Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: SAir Group (Swissair)
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chinaman - Mittwoch, 4. Juli 2001 - 10:50
Offener Bodenkampf gegen Belgien 04.07.01 08:51

Die Swissair (SRN) hat harsch auf die angedrohten juristischen Schritte aus Belgien reagiert: Swissair-Sprecher Rainer Meier sagte, er halte sie für ein Ablenkungsmanöver.


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Von Stephan O. Waldvogel, Redaktor Cash-Invest
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Dieses solle davon ablenken, dass der belgische Staat nicht gemeinsam mit Swissair die Sabena finanzieren wolle. "Im Moment sind wir nicht einklagbar",sagte Meier auf Anfrage. Die bilateralen Verträge seien noch nicht ratifiziert, weshalb die Swissair ihre Verpflichtung noch nicht einhalten könne, den Anteil an Sabena von 49,5 Prozent auf 85 Prozent aufstocken zu müssen.

Ausserdem weise man den Vorwurf des Missmanagements zurück, weil der belgische Staat als Mehrheitsaktionär (50,5 Prozent) auch die Mehrheit im Verwaltungsrat gestellt habe und deshalb die Verantwortung trage.

Auf jeden Fall werde die Swissair ihr "sehr realistisches Angebot" vom Vortag nicht nachbessern. Falls es bis zum Mittwoch nicht zu einer Einigung der beiden Hauptaktionäre komme, will die Swissair kein weiteres Geld mehr für Sabena bezahlen. Das Schicksal der 12'000 Mitarbeiter liege dann in den Händen des belgischen Staates, sagte Meier.

Die hohen Forderungen

Belgiens Regierung will im Sabena-Streit von Swissair per
Gerichtsbeschluss 529 Millionen Euro als Darlehen oder 354 Millionen als Schadenersatz. Das gab der belgische Minister für öffentliche Beteiligungen, Rik Daems, Dienstag abend bekannt. Die Klage sei eine Sofortmassnahme, um Swissair zur Einhaltung ihrer vertraglichen Verpflichtungen betreffend Sabena zu zwingen.

Belgiens Regierung beruft sich dabei auf ein von Swissair im Januar eingegangenes Abkommen. Dieses beinhalte namentlich die Verpflichtung, den Kaufpreis für die Übernahme von Catering, Ground Handling und Cargo von Sabena vorzuschiessen und den restlichen Mittelbedarf von Sabena für die Geschäftsjahre 2001 und 2002 abzudecken.

Weitere Schritte könnten folgen

Swissair solle daher zur Gewährung von 529 Millionen als Darlehen oder Kredit im Laufe dieser beiden Geschäftsjahre verurteilt werden. Andernfalls solle Swissair einen provisorisch auf 354 Millionen Euro geschätzten Schadenersatz an die belgische Regierung zahlen.

Weiter kündigte die Regierung "jede angemessene Rechtsklage" an für den Fall, dass Swissair nicht dem Vertrag zur Übernahme der Mehrheit an Sabena nachkomme. Swissair habe sich ebenfalls im Januar verpflichtet, zehn Tage nach Inkrafttreten des bilateralen Luftverkehrsabkommens Schweiz-EU mindestens 85 Prozent an Sabena zu übernehmen.

Sabena selbst will sich der Klage anschliessen, um Swissair ebenfalls zur Einhaltung eingegangener Verpflichtungen zu zwingen.

chinaman - Donnerstag, 5. Juli 2001 - 15:28
Sabena klagt doch nicht 04.07.01 09:53

Entgegen ersten Äusserungen von Fred Chaffart, Sabena-Verwaltungsratspräsident, hat sich die angeschlagene belgische Fluggesellschaft doch (noch) nicht an der Klage der Regierung gegen Swissair (SRN) beteiligt.

«Der Verwaltungsrat von Sabena hat noch keinen Entscheid über eine Klage gegen die Swissair Group gefällt» hiess es heute. Erst müsse geprüft werden, ob das Verhalten von Swissair schädlich für die Führung des Unternehmens war, wie Sabena-Sprecher Olivier Gillis erklärte.

