Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Ford (F)
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al_sting - Freitag, 11. Juli 2008 - 18:56
Schöner Vergleich! :-)

al_sting - Montag, 10. November 2008 - 18:52
Nicht nett, aber ehrlich: Als erste Bank hat die Deutsche Bank das Kursziel von GM auf Null gesetzt.
Meine Einschätzung: Mindestens GM und Chrysler, aber wahrscheinlich auch Ford gehen pleite und in Insolvenz, (also Aktien passe), werden unter staatlicher Obhut zu einem gemeinsamen Konzern fusioniert und starten dann neu durch: kleiner, kostengünstiger, schuldenreduzierter, schlagkräftiger.
Und spätestens dann müssen sich Europäer und Japaner wieder warm anziehen.
Die aktuellen Fusionsgespräche von GM und Chrysler sollen nur die Fusion in Insolvenz vorbereiten.

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Deutsche-Bank-Analyse demontiert Aktie von General Motors

Es ist ein vernichtendes Urteil: Die Deutsche Bank hat das Kursziel von General-Motors-Aktien auf Null reduziert - weil sie den amerikanischen Autohersteller für quasi pleite hält. Der Kurs des Unternehmens brach daraufhin um 25 Prozent ein.

New York - Hiobsbotschaft für einen jetzt schon schlingernden Konzern: Der angeschlagene US- Autohersteller General Motors Chart zeigen (GM) hat an der Börse einen weiteren schweren Rückschlag erlitten. Die Deutsche Bank Chart zeigen hat das Kursziel für die Aktie komplett auf Null zusammen gestrichen. Damit schickte sie die bereits massiv abgestürzte Aktie auf eine noch rasantere Talfahrt, der Titel brach in der ersten Handelsstunde in New York um 25 Prozent auf nur noch 3,27 Dollar ein.

Ohne ein Einschreiten der US-Regierung sei der Autobauer nicht in der Lage, seinen Betrieb in den USA über den Dezember hinaus zu finanzieren, schrieb Deutsche-Bank-Analyst Rod Lache in einer Studie. Selbst wenn GM einen Bankrott mit Hilfe des Staates abwenden könne, dürfte für die Aktionäre dabei nichts übrig bleiben, begründete er sein neues Kursziel. GM hatte erst am Freitag gewarnt, ohne staatliche Hilfen womöglich bis zur Jahresmitte 2009 pleite zu sein.

Schon am Wochenende war bekannt geworden, dass die drei großen amerikanischen Autobauer GM, Ford Chart zeigen und Chrysler die amerikanische Regierung um massive Unterstützung gebeten haben. In einem Brief an den US-Finanzminister Henry Paulson fordern deshalb Nancy Pelosi, die Sprecherin des Repräsentantenhauses, und der Fraktionsvorsitzende im Senat, Harry Reid, das Banken-Rettungspaket im Wert von 700 Milliarden Dollar auch auf die Autoindustrie auszuweiten.

Auch Opel ruft um Hilfe

Außerdem hatten die Autohersteller auch den Kongress um Kredite in Höhe von 50 Milliarden Dollar gebeten, um die wirtschaftlich schweren Zeiten zu überleben und genügend Geld für Rentenzahlungen ehemaliger Mitarbeiter zu haben. Am Dienstag wollen sich die Manager von General Motors (GM), Ford, Chrysler und der führenden Autogewerkschaft mit Abgeordneten des Kongresses treffen und das Hilfsprogramm diskutieren. Schon im September hatte der Kongress 25 Milliarden an Krediten gebilligt, um die Umrüstung auf energieeffizientere Autos zu unterstützen.

Doch die Probleme der Autoindustrie beschränken sich nicht auf den amerikanischen Markt. Auch die deutsche GM-Tochter Opel ruft die Politik zu Hilfe: Geschäftsführung und Betriebsrat hätten Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Brief aufgefordert, sich für das von der Industrie angemahnte 40 Milliarden Euro schwere Kreditprogramm für die europäische Autobranche einzusetzen, sagte ein Opel-Sprecher am Montag. Zudem will Opel zinsgünstige Kredite für Neuwagen-Käufer, eine Verschrottungsprämie für Altautos und eine pauschale Steuerbegünstigung für alle Neuwagen. Die Maßnahmen der Bundesregierung - etwa die an den Schadstoffausstoß geknüpfte Kfz-Steuerbefreiung - reichten nicht aus, um die Nachfrage nach Neuwagen in Europa dauerhaft anzukurbeln.

