Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Intel - AMD: Archivierte Beiträge bis 21. August 2006
pumi - Donnerstag, 7. Dezember 2000 - 04:00
Sorry, nochn Amiwert, aber das macht mich total wuschig da.
Intel hat derbe verkackt, um es mal deutlich zu sagen. Denen haut der Marktanteil ab, wie n Bankräuber auf der Flucht.
AMDs Preispolitik ist extrem aggressiv - mehr Leistung zu geringeren Preisen.
Intel ist beim P4 an Rambus gebunden, Rambus ist unverschämt teuer, AMD ist da mit DDR auf der sicheren Seite.
Frage ist, ob AMD auch in der nächsten CPU-Generation ähnlich stark sein wird. Davon wird abhängen, ob sich AMD langfristig im CPU-Markt durchsetzen wird oder nicht.
Ich habe natürlich begründete Zweifel, die 486er von AMD waren "halbwegs" konkurrenzreif, in der Pentiumklasse dagegen praktisch keine Alternative zu Intel.
Fakt aber ist, daß Intel nicht mehr den Weg des Preiskampfes geht und es nun umgekehrt ist:
AMD senkt noch einmal massiv die Preise, anscheinend können sie es leisten oder sie wollen um jeden Preis höhere Marktanteile, um Peripheriehersteller und Softwarefirmen an sich zu binden. Ich kann leider nicht einschätzen, inwiefern welche Möglichkeit zutrifft, aber zu diesen Preisen ist es doch sehr verlockend, es noch einmal mit AMD zu probieren!


Greetings, Pumi

mib - Donnerstag, 7. Dezember 2000 - 14:59
Finger weg!
haette mich trauen sollen, den Intel-Put oder Apple-Put zu kaufen, den ich mir schon vor 2 Wochen rausgesuch thatte.... :-(

jetzt nichts kaufen, abwarten. Terayon (TERN) und Integrated Silicon (ISSI) waren zum Buchwert zu bekommen. ISSI in den letzten beiden Tagen +50%, TERN +25%. abwarten bis sie wieder absacken, dann kaufen.

Aber bloss nix wie AMD, MU, INTC, etc., - die werden alle noch warnen (zugegeben, - AMD vielleicht nicht, aber im Sog der anderen gehen die auch weiter runter)!

mib - Donnerstag, 7. Dezember 2000 - 22:55
so, - da haben wir jetzt die erwartete Warnung von Intel. Geht's morgen nicht mehr viel bergab, dann ist der Boden nah. Warum hab ich diesen verdammten Put nicht gekauft!!! :-(

pumi - Freitag, 8. Dezember 2000 - 11:38
Naja, sag ich doch, Intel hat verkackt :)
Und ich hab nen Put *g*
Zwar nur für Taschengeld, aber ist schön, wenn man weiß, daß man recht hatte :)

zu AMD: Okay, Bodenbildung abwarten. Allerdings kann es dann ja sehr schnell gehen. Zu den Kursen schon fast unglaublich eigentlich....

Greetings, Pumi

laurin - Dienstag, 12. Dezember 2000 - 02:28
und jetzt hat auch AMD gewarnt...
jetzt fehlen erstmal nur noch MU und IRF...

chinaman - Mittwoch, 13. Dezember 2000 - 17:16
Trotz Gewinnwarnung: Merill Lynch raet AMD zu akkumulieren.

:-)
Gruß
Chinaman


13.12.2000
AMD akkumulieren
Merrill Lynch


Die Investmentbanker von Merrill Lynch empfehlen, die Aktie Advanced Micro Devices (WKN 863186) zu akkumulieren.

Die Analysten von Merrill Lynch teilten mit, dass AMD angekündigt habe, dass man für das vierte Quartal keine Veränderung der Umsatzzahlen erwarte. Schlechte Verkaufszahlen für Mikroprozessoren infolge der schwachen Nachfrage nach PCs - besonders in den USA - seien die Hauptursache für den Rückgang.

Demzufolge hätten die Investmentbanker die Umsatzprognosen um $216 Mio. auf $1,2 Mrd. reduziert. Für das Quartal sei der erwartete Gewinn pro Aktie im Jahresvergleich von $0,74 auf $0,52 gesunken. Für das Jahr 2000 würden die Werte bei $2,34 statt $2,56 liegen. Die Zahlen für das Jahr 2001 habe man nicht verändert.

