-Stadt gibt es nur fünf moderne Bürotürme. Da zurzeit eine Vielzahl von ausländischen Banken, Anlagefonds und Risikokapitalgesellschaften auf den vietnamesischen Markt drängt, übersteigt die Nachfrage nach Büroräumlichkeiten das Angebot bei weitem.

Dass die Immobilienpreise in der «City» innerhalb eines Jahres explodiert sind, ist indirekt auf einen quantitativen und mehr noch auch auf einen qualitativen Sprung des vietnamesischen Finanzmarkts zurückzuführen. Seit Anfang 2006 ist der VN-Index beinahe 70% gestiegen und nimmt damit weltweit den Spitzenplatz ein. Betrug die Gesamtmarktkapitalisierung Anfang 2005 noch weniger als 250 Mio.$, so hat sie sich im Zuge mehrerer Börsengänge und der Hausse auf über 3 Mrd.$ mehr als verzehnfacht. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich fortsetzen. Allein damit die Börse Vietnam im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt die Grösse derjenigen Chinas erreicht, müsste sich die Marktkapitalisierung verfünffachen, im Vergleich zu Indien sogar um das Sechzehnfache wachsen. Tran Drac Sinh, Chef der Börse Ho-Chi-Minh-Stadt, erwartet denn auch, dass die Marktkapitalisierung bis Ende 2010 auf rund 80 Mrd.$ klettern wird.


Exotenstatus abgestreift


Praktisch über Nacht ist das Land, dessen Wirtschaftswachstum nach Schätzungen der Credit Suisse im laufenden Jahr zwischen 8 und 9% betragen wird, auf dem Radarschirm ausländischer institutioneller Anleger aufgetaucht. Die rasant wachsende Präsenz ausländischer Finanzdienstleister und Investoren bedeutet, dass der lokale Finanzmarkt – im Gegensatz zu früher – professionell beobachtet wird. Fondsmanager wie Privatinvestoren sind jetzt in ihren Anlageentscheiden nicht mehr einzig auf Gerüchte und Tipps von Insidern angewiesen.

«Der Exotenmarkt hat sich zum Schwellenmarkt gewandelt», beschreibt Alex Humbley, CEO der Vietnam-Niederlassung von Prudential, diese Entwicklung. Es sei wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Vietnam vom internationalen Indexanbieter MSCI berücksichtigt werde, dessen Indizes eine Messlatte für viele Fondsgesellschaften sind. Falls Vietnam in einen Index aufgenommen wird, müssen Fonds, die das entsprechende Kursbarometer nachbilden, vietnamesische Aktien in ihr Portefeuille aufnehmen. Von der MSCI-Indexreihe war der lokale Aktienmarkt bisher wegen der mangelnden Liquidität und vor allem wegen der geringen Anzahl von Blue chips ausgeschlossen. Die Aktienauswahl wird aber schon bald reichhaltiger. Denn eine Reihe von bereits privatisierten Banken, Versicherern und Versorgern will dieses oder nächstes Jahr an die Börse gehen.

Entscheidend ist auch, dass das offiziell immer noch sozialistische Vietnam seinen Staatsunternehmen zusehends mehr Freiheiten lässt, um sie – ausser im Fall von strategisch wichtigen Sektoren wie Erdöl, Transport oder Teilbereichen der Versorgung – ganz in den Privatsektor überzuführen. In Sichtweite ist ausserdem Vietnams Aufnahme in die Welthandelsorganisation (WTO). Unternehmen, die erheblich auf den Export ausgerichtet sind, werden von einem WTO-Beitritt kräftig profitieren. Stimulierend auf das Investitionsklima wirkt nicht zuletzt das Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsforum (Apec), das im November in der Hauptstadt Hanoi stattfindet. Zum Apec-Treffen wird unter anderen US-Präsident George W. Bush erwartet. Es wäre erst das zweite Mal, dass nach dem Vietnamkrieg ein US-Präsident das Land besucht.