Opel ist nicht der einzige deutsche Autobauer, der unter der Absatzkrise leidet. Auch BMW und Daimler sind davon betroffen und haben bereits Zwangsferien für ihre Werke angekündigt, um die Produktion zu drosseln.

chinaman - Montag, 10. November 2008 - 19:17
Das kann durchaus sein, aber was unterscheidet die westliche Welt dann noch großartig von einer "Staatswirtschaft"?


Gruß
Chinaman

al_sting - Montag, 10. November 2008 - 23:01
Der hoffentlich vorübergehende Charakter der Verstaatlichung.
Davon abgesehen hatte der Staat schon immer zahlreiche Unternehmen unter seiner Kontrolle. So wurde in fast jedem Land die Eisenbahn verstaatlicht, weil diese infrastrukturell von überragender Verantwortung war.

chinaman - Dienstag, 11. November 2008 - 08:31
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ...

Gruß
Chinaman

al_sting - Mittwoch, 19. November 2008 - 13:55
Absatzkrise in den USA
Der Untergang des Autolandes
von Antony Currie, breakingview.com

Entweder sind die US-Gesetzgeber der vielen Rettungen überdrüssig oder sie haben ihre Hausaufgaben gemacht. Wenige Mitglieder des Bankenausschusses des US-Senats schienen sich am Dienstagabend von den Argumenten der Chefs von Chrysler, Ford und General Motors umstimmen zu lassen, die ein Bild der wirtschaftlichen Finsternis an die Wand malten, wenn die Hilfe der amerikanischen Steuerzahler ausbliebe. Ein einsamer Makro-Ökonom von der University of Maryland war da schon deutlich überzeugender. Er legte dar, dass eine insolvenzähnliche Umstrukturierung die besseren Aussichten auf Erfolg zu haben scheint.

Die drei Bosse - Bob Nardelli von Chrysler, Alan Mulally von Ford, Rick Wagoner von GM sowie der Präsident der Automobilgewerkschaft Ron Gettelfinger - waren auf dem Capitol Hill erschienen, um für Bundesnotfallkredite über 25 Mrd. Dollar zu plädieren.

Ohne diese Hilfen, so brachten sie vor, würde mindestens einer der Drei zusammenbrechen. Sicher wäre es schmerzhaft, wenn solch große, miteinander verbundene Industriekonzerne Pleite gingen. Aber viel Munition hatte keiner der drei Chefs in der Tasche - abgesehen von ein paar Research-Berichten, von denen einer auch noch vom Center for Automotive Research stammte, einer von der Autobranche finanzierten Forschungseinrichtung.

Wagoner schien sich zur Absicherung seiner Ansicht, dass ein Insolvenzantrag keine Option ist, auf eine Analyse von CNW Market Research zu verlassen. Er gab überdies zu, sich bei den Abläufen des US-Insolvenzverfahrens nur sehr begrenzt auszukennen - das ist eine erstaunliche Beteuerung für einen Unternehmenschef, dessen Firma schon seit Jahren am Abgrund steht.

Mulally wiederum weigerte sich, Stellung dazu zu nehmen, wie viel Liquidität seiner Meinung nach Ford im kommenden Jahr verbrennen werde, selbst während er gleichzeitig um die Mittel der Steuerzahler buhlte. In der Tonlage unterschieden sich seine Äußerungen vollkommen von der Ansicht, die er gerade einmal vor zehn Tagen zum Besten gegeben hatte. Damals hatte er gesagt, er sei "überzeugter denn je, dass Ford den richtigen Plan hat, um uns durchzubringen."

Dagegen argumentierte Professor Peter Morici von der University of Maryland, dass die Autobauer seines Erachtens weiter Geld verlieren werden, wenn sie es nicht fertig bringen, sich den Kosten der Konkurrenten anzupassen und ihre Kapazitäten auf ein realistisches Niveau zu reduzieren. Wenn man ihnen Regierungskredite gewährte, kämen sie bald zurück, um noch mehr zu verlangen. In anderen Worten: Die Großen Drei müssen weitere Umstrukturierungen durchlaufen - und genau dafür wurde Kapitel Elf der US-Konkurs- und Vergleichsordnung entworfen.

Der einsame Akademiker, der sich neben dem hünenhaften Wagoner recht verloren ausnahm, schien mit seinen Argumenten bei den meisten Senatoren auf größere Resonanz zu stoßen. Das bietet wenigstens die Hoffnung, dass die Gesetzgeber kritisch genug sein werden, um sicher zu stellen, dass jegliche Unterstützung, die sie den Großen Drei letztendlich gewähren, an ernsthafte Sanierungsmaßnahmen gebunden ist.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/breakingviews/der-untergang-des-autolandes;2092785

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