Die Ankündigung durch AMD sei, so die Experten von Merrill Lynch, nicht allzu überraschend gekommen und die Anpassung werde vermutlich kurzfristig die Aktie nicht negativ beeinflussen. In Anbetracht der Tatsache, dass AMD Produktlinie im unteren Marksegment wettbewerbsfähiger sei als die Intels.

Man erwarte daher einen Zuwachs der Marktanteile für den Beginn des kommenden Jahres. Deshalb wiederhole man die mittelfristige Empfehlung, zu akkumulieren sowie die langfristige Kaufempfehlung. AMD sei zum derzeitigen Kurs die bessere Wahl als Intel (INTC; B-2-2-7; $37,44). Dies gelte besonders in langfristiger Perspektive.

mib - Mittwoch, 13. Dezember 2000 - 19:20
Tolle Analystenempfehlung! AMD oder Intel? Kaufen Sie AMD, - das kleinere von zwei Uebeln!

aber mal im Ernst: gestern abend hat auch noch Compaq gewarnt. Die Probleme werden erst fruehestens in der 2. Haelfte von 2001 ausgestanden sein. Der gesamte Chip-Sektor und auch dessen Ausruester ist aber "nur" langfristig sehr interessant (und kurzfristig vielleicht doch noch wegen einer relief rally).

Achtet mal auf:
ISSI
TWAV
IRF (sollten die unter 30 $ gehen, dann kaufen!)
NUHC
vielleicht auch ALSC

und natuerlich die Werte aus den Auslandsdepot:
SSTI
FLSH
ATML
KLIC
KEM

aber Vorsicht bei der Hoffnung auf schnelle satte Gewinne!

pumi - Donnerstag, 14. Dezember 2000 - 01:00
Gerade AMD sehe ich langfristig sehr positiv, da Intel im Heimanwendermarkt immer mehr Marktanteile verliert. Hab jetzt erste Position aufgebaut und werde mal in Ruhe abwarten, wie sich das alles so entwickelt. Aber so hab ich wenigstens einen Fuß in der Tür, wie ihr so schön sagt! ;)


Greetings, Pumi

pumi - Mittwoch, 14. März 2001 - 10:02
Dual-Athlon in Servern von IBM

IBM plant, eine Server-Baureihe mit AMDs Athlon-Prozessoren auszurüsten. Nicht nur, dass IBM damit zu den ersten Herstellern gehört, die AMD im Server-Markt einsetzen wollen, sondern die Server sollen direkt Multiprozessorsysteme mit zwei Athlons sein, berichtet der Branchendienst EBNews.

Nachdem NEC letzte Woche angekündigt hat, Firmen-PCs mit AMD-Prozessoren anzubieten, bedeutet der Plan von IBM einen weiteren Durchbruch für AMD im Markt der Rechner für den Unternehmenseinsatz. (jow/c't)

AMD ist nach wie vor einer meiner Favoriten. Und die Tatsache, daß IBM und NEC jetzt auch AMD CPUs verwenden, ist wohl die beste Werbung, die sich AMD wünschen kann. Fehlt nur noch Dell und ich wär glücklich! ;)


Greetings, Pumi

chinaman - Freitag, 8. Juni 2001 - 10:25
Advanced Micro Devices: on track


WALL STREET CORRESPONDENTS


Das Umfeld im Chipsektor bleibt stürmisch, doch Advanced Micro geht weiterhin davon aus, die Vorgaben zu erfüllen. Das hat zumindest Vorstandsmitglied Hector Ruiz mitgeteilt.


Die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr werden erreicht, und es sei mit einem leichten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Im April hatte die Firmenleitung ein Gewinnziel in der Höhe von 1,50 Dollar pro Aktie ausgegeben. Analysten rechnen durchschnittlich lediglich mit 1,39 Dollar pro Aktie. Branchenberichten zufolge könnten die weltweiten Halbleiterverkäufe dieses Jahr um 14 Prozent auf 175 Milliarden Dollar fallen. Laut Ruiz könnte Advanced Micro in den Bereichen PC-Prozessoren und Speicherchips Marktanteile gewinnen. Intel, der weltweit größte Chiphersteller und größte Konkurrent von Advanced Micro, wird im Tagesverlauf einen Quartalzwischenbericht abgeben. Mehrere Experten gehen davon aus, dass Intel die Erwartungen senken wird.