Anders als der Staat könne Sabena keine Klage gegen einen seiner Aktionäre einreichen, der seine Verpflichtungen nicht einhalte, sagte Gillis: «Sabena könnte nur in Bezug auf die Unternehmensführung klagen, und diesen Bereich überprüfen wir derzeit.»

Zweifel ergaben sich auch zu Aussagen Chaffarts bezüglich der Verkäufe rentabler Sabena-Abteilungen. Diese sollen «zu dem im Interesse der Filialen und von Sabena gegebenen Zeitpunkt» erfolgen, sagte Gillis. Laut Gewerkschaftsvertreter hat der von Swissair eingesetzte Sabena-Chef Christoph Müller an einer Betriebsratssitzung erklärt, die Verkäufe müssten im Rahmen des von ihm erstellten Businessplans erfolgen und nicht übereilt vorgenommen werden. Bisher geführte Verkaufsgespräche haben allerdings laut Gillis «bis jetzt kein Ergebnis» erbracht. Sabena scheint auch im Gespräch mit mehreren Partner, welche möglicherweise den ganzen oder zumindest einen Teil des 49,5 Prozent-Kapitalanteils von Swissair übernehmen. Für die niederländische Fluggesellschaft KLM gilt jedoch British Airways (BA) als bevorzugter Partner im europäischen Geschäft, sagte KLM-Chef Leo von Wijk der «Börsen-Zeitung».

Das Vabanquespiel um die Zukunft der angeschlagenen Sabena bleibt offen. Gewerkschafter halten auf dem Flughafen Brüssel seit Dienstag Abend ein Flugzeug der Swissair fest.

Ob die Klage von Belgiens Regierung gegen Swissair Group Erfolg hat und die geforderten bis zu 529 Millionen Euro für Sabena bringt, ehe deren Finanznot zum Ende führt, bleibt offen. Zum einen zeigt sich Swissair hart, da sie selber in einer finanziellen Notlage steckt. Zum andern hängt die früher vereinbarte Verpflichtung von Swissair von der Ratifizierung der bilateralen Verträge zwischen der Schweizund der EU ab.

uvw

chinaman - Dienstag, 31. Juli 2001 - 08:23
Kooperation zwischen Lufthansa und Swissair

Lufthansa und die Swissair führen zur Zeit Gespräche auf höchster Ebene mit dem Ziel einer intensiven Zusammenarbeit. Dabei gehe es in erster Linie um die Fusion der Informatikabteilungen. Die Swissair will ihre Informatiktochter Atraxis mit Lufthansa Systems Group fusionieren, wobei ein führendes Unternehmen auf dem rasch wachsenden Markt für IT-Lösungen für Airlines entstehen soll.
Eine entsprechende Absichtserklärung war bereits früher unterzeichnet worden. Bei den Gesprächen sei es auch zu Kontakten zwischen Swissair- Chef Mario Corti und Lufthansa-Chef Jürgen Weber gekommen. Dass dabei auch über eine Zusammenarbeit im Fluggeschäft verhandelt wird, ist nicht auszuschließen

Die Fluggesellschaft durchleuchtet derzeit ihr gesamtes Netzwerk und such nach Lösungen unrentable Strecken attraktiver zu machen. In einem ersten Schritt sollen zu diesem Zweck einige Flüge zusammengelegt werden, wozu derzeit ein entsprechender Routenplan ausgearbeitet wird. Die Swissair kämpft zur Zeit mit Milliardenverlusten und hat sich gerade erfolgreich von ihren kostspieligen Auslandsbeteiligungen in Belgien und Frankreich getrennt. –KMR-


30.07.01 07:51 -jo-

techno - Montag, 1. Oktober 2001 - 18:52
Oh weh, jetzt kommt's knüppeldick für die SAir-Group: Der Konzern ist faktisch zahlungsunfähig, die Oktober-Gehälter müssen wohl vom Schweizer Staat gezahlt werden. Eine heute fällige Millionenzahlung an die belgische Tochter Sabena konnte nicht ausgeführt werden ... Die Eidgenossen hatten ja schon Schlagseite, aber die Folgen der Terror-Angriffe vom 11.9. haben jetzt der SAir wohl den Todesstoß gegeben, oder?
Ich hoffe, Chainaman ist nicht mehr investiert ?!?

