Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Türkei !!! Chance durch EU
russardo - Donnerstag, 27. Januar 2005 - 15:58
Sehe hier ahnliche chancen wie bei der EU osterweiterung vor ein paar jahren. denke als langfristanleger mit 3-5 jahren geduld eine tolle sache .allerdings wird das etwas unruhiger aufwärts gehen wie TCH POL HUN etc...
was haltet ihr davon ???

stw - Donnerstag, 27. Januar 2005 - 16:11
Derzeit liest man überall von den Chancen in der Türkei, die Zertifikate und Fonds spriessen nur so aus dem Boden. Ich habe mir n och keine wirkliche Meinung gebildet, bin aber etwas skeptisch, da die noch lange lange Zeit nicht in der EU sein werden. Würde da eher einen Zeithorizont von 10-15 JAhren empfehlen.

:-) stw

@russardo: Willkommen on Board !

chinaman - Freitag, 25. August 2006 - 11:11
Handelsblatt Nr. 162 vom 23.08.06 Seite 28


BÖRSE TÜRKEI: Wer gute Nerven hat, kann in Istanbul wieder Geld verdienen

Am Bosporus locken günstige Kurse

GERD HÖHLER | ISTANBUL Die Istanbuler Börse macht ihrem Ruf wieder einmal alle Ehre: Engagements am Bosporus erfordern starke Nerven. Schlimmer als andere Schwellenländer wurde die Türkei im Mai und Juni gebeutelt. Dividendenpapiere dort sind deshalb zurzeit so billig wie seit langem nicht mehr - eine Chance zum Einstieg?

Mit dem richtigen Timing war in den vergangenen Jahren in Istanbul viel Geld zu verdienen: 60 Prozent Indexplus im vergangenen Jahr. Aber wer Ende April 2006 anatolische Aktien ins Depot nahm, stand schon zwei Monate später vor herben Einbußen: der Istanbuler Aktienindex (IMKB-100) gab von 43 880 bis Ende Juni auf 35 453 Punkte nach, ein Verlust von fast 20 Prozent. In Euro gerechnet ergibt sich, wegen des Kursverfalls der türkischen Lira, sogar ein Minus von mehr als 33 Prozent. Aber inzwischen steigen die Kurse wieder (s. Grafik).

Nicht nur die Anleger fassen wieder Mut, auch viele Analysten geben Entwarnung: Die türkische Wirtschaft habe die Finanzmarkt-Turbulenzen vom Frühjahr "relativ unversehrt" überstanden, sagt Citigroup-Stratege Andrew Howell. Das Institut stuft daher türkische Aktien von "untergewichten" auf "neutral" herauf. Auch Gregor Holek, Fondsmanager im Osteuropa-Team von Raiffeisen Capital Management in Wien, sieht Einstiegschancen: "Türkische Aktien haben nach den Turbulenzen vom Mai und Juni wieder attraktive Kursniveaus", sagt Holek. Für besonders preiswert hält er Banktitel, die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von sieben bis neun derzeit günstiger bewertet sind als der Gesamtmarkt - bei guter Ertragslage, wie der Österreicher unterstreicht.

Auch Sayra Can Altundas, Analyst bei Morgan Stanley, mag Finanztitel. Seine weiteren Favoriten sind die Autohersteller Tofas und Otosan, der Mischkonzern Sabanci Holding, der Einzelhändler Migros und der Zeitungsverlag Hürriyet.

Mit günstigen Bewertungen warten viele Bosporus-Aktien auf, weil der türkische Markt im Frühjahr besonders schlimm unter die Räder kam. Denn Istanbul litt nicht nur unter dem allgemeinen Exodus der Anleger aus den Schwellenmärkten. Im Fall der Türkei kamen spezifische Inflationssorgen, Zinsängste und Währungsrisiken hinzu. Die Verbraucherpreise steigen seit Juni rund doppelt so schnell wie von der Regierung veranschlagt, mit einer Jahresrate von etwa zehn Prozent. Die Teuerung schickte die Lira im Mai auf Talfahrt. In mehreren Schritten hob die Zentralbank die Leitzinsen von 13,25 auf 17,5 Prozent an. Das weckte die Angst vor einem Konjunktureinbruch.

Inzwischen haben sich Aktien- und Währungsmarkt aber stabilisiert - nicht zuletzt weil die Unternehmensergebnisse weitgehend besser als erwartet ausfielen, wie Raiffeisen-Fondsmanager Holek sagt. Jetzt gelte es allerdings abzuwarten, wie sich die Zinserhöhungen auf die Konjunktur auswirkten und wie sich die Inflation entwickele. "Das Schlimmste liegt hinter uns", glaubt Serhan Cevik, Volkswirt und Türkei-Experte bei Morgan Stanley in London. Er sieht keine Rechtfertigung für eine weitere Zinsanhebung, wie sie manche Analysten schon für diesen Donnerstag erwarten. Bis zum Jahresende werde die Teuerung wieder unter die Zehnprozentmarke fallen, glaubt Cevik. Auch den von manchen befürchteten Konjunktureinbruch sieht er nicht: statt 6,5 Prozent, wie noch im Frühjahr von den Volkswirten veranschlagt, werde das Bruttoinlandsprodukt vielleicht "nur" um 5,5 bis sechs Prozent wachsen.

"Fundamental ist die makroökonomische Entwicklung weiterhin solide", sagt der Morgan Stanley-Mann, warnt aber vor den "ups and downs", die typisch für den türkischen Markt sind.

Von der jüngsten Nahostkrise drohen der Türkei zwar nach Meinung der meisten Beobachter keine großen Gefahren. Sie könnte als ein nicht unmittelbar am Konflikt beteiligtes, gleichwohl zur Region gehörendes Land sogar vom verstärkten Zustrom von Ölgeldern profitieren. Die Schwankungen sind eher hausgemacht. 2007 stehen Präsidenten- und Parlamentswahlen an, die zu Kraftproben der islamisch geprägten Regierung von Ministerpräsident Tayyip Erdogan mit dem säkularen Establishment und den Militärs führen könnten. Auch im Verhältnis zur EU drohen wegen des Dauerstreits um Zypern Turbulenzen. Langweiliger wird es also an der Istanbuler Börse nicht.

Höhler, Gerd



23. August 2006

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