HANDELSBLATT, Donnerstag, 07. Juni 2001

chinaman - Freitag, 8. Juni 2001 - 10:37
ftd.de, Fr, 8.6.2001, 7:51
Intel lässt Anleger hoffen

Der weltgrößte Chiphersteller Intel liegt mit seinem Umsatz für das zweite Quartal 2001 im unteren Teil der Prognosen. Analysten sehen in den Zahlen Anzeichen für eine Erholung der Chipindustrie.

Von Erleichterung und einer angenehmen Mitteilung sprach Terry Ragsdale, Analyst der Investmentbank Goldman Sachs. Der Kurs der Intel-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Erwartungen im nachbörslichen Handel auf 32,20 $ von 31,14 $ beim Börsenschluss. Im regulären Börsenhandel hatten Intel bereits 4,4 Prozent zugelegt.

Intel hatte am Donnerstag nach Börsenschluss mitgeteilt, dass der Umsatz im zweiten Quartal innerhalb der vorhergesagten Prognose und dabei leicht unter dem Mittelwert der am 17. April genannten Spanne liegen wird. Im April hatte Intel-Finanzchef Andy Bryant für das zweite Quartal 2001 einen Umsatz zwischen 6,2 Mrd. $ und 6,8 Mrd. $ in Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal 2000 hatte der Umsatz noch 8,3 Mrd. $ betragen. Vor der Intel-Mitteilung hatten 23 Analysten in einer Umfrage von Thomson Financial/First Call den Intel-Umsatz im zweiten Quartal im Durchschnitt mit 6,29 Mrd. $ und den Intel-Gewinn mit elf Cent je Aktie prognostiziert.


Stabiles Stammgeschäft

Das Unternehmen sieht ein stabiles Geschäft mit Mikroprozessor und während das mit der Sparte Kommunikation verbundene Geschäft schwächelt. "Intel erwartet nach wie vor ein saisonal stärkeres zweites Halbjahr", hieß es. Intel-Chef Craig Barrett hatte bereits im April bei Vorlage des Ergebnisses für das erste Quartal gesagt, dass sich das Geschäft mit Mikroprozessoren im Konzern inzwischen stabilisiert habe. Intel erwirtschaftet rund 80 Prozent seiner Umsätze im Geschäft mit Halbleitern für die Computerindustrie.


Auch Finanzchef Andy Bryant hatte bereits im April davon gesprochen, dass Intel Ende des ersten Quartals wieder einige positive Anzeichen gesehen habe. Im März habe der Chiphersteller festgestellt, dass Kunden wieder neue Produkte bestellten. Im ersten Quartal 2001 hatte Intel beim Gewinn vor Kosten für Zukäufe einen Rückgang um 64 Prozent auf 1,1 Mrd. $ oder 16 Cent je Aktie verzeichnet. Das Unternehmen hatte aber damit die Analysten-Prognose von 15 Cent je Aktie übertroffen. Der Umsatz hatte im ersten Quartal 6,68 Mrd. $ betragen. Bryant bekräftigte, Intel plane in diesem Jahr Kapitalinvestitionen von 7,5 Mrd. $ und Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 4,2 Mrd. $.



© 2001 Reuters Limited.

chinaman - Montag, 10. Juni 2002 - 08:36
Aus der FTD vom 10.6.2002
Das Kapital: Der letzte Kurseinbruch von Intel war das nicht

Aus dem Desaster vom Freitag lassen sich zwei Lehren ziehen. Erstens darf man Aktien wie Intel überhaupt nur dann haben, wenn man sich verdammt sicher ist, dass es mit der Wirtschaft wie geschmiert läuft. Zweitens muss man Aktien wie Intel meiden wie der Teufel das Weihwasser, wenn der Anlagehorizont sehr langfristig ist.

