Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Cathay Pacific
chinaman - Freitag, 8. Juni 2001 - 10:49
Cathay Pacific wegen Thrombose-Fall vor Gericht

Verfahren erregt internationale Aufmerksamkeit. Weitere Klagen könnten Folgen.

Ein Präzedenzfall für die Luftfahrtindustrie: Die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific Airways muss sich vor einem australischen Gericht mit einem Fall auseinandersetzen, in dem ein Passagier auf einem Langstreckenflug der Gesellschaft im Jahre 1999 eine Thrombose erlitten hat. Der Mann, Anthony Sharp, hat am 19. März seine Klageschrift eingereicht. Cathay hat darauf im Mai mit einer Verteidigungsschrift reagiert.

Andere Fluggesellschaften beobachten das Verfahren mit Interesse. Der Fall könnte erstmals gerichtlich feststellen, ob Langstreckenflügen tatsächlich zweifelsfrei ein deutlich gesteigertes Thrombose-Risiko bergen. Sollte Sharp mit seiner Klage Erfolg haben, könnte sich die Branche mit zahlreichen weiteren Klagen im Wert etlicher Millionen Dollar konfrontiert sehen. Knackpunkt für die Fluggesellschaften wäre dann, inwieweit sie ihre Gäste auf ein entsprechendes Gesundheits-Risiko hingewiesen haben und was sie während der Flüge tun, um das Risiko zu minimieren. Beispielsweise gilt es als wirksame Vorbeugung, zwischendurch in der Kabine auf und ab zu gehen und viel Wasser und Fruchtsäfte zu trinken. Tee, Kaffee und Alkohol sollte nur eingeschränkt genossen werden.

Einige Fluggesellschaften haben bereits vorbeugende Maßnahmen gegen Thrombose-Risiken eingeführt. British Airways gibt Empfehlungen an Langstrecken-Passagiere aus, wie sie ihr Risiko minimieren können. Die australischen Gesellschaften Qantas Airways und Ansett Australia haben angekündigt, Gesundheitswarnungen auf ihre Tickets zu drucken. Ähnliche Maßnahmen sind bereits aus anderen Industriezweigen wie der Zigarettenindustrie bekannt.

Im Fall des 45-jährigen Anthony Sharp geht es um die Entstehung von als Thrombose bezeichneten Blutklumpen in seinem linken Bein. Einer dieser Klumpen ist nach dem Flug geplatzt und hat zu einer Lungenembolie geführt.

Entsprechende Probleme auf Langstreckenflügen können in jedem Alter passieren. Im Februar hat ein zehnjähriges Mädchen auf einem 13-Stunden-Flug von Großbritannien nach Hongkong eine Thrombose entwickelt. Das Mädchen hat den gesamten Flug schlafend und ohne sich zu bewegen in einem Sitz in der Economy-Klasse verbracht. Im Oktober letzten Jahres ist die 28-jährige Emma Christoffersen an einer Thrombose gestorben, die Angaben ihrer Familie zufolge auf einem Flug von Australien nach London entstanden ist.

Die Börsianer reagieren auf das Gerichtsverfahren vorerst gelassen. Die Aktie Cathays notiert in Hongkong unverändert bei 10,90HK$.

Für wallstreet:online aus Kuala Lumpur, Malaysia.

Autor: Henning Osmers, 08:36 08.06.01

chinaman - Freitag, 29. September 2006 - 04:58
Handelsblatt Nr. 187 vom 27.09.06 Seite b04


Cathay Pacific schafft den Sprung nach "Mainland" China

Die Airline übernimmt Dragonair und das dazu gehörende chinesische Liniennetz

E. KRUMMHEUER | DÜSSELDORF Für die rund 16 000 Beschäftigten der Hongkong-Fluggesellschaft Cathay Pacific gab es Anfang des Monates das, was die Chinesen "lai see" nennen - glückliches Geld. Zum 60-jährigen Bestehen erhielt jeder Mitarbeiter mit dem Gehalt zusätzlich 3 388 Hongkong-Dollar, umgerechnet knapp 340 Euro, überwiesen. Nicht zufällig bestand die Summe aus den Ziffern drei und acht: Sie gelten in der chinesischen Tradition als Glückszahlen.