Ciao
techno

dpa-Nachricht vom heutigen 1.10.2001:

HINTERGRUND: Swissair - Der fliegende Nationalstolz stürzt ab
Von Heinz-Peter Dietrich, dpa
GENF (dpa-AFX) - Der Name Swissair steht für die Schweiz wie die Berge, die Banken, der Käse, die Schokolade und die Uhren. Ein Markenzeichen, das am 26. März 1931 erstmals abhob und nun, 70 Jahre später, vermutlich nur noch als gerupfter Vogel übrig bleiben wird. Denn die Fluggesellschaft Swissair ist nach allgemeiner Einschätzung mit den Terrorattentaten am 11. September in den USA untergegangen. Der Pleitegeier kreist um das Schweizer weiße Kreuz auf rotem Grund.
Die Versuche, das Traditionsunternehmen nach unglaublichen Fehlleistungen des Managements als ganzes zu retten, müssen als gescheitert gelten, so die nahezu einhellige öffentliche Meinung. Es ist kein Geld mehr da. Selbst staatliche Bürgschaften oder Bankenkredite müssen sicher stellen, dass nur noch der wirklich überlebensfähige Teil der Swissair erhalten bleibt, wobei kaum jemand weiß, was das ist. "Die Swissair ist am Ende, selbst wenn man sie noch künstlich am Leben erhalten könnte", sagte ein Analyst am Montag in Zürich.
Der Einbruch im transatlantischen Fluggeschäft nach den Attentaten hat sämtliche Sanierungspläne des extra von Nestlè auf den Swissair-Chefstuhl geeilten Sanierers Mario Corti zerplatzen lassen. Nun geht es nur noch um das nackte Überleben, den die Pleite des gesamten Unternehmens würde nicht nur 72 000 Menschen den Job kosten, sondern auch etwa in der Region Zürich mit dem Flughafen Kloten zu einem massiven wirtschaftlichen Einbruch führen. Der Finanzwissenschaftler Max Boemle von der Universität Lausanne kann sich bei der Größenordnung der Swissair somit einen Konkurs auch nur schwer vorstellen.
Die Swissair-Group ist ein Schweizer Wirtschaftsfaktor mit 16,2 Mrd. Franken (21,4 Mrd DM/10,95 Mrd Euro) Umsatz allein in 2000. Dem stehen aber nun über 12 Mrd. Schulden gegenüber. Dem Staat gehören vom Unternehmen nur drei Prozent, der Rest liegt hauptsächlich bei Banken und Versicherungen sowie bei Einzelanlegern. Die Swissair-Aktie galt als Perle, die etwa Anfang Juni noch mit 145 Franken gehandelt wurde, am vergangenen Freitag aber nur noch mit knapp über 41 Franken notierte. Die Fluglinie selbst macht in der Gruppe immer noch mit 5,8 Mrd. Franken den höchsten Umsatz. Sie beschäftigt rund 7300 Menschen, darunter fast 1200 Piloten.
Übernimmt nun die Baseler Regionalfluglinie Crossair, an der die Swissair-Group mit 70 Prozent beteiligt ist, die Mutter als Auffanggesellschaft, dann bliebe zwar der Name Swissair erhalten. Aber Schweizer Analysten befürchten einen Fall in die Bedeutungslosigkeit, ein Ausstieg aus den meisten Langstrecken-Routen, massive Entlassungen - eine Provinzialisierung.
Genau dem aber hatten die Strategen, die noch vor einem Jahr die Zügel in der Hand hielten, entgegen wirken wollen. Die Swissair wollte ein Global Player werden, kaufte sich in Frankreich, Deutschland, Belgien, Polen und sonst wo ein - und verlor und verlor. Cortis Bemühungen, über das Abstoßen von Tafelsilber des Konzerns, das Unternehmen wieder liquide zu machen, wurde von den Ereignissen konterkariert. "Aus dem Hoffnungsträger wurde innerhalb eines halben Jahres ein Crashpilot. Hoffentlich bleibt ihm die Rolle des Liquidators erspart", bemitleidet das Nachrichtenmagazin "Facts" den 55-jährigen. Dieser hätte zumindest keine Job-Probleme: Der andere Schweizer Markenname, Nestlé, steht glänzend da./DP/bi

chinaman - Montag, 1. Oktober 2001 - 19:08
Nee, nee. War noch nie investiert. SAir Group ist immer auf der Watchlist geblieben.