Der Wert notierte vorher mit dem 6,8fachen und jetzt mit dem knapp Fünffachen des Umsatzes, was noch erschreckender klingt als das 40er KGV auf Basis 2002 beziehungsweise das 28fache KGV auf Basis 2003. Aber wie soll man Intel bewerten? Zum einen kann man zumindest davon ausgehen, dass die Firma noch eine gute Weile überdurchschnittlich wächst, sobald die gegenwärtigen Unbilden überstanden sind. Zum anderen wird die Firma ihre technische Vorherrschaft auch noch eine ganze Zeit lang in bare Münze umwandeln können. Operative Umsatz-Margen von weit über 30 Prozent, wie 2000, sind zwar vielleicht so schnell nicht mehr drin. Aber die vom Konsens erwarteten rund 23 Prozent für 2003 sind auch ganz nett.

Das Problem ist nur, dass kein Unternehmen dauerhaft deutlich zweistellig wächst - und auch nicht dauerhaft Überrenditen erzielt. Jedenfalls ist in der Weltgeschichte kein derartiges Beispiel bekannt. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis entweder Wachstum oder Gewinnspannen (oder beides) den Bach runtergehen. Zum Beispiel könnten die Prozessoren von Intel durch neue Technologien bedrängt werden. Oder die Margen erodieren nur deshalb, weil das Wachstum endgültig nachlässt und der Kampf um Marktanteile mit AMD noch schärfer wird. Wie heute die Autobauer, wird vielleicht auch Intel dereinst mit Kaufanreizen versuchen, die Nachfrage anzukurbeln, einfach um die Produktionskapazitäten auszulasten.


Bloß weiß eben keiner, wann es so weit ist. Die jetzigen 22 $ je Aktie wäre der Titel etwa dann wert, wenn die Firma noch bis 2016 um 15 Prozent jährlich wüchse, immer 50 Prozent der Gewinne ausschüttete und operativ ewiglich 23 Prozent vom Umsatz verdiente. Bei diesen Ansprüchen ist es ziemlich sicher, dass weitere Kurs-Desaster folgen werden.


Klar wird daraus aber auch, dass man die Aktie überhaupt nicht bewerten kann. Die Kursziele der Banken kann man daher getrost ignorieren. Beobachten muss man die Wirtschaft. Nur wenn die läuft, kann man von Zeit zu Zeit mal auf die Bewertung pfeifen - und zwar in der Hoffnung darauf, dass alle anderen das auch tun.


© 2002 Financial Times Deutschland

j_r_ewing - Dienstag, 11. Juni 2002 - 00:44
...und das letzte Geseire der FTD wohl auch nicht...

Junge Junge, das Blatt war doch mal eine Autorität...

:-(( JR

Man sollte auch das Positive sehen: Danke für die Realsatire, Chinaman !

chinaman - Dienstag, 11. Juni 2002 - 08:26
Freut mich immer, wenn ich zu Deiner Erheiterung beitragen konnte, J.R. :-))

Wobei ich persönlich für die Zeilen von FTD durchaus Verständnis habe ..., schliesslich ist die Bewertung durchaus ambitioniert !

:-)
Gruss
Chinaman

stw - Dienstag, 11. Juni 2002 - 10:06
An Intel scheiden sich bei uns wohl mal wieder die Geister. Für mich sind die genauso wie bei uns SAP seit Jahren überbewertet und ich würde im Traum nicht daran denken, da jetzt zuzugreifen. Ehrlich gesagt würde ich den FTD-Artikel durchaus unterschreiben auch wenn er natürlich viel zu spät kommt.

:-) stw

j_r_ewing - Freitag, 14. Juni 2002 - 01:05
Oha, in einem Punkt muß ich mich korrigieren: zwischen den Überschriften
"Intel lässt Anleger hoffen" und
"Der letzte Kurseinbruch von Intel war das nicht"
liegen nicht - wie ich beim Überfliegen dachte - knappe 2 Tage, sondern gut ein Jahr; dann sieht das natürlich etwas anders aus !

Trotzdem ist der letztere Artikel nicht das Gelbe vom Ei :

Schon die Überschrift: "Der letzte Kurseinbruch von Intel war das nicht" :
Boah ey, welche Erkenntnis - was für ein Durchblicker das sein muß !
Von welcher Aktie würde schon jemand vernünftigerweise die Aussage treffen: "X wird nie wieder einen Kurseinbruch haben" ?