Enormer Kapitalbedarf


Am Aktienmarkt Ho-Chi-Minh-Stadt sind die Titel von 48 Unternehmen und ein Anlagefonds kotiert. Vorläufig können Ausländer nur 49% an einer Gesellschaft erwerben. Noch vor Ende Jahr soll diese Limite – ausser im Bankenbereich – fallen. Ausländische Investoren halten bereits 26% aller Aktien, die an der erst sechs Jahre alten Börse Ho-Chi-Minh-Stadt und der sehr viel kleineren Börse Hanoi gehandelt werden. Mit nur 840 Mio.$ ist das an diesem Markt engagierte Auslandkapital bescheiden. Neben dem offiziellen Aktienmarkt existiert allerdings eine weitgehend unregulierte inoffizielle Börse, die nicht nur deutlich liquider ist, sondern deren Marktkapitalisierung mit geschätzten 3,9 Mrd.$ auch markant höher ist. Gemäss einer Studie der britischen Grossbank HSBC haben einzelne Vietnamfonds da bis zu 70% ihres Portfolios investiert.

Im Zuge einer Revision des vietnamesischen Wertschriftengesetzes sollen die zwei Märkte zusammengeführt werden. Überdies sollen Ausländern erheblich mehr Rechte eingeräumt werden. «Dadurch wird mehr ausländisches Geld an die vietnamesische Börse fliessen», meinen die Autoren der HSBC-Studie. Das hat vor allem mit dem enormen Kapitalbedarf des südostasiatischen Landes zu tun. Um ein Wirtschaftswachstum von 8 bis 10% auch in den kommenden Jahren aufrechterhalten zu können, muss Vietnam die Investitionsrate von gegenwärtig 33 auf 41% erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind nach Angaben der Regierung in Hanoi bis 2010 Auslandinvestitionen in Höhe von 51 Mrd.$ nötig.

Ein Grossteil davon soll in Form von Portfolioinvestitionen ins Land fliessen. Für langjährige Beobachter von Schwellenmärkten kommt damit die Frage auf, ob das nach wie vor stark von Agrarstrukturen geprägte Vietnam fähig ist, einen solche Kapitalzufluss auch nachhaltig zu absorbieren – nicht zuletzt aus dem Grund, weil die einheimischen Banken schwach sind, die Korruption selbst nach Einschätzungen der Regierung die Wirtschaftsentwicklung erheblich hemmt und das Einparteisystem Fragen nach der politischen Stabilität des Landes aufkommen lässt. «Vietnam ist im Wandel, doch haben wir auch aus Fehlern gelernt, die andere Schwellenländer in einer frühen Transitionsphase gemacht haben», antwortet Tran Xuan Ha, der stellvertretende vietnamesische Finanzminister, auf solche Einwände. Ob sein Optimismus gerechtfertigt ist, wird sich weisen. Aber ohne zeitweise erhöhte Volatilität an der Börse wird der Reformprozess gewiss nicht ablaufen.

chinaman - Mittwoch, 18. Oktober 2006 - 16:03
"Ich bewundere deine Morgenpostings, die ich mit Interesse lese. Respekt vor deinem Fleiß! "

Hallo Prof,

ich bewundere höchstens meine Hartnäckigkeit. Es ist nämlich teilweise frustierend, zu beobachten, dass offensichtlich nicht allzu viele Leute für den erfolgreichen Weiterbestand der Plattform Engagement zeigen ...


Gruß
Chinaman

prof - Donnerstag, 19. Oktober 2006 - 01:49
Es interessiert halt nicht jeden Alles, trotzdem habe ich Respekt vor deinen Postings und sehe mir sie jeden morgen an.

Gruß von der Spätschicht - Prof

chinaman - Donnerstag, 19. Oktober 2006 - 05:08
Ich denke, Du hast mich da nicht richtig verstanden ... Aber lassen wir das ...


Gruß
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Vietnam: Archivierte Beiträge bis 19. Oktober 2006