:-)
Gruß
Chinaman

techno - Montag, 1. Oktober 2001 - 20:14
Gerade kam es in den Nachrichten:
Swissair wird definitiv aufgelöst!
UBS und Credit Suisse kaufen der SAir die Anteile an der Crossair ab und die Crossair soll dann künftig den Flugbetrieb der Swissair übernehmen ...
Chinaman, jetzt kannst Du die SAir-Gruppe getrost von Deiner Watchlist nehmen ... :-)

Ciao
techno

chinaman - Dienstag, 2. Oktober 2001 - 05:22
Das ist wohl wahr ...

;-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 2. Oktober 2001 - 13:05
EUROPAVERKEHR GESTOPPT (Spiegel online)

Swissair ohne Flugbenzin

Nach eigenen Angaben bekommt die Fluggesellschaft Swissair keinen Treibstoff mehr. Mehrere Flüge wurden bereits annulliert.


DPA

Die Swissair soll in der Crossair aufgehen: Das Ende der roten Leitwerke?


Zürich - Per Lautsprecherdurchsage wurden die Passagier auf dem Züricher Flughafen darüber informiert, dass die Fluggesellschaft kein Kerosin mehr bekommt. Davon seien alle europäischen Flüge betroffen. Weitere Informationen sollen um 14.30 Uhr folgen, hieß es.
Momentan herrscht Verwirrung über die innereuropäischen Verbindungen der Swissair. Eine Mitarbeiterin im Flugscheinverkauf sagte am Telefon: "Im Moment sind die Europa-Flüge, die noch da sind, gestoppt. Die Langstrecke wird noch geflogen". Dies wurde allerdings von einem Sprecher der Schweizer Fluggesellschaft dementiert. "Es stimmt nicht, dass wir nicht mehr fliegen, wir haben mit einigen Flügen Probleme. Wir werden so schnell wie möglich informieren", sagte er.

Die Swissair sieht sich derzeit nicht in der Lage, 200 Millionen Franken (264 Millionen Mark) an die belgische Tochter Sabena zu zahlen. Aus Angst vor gerichtlichen Schritten in Belgien fliegen seit Montagabend bis mindestens Dienstagmittag keine Swissair-Maschinen mehr dorthin. Die belgische Regierung hatte am Montagabend eine mögliche Beschlagnahmung von Swissair-Eigentum angedeutet.

Vier Flüge sind bereits definitiv gestrichen, betroffen sind davon insgesamt 643 Passagiere. Ein Teil von ihnen werde auf Sabena-Maschinen umsteigen können, heißt es in einer Swissair-Mitteilung. Die Sabena, die normalerweise nur Genf anfliegt, werde Dienstag ausnahmsweise auch in Zürich-Kloten landen, sagte ein Swissair-Sprecher.

Swissair künftig nur noch Tochter

Am Montagabend hatte der Swissair-Verwaltungsrat beschlossen, die Traditionsfluglinie mit der Regionalflugtochter Crossair zusammenzulegen. Spätestens bis zum Beginn des Winterflugplans am 28. Oktober 2001 übernehme Crossair Teile des Swissair-Flugbetriebs, erklärte Konzernchef Mario Corti am Montag in Zürich. An der Crossair hält die Schweizer Traditionsfluglinie eine 70-Prozent-Beteiligung. Es werden laut Corti 2560 Arbeitsplätze abgebaut, davon 1750 in der Schweiz.

Um die Transaktion möglich zu machen, werden die Schweizer Großbanken UBS und Crédit Suisse der Swissair das Crossair-Paket zum Börsenkurs abkaufen, wie Corti weiter sagte. Anschließend werden etwa zwei Drittel des Swissair-Fluggeschäftes auf die Crossair übertragen. Für die übrigen Konzernteile SAirGroup, SAirLines und FligthLease sei vorgesehen, Antrag auf die Eröffnung eines Vergleichsverfahrens zu stellen, sagte Corti weiter.