Dann weitere Geniestreiche ::
"Aus dem Desaster vom Freitag lassen sich zwei Lehren ziehen. Erstens darf man Aktien wie Intel überhaupt nur dann haben, wenn man sich verdammt sicher ist, dass es mit der Wirtschaft wie geschmiert läuft. Zweitens muss man Aktien wie Intel meiden wie der Teufel das Weihwasser, wenn der Anlagehorizont sehr langfristig ist."

Das ist Quatsch. "Begründet" wird das mit Bewertungsdaten, die als total überhöht suggeriert werden.

Sicher: KUV 5 ist sauteuer, keine Frage - normalerweise (und schließlich hab ich hier ja oft genug selbst Attacken gegen hohe KUVs geritten).
Man muß aber auch die Aktie selbst berücksichtigen:
Intel ist in einer Übergangsphase, in der der Sektor seinen Charakter ungehemmten Wachstums verliert und sich normalem zyklischem Charakter nähert. Sowas geht aber nicht mit einem Fingerschnipsen, sondern dauert mehrere Jahre, und es ist mit Sicherheit übereilt, jetzt schon PC-Prozessoren auf eine Stufe mit (etwa) Kühlschränken stellen zu wollen.
In diesem Sektor, der immer noch z.T. als ein Wachstumssektor anzusehen ist, hat Intel eine Marktdominanz wie kaum eine zweite Firma überhaupt auf der Welt in irgendeinem Sektor. DARAN ist Intel zu messen; und DARAN gemessen ist KUV 5 dann immer noch nicht billig, aber auch nicht mehr sooo teuer.
(übrigens: was hat die FTD vor einem und vor zwei Jahren zur Bewertung von Intel gesagt...?)

Außerdem:
Der Maßstab KUV hat seine Meriten; aber auch seine Grenzen. Für eine Grobabschätzung ist er gut, vor allem, wenn keine feinere Bewertung mit etwa dem KGV möglich ist. Das ist z.B. der Fall bei einer Aktie mit stark schwankenden Gewinnen in der Krise, wo die Firma momentan nur noch Miese macht; sich HIER auf das KGV zu kaprizieren wäre unsinnig, wenn vorhersehbar ist, wie der Gewinn sich bald wieder erholt haben wird. (wenn Ihr Euch noch erinnert: ich stritt mal mit Avalon über diesen Punkt und bot ihm, der auch in der Krise das KGV zum Dreh- und Angelpunkt der Bewertung machen wollte, an, er könne mir ja all seine Aktien, die derzeit Verluste machen würden, schenken - er bräuchte mir auch bestimmt nichts draufzuzahlen !)
Aber mit wieder steigenden Gewinnen in der Normalisierung ist dann schrittweise wieder zum KGV zurückzukehren, weil dies das direktere Maß für die Rentabilität der Anlage ist - und letztlich ist DAS es ja, was die Anlage rechtfertigt.

Vom Charakter her - und auch zeitlich - dazwiscdhen liegt das KCF.

Bei Intel ist die Lage anscheinend so (ich übernehme die Zahlen mal), daß sich die Sache sich schon halbwegs wieder über das KGV rechnet: ein KGV 03 von 28 ist zwar 40% über der Norm (die 10jähr. Treasury Notes liegen bei 5% Zinssatz; entspricht KGV 20), aber man muß auch die individuellen Gegebenheiten der Firma berücksichtigen - s.o. - und Intel einen Bonus geben (bzw. deren drei: einen gewissen Noch-Wachstumscharakter, die totale Marktdominanz, und die frühe Phase im Marktzyklus); womit die Aktie dann nicht mehr wirklich teuer ist. Wenn Intel in den nächsten Jahren auch nur die HALBEN Wachstumsraten des langjährigen Durchscnitts hat, hat die Aktie das "Aufgeld" in ein, zwei Jahren drin.