Glück hat Cathay im Jubiläumsjahr schon mehrfach gehabt. Fast zehn Jahre nach dem "Handover", der aus der britischen Kronkolonie eine Sonderwirtschaftszone Chinas machte, gelang dem international renommierten, gerade wieder zur "Airline of the year" ausgezeichneten Qualitätscarrier der seit langem immer dringlicher vermisste Zugang zum Riesenmarkt des "Mainland" China. Nach mehr als zweijährigen Verhandlungen übernimmt die an der Börse notierte Fluggesellschaft vollständig die ebenfalls in Hongkong stationierte Regionalfluggesellschaft Dragonair und deren umfangreiches Liniennetz hinein ins große chinesische Reich.

Der seit den 90er Jahren eingeführte Namen des Regionalcarriers soll erhalten bleiben, das Management übernimmt den Vereinbarungen zufolge vollständig Cathay Pacific. Über 20 chinesische Städte werden fortan von Hongkong aus unter der Cathay-Flagge angeflogen - darunter Shanghai mit ihrem ständig wachsenden Verkehrsaufkommen. Die Flugrouten Hongkong-Schanghai gilt als eine der lukrativsten Strecken in Asien, auf der mehr als ein Drittel des gesamten Passagieraufkommens zwischen Hongkong und China abgewickelt wird.

"Da müssen wir nichts mehr verhandeln, nichts mehr aufbauen, wir übernehmen nahtlos sämtliche Verkehrsrechte von Dragonair", beschreibt Tom Melzer, Marketingchef von Cathay in Frankfurt für den deutschsprachigen Raum. Der erst wenige Jahre alte Flughafen von Chek Lap Kok vor den Toren Hongkongs werde damit zu einer erstklassigen Drehschreibe für alle Reisen von Europa nach China. Melzer: "Wir bieten wöchentlich 62 Flüge aus Europa nach Hongkong, zehn davon aus Frankfurt. Jetzt erschließen wir über unseren Hub großflächig den chinesischen Markt."

Einher ging der Deal mit einer weiteren Annäherung von Cathay und China Airlines, die zu den zehn größten Fluggesellschaften der Welt gehört. So wird die Hongkong-Fluggesellschaft ihren Aktienanteil an China Airlines von zehn auf 20 Prozent erhöhen. Im Gegenzug stockt China Airlines seine Anteile an Cathay auf 17,5 Prozent auf. Parallel dazu wurde eine enge operative Zusammenarbeit vereinbart. Air China-Vorstandschef Li Jiaxiang: "Wir gründen eine neue starke Kraft im asiatischen Airline-Geschäft. Sie wird der chinesischen Luftfahrt und den Drehkreuzen in Hongkong und Beijing helfen, ihre Potenziale zu entwickeln."

In Analystenkreisen wird das stärke Zusammengehen bereits als Vorstufe für eine mögliche spätere Fusion gesehen. Kritisch sehen die Banker aber, dass Air China erst kürzlich der von Lufthansa dominierten Airline-Gemeinschaft "Star Alliance" beigetreten ist, während Cathay zum Bündnis One World um British Airways gehört. Marketing-Mann Melzer sieht es eher sportlich: "Die Chinesen sind in solchen Fragen ein bisschen flexibler als wir, und China ist so groß, dass das Netzwerk der Star Alliance und unsere Bindung sich kaum in die Quere kommen werden."

Das Wachstum ist stürmisch. Im ersten Halbjahr stiegen Passagierzahlen und Tonnageaufkommen um jeweils rund elf Prozent. Das half der Gesellschaft, die hohen Kerosinpreise zu verkraften und mit einem Überschuss von 1,7 Mrd. HK- $ abzuschließen. Aufwärts soll es auch weiter gehen. So hat Cathay in den letzten Monaten über 30 Flugzeuge für Lang- und Mittelstrecken bei Airbus und Boeing bestellt - der größte Auftrag in der 60-jährigen Geschichte. Nachdem gerade die hunderste Maschine in den Dienst gestellt wurde, vergrößert sich die Airline in den nächsten Jahren damit um rund ein Drittel.

Krummheuer, E.



27. September 2006

bagoo - Freitag, 29. September 2006 - 14:28
Dies ist ebenfalls ein Wert in meinem Depot. Allerdings ist die Performance nicht so wie gewünscht. Via AirHongKong kooperiert Cathay Pacific im Cargo/Express-Bereich mit DHL. Über die Entwicklung im Bereich Passage habe ich lange nichts mehr gelesen.

Gruß

bagoo

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