Und da Rentabilität nun einigermaßen gegeben ist, ist auch das hohe KUV nicht mehr schlimm. Es folgt direkt aus der hohen Umsatzmarge. Hohe Umsatzmarge bei normalem KGV heißt unvermeidlich hohes KUV.
Niedriges KUV UND hohe Umsatzmarge - das gäbe ein so niedriges KGV, daß sich alle SOFORT draufstürzen würden und die kursbezogenen Kenndaten sofort hochschnellen würden.

"Erstens darf man Aktien wie Intel überhaupt nur dann haben, wenn man sich verdammt sicher ist, dass es mit der Wirtschaft wie geschmiert läuft" ist von daher nur das hohle Gequatsche von jemandem, der sich bei von der Baisse "gebrannten Kindern" einschleimen will, indem er den Vorsichtigen raushängen läßt (was hat er vor 1 Jahr usw. geschrieben ?)
"Zweitens muss man Aktien wie Intel meiden wie der Teufel das Weihwasser, wenn der Anlagehorizont sehr langfristig ist." Warum, bei einem noch maßvoll bewerteten Noch-Wachstums-Titel ? (weiter unten schreibt dieselbe Pfeife:
"kann man zumindest davon ausgehen, dass die Firma noch eine gute Weile überdurchschnittlich wächst, sobald die gegenwärtigen Unbilden überstanden sind. Zum anderen wird die Firma ihre technische Vorherrschaft auch noch eine ganze Zeit lang in bare Münze umwandeln können. Operative Umsatz-Margen von weit über 30 Prozent, wie 2000, sind zwar vielleicht[!!!] so schnell [diese Kühnheit...] nicht mehr drin [sie dürften kaum jemals wiederkehren !]. Aber die vom Konsens erwarteten rund 23 [!!!] Prozent für 2003 sind auch ganz nett [ach, doch ??]. ")

Klar: Der Wachstumscharakter schwindet (s.o.), und die Margen normalisieren sich mit ihm - auf die Dauer. Aber das ist ein Prozess über JAHRE; und es reicht vollauf, erst mal bis zum nächsten Zyklus-Hoch (in vielleicht zwei Jahren) zu denken !
Ebenso wird der Marktanteil nicht plötzlich kollabieren - auch wenn die fiese Konkurrenz hier und da ein paar Prozent abknabbern kann (womit ich rechne; AMD-CPUs in IBM-Servern werden den Servermarkt - bisher eine totale Intel-Domäne - in Unruhe bringen. Der Knackpunkt hier ist aber die möglichst absolute Zuverlässigkeit; die Kosten liegen hier kaum im Prozessorpreis, sondern im Serverausfall; und die CPU kann noch so gut arbeiten, es nutzt alles nichts, wenn der Chipsatz fehlerhaft ist, wie man es bei SIA, Apollo usw. immer wieder sieht. Von daher wwerden die Sysops das erst mal eine Zeit lang kritisch beäugen, ehe das Mißtrauen gegen AMD-CPUs in Servern abgebaut sein wird.)

"Bloß weiß eben keiner, wann es so weit ist. " So ein Prozess geht über Jahre; er aber schreibt, als würde man morgens aufwachen, und es wäre der jüngste Tag (ob er wohl vorher für den "Wachtturm" geschrieben hat ? :-))))

"Die jetzigen 22 $ je Aktie wäre der Titel etwa dann wert, wenn die Firma noch bis 2016 um 15 Prozent jährlich wüchse, immer 50 Prozent der Gewinne ausschüttete und operativ ewiglich 23 Prozent vom Umsatz verdiente. Bei diesen Ansprüchen ist es ziemlich sicher, dass weitere Kurs-Desaster folgen werden. "
Die Folgerung stimmt - wenn man die idiotische Prämisse übernimmt !
Mal ein bißchen Gymnastik für die grauen Zellen, Meister:
+ 15 % jährlich ergibt über 14 Jahre eine VERSIEBENFACHUNG !!!
(mit dem Rechnen hat er's nich, aber von "ewiglich" faseln - ob er vorher wohl doch...?)

"Klar wird daraus aber auch, dass man die Aktie überhaupt nicht bewerten kann" : da sollte er nicht voreilig von sich auf andere schließen...

"Die Kursziele der Banken kann man daher getrost ignorieren." (DAS immerhin hat was... :-))
"Beobachten muss man die Wirtschaft." Welche Erkenntnis...
" Nur wenn die läuft, " Was, glaubst du denn, haben wir gerade ??
"kann man von Zeit zu Zeit mal auf die Bewertung pfeifen " oh oh...
" und zwar in der Hoffnung darauf, dass alle anderen das auch tun. " jetzt tut's echt weh !
Obwohl: was ein gutgehender Chartie ist... ;-)))

Unterm Strich:
Die Bedenken sind abstrakt voll in Ordnung, konkret - und darum geht es in der Praxis - ziemlich daneben. Weil ihm eine realistische Lageeinschätzung abgeht, rettet er sich in Gemeinplätzchen der Vorsicht, die, wie gesagt, derzeit weithin gut ankommen, auch da, wo sie unangebracht sind.

Ein qualifizierter Artikel ist das nicht.

- Andererseits soll dies keine Empfehlung für Intel sein - da gibt es bessere Aktien ! Z.B. AMD !!

Gruß
JR

chinaman - Mittwoch, 3. Juli 2002 - 09:56
ftd.de, Mi, 3.7.2002, 8:59
AMD senkt noch mal Umsatzprognose

Der US-Chipkonzern AMD hat seine Umsatzprognose für das zweite Quartal nach unten revidiert. Dies ist die vierte Umsatzwarnung hintereinander.

Der Umsatz werde rund 600 Mio. $ betragen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Ursprünglich habe Advanced Micro Devices (AMD) mit 620 bis 700 Mio. $ gerechnet. Ursache sei die stark gesunkene Nachfrage nach PC in Europa und den USA. Die von First Call ermittelte Durchschnittschätzung für den Umsatz im zweiten Quartal betrug 656,50 Mio. $. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit bereits drei Mal ihre Umsatzerwartung gesenkt. Erst Mitte Juni hatte AMD mitgeteilt, dass die angepeilte Marke von 820 bis 900 Mio. $ im zweiten Quartal nicht erreicht werden könne. AMD-Aktien hatten am Dienstag in New York mit 3,72 Prozent im Minus bei 8,80 $ geschlossen.


© 2002 Financial Times Deutschland

pumi - Samstag, 29. Juli 2006 - 01:31
Ach sieh an, ich habe also schon damals in Bezug auf Aktien eine gewisse Hardwareaffinität an den Tag gelegt. :)

Wie auch immer, ich überlege gerade, bei Intel einzusteigen. Die letzte CPU-Generation war, in einfachen Worten, einfach grottenschlecht. AMD konnte sich dadurch vom kleinen Gegenspieler zum ernstzunehmenden Konkurrenten steigern. Intel kontert jetzt massiv mit einer breiten Produktpalette und zweifelsohne hervorragenden CPUs. AMD mag durch die Übernahme von ATI erstmal vor gewisse Integrationsaufgaben gestellt sein, jedenfalls ist meines Wissens nichts in der Pipeline, um Intel Paroli zu bieten zu können, wobei ich insgesamt die Übernahme von ATI als strategisch sehr wichtig ansehe, damit AMD ordentliche Chipsätze für ihre CPUs herstellen kann. Die Integration sollte aber einige Zeit dauern und ein Investment in Intel zu diesem Zeitpunkt nicht gefährden.

Meinungen?

Grüße,
Pumi

kleinje - Montag, 31. Juli 2006 - 18:11
Interessant - ich habe auch schon Überlegungen in der Richtung angestellt. Mit der neuen Prozessorgeneration wird Intel AMD sehr stark unter Druck bringen, da teile ich Deine Ansicht. Ob die Übernahme von ATI wirklich so eine gute Idee war, weiss ich allerdings nicht. Die besten Chipsätze für AMD Prozessoren kamen in letzter Zeit immer eindeutig von Nvidia und ob die weiterhin für ihren Erzfeind ATI Chipsätze entwickeln werden, halte ich für fraglich.

pumi - Montag, 21. August 2006 - 18:42
@Prof
Bist Du so lieb und kannst uns kurz was zum Chart sagen? Bei Aktien wie Intel glaube ich an einen nicht zu verachtenden Einfluß der Charttechnik.

Ich möchte langsam eine Einstiegsposition kaufen...

Viele Grüße,
Pumi

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