Die Krise der internationalen Zivilluftfahrt nach den Anschlägen in den USA am 11. September habe für die Krise der Swissair existenzbedrohend gesteigert. "Das hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass wir da sind, wo wir heute sind," sagte Corti. Das gelte auch für die Flug-Nebenbetriebe der Swissair wie etwa Gate Gourmet, die Flugverpflegung liefert.

Die beiden Großbanken wollen die neue Crossair massiv unterstützen. Als Sofortmaßnahme werden 500 Millionen Schweizer Franken an zusätzlichem Betriebskapital bereitgestellt. Außerdem erklärten sich die Kreditinstitute bereit, bei einer Kapitalerhöhung 350 Millionen Schweizer Franken zu zeichnen. SAirLines soll einen Überbrückungskredit von 250 Millionen Schweizer Franken erhalten, um den Flugbetrieb aufrecht erhalten zu können.

techno - Dienstag, 2. Oktober 2001 - 14:13
... und die Morgenflüge von Zürich-Kloten nach Brüssel wurden gestrichen, da die Swissair befürchtet, dass die Belgische Regierung die Flugzeuge als Sicherheit beschlagnahmen würde ...

chinaman - Mittwoch, 3. Oktober 2001 - 08:47
FinanzNachrichten.de nimmt eine Anleihe der SAIR Group in Ihr Musterdepot auf:

0,125 % SAirGroup/Swissair 07/2005

Valor Nominale Kaufdatum Kaufkurs* Ziel Aktuell Wert Entwicklung
Valor: 917.304
Nominale: 50.000
Kaufdatum: 28.09.2001
Kaufkurs*: 35 %
Ziel: 70 %
Aktuell: 35 % (Handel ausgesetzt)
Wert: 11.905
Entwicklung: +0,00 %

* 1,47 Schweizer Franken/Euro (50.000 Nominale x Kurs 35% : 1,47 SFR/EUR = 11.904,76 Euro)
Anleihe der bekannten Schweizer Fluglinie, Heimatbörse Zürich
Chance/Risiko: *****/****
Kupon: 0,125 %, zahlbar am 7.7.
Fälligkeit: 7.7.2005 zu einem Kurs 100 %
Internet: http://www.sairgroup.ch

01.10.2001: SAirGroup/Swissair - Handel ausgesetzt

Der Boersenhandel von Aktien und Anleihen der SAirGroup sowie der Crossair wurde fuer heute und morgen ausgesetzt. Es gibt heute, wie auch schon am Wochenende, intensive Verhandlungen ueber die Sanierung des angeschlagenen Luftfahrtkonzernes.

Nach der Sondersitzung der Schweizer Regierung will die SAirGroup am spaeten Nachmittag die Situation erlaeutern. Im Interbankenhandel notieren Aktien und Anleihen etwa auf dem Freitagsniveau.

30.09.2001: SAirGroup/Swissair - Bericht der "Finanz und Wirtschaft"

Einige Fakten zur aktuellen Lage der SAirGroup/Swissair hat Beat Hebeisen von der "FuW" zusammengetragen und analysiert. Die wichtigsten Passagen wurden von der FN-Redaktion unterstrichen.

Link:
http://www.finanznachrichten.de/musterdepot/news.asp?s=musterdepot&id=367532


>> 28.09.2001: Musterdepot-Aufnahme: 0,125 % SAirGroup (Swissair) 07/2005

Den Fluglinien geht es derzeit weltweit schlecht. So auch der Swissair. Der 1931 gegruendete einstige Schweizer Paradebetrieb mit rund 70.000 Mitarbeitern erwirtschaftete im Jahr 2000 bei 16,229 Mrd. Franken Umsatz einen Verlust von 2,885 Mrd. Franken. In den Jahren davor lag der Nettogewinn bei 0,273 Mrd. Franken, 0,361 Mrd. Franken bzw. 0,324 Mrd. Franken.

Im ersten Halbjahr 2001 lag der Umsatz bei 8,138 Mrd. Franken, der Verlust bei 0,234 Mrd. Franken. Die liquiden Mittel sind knapp, da ein Kreditrahmen gestrichen wurde und die Bonitaet in letzter Zeit deutlich abgestuft wurde. Moodys stuft Schulden der SAirGroup, diesen wenig bekannten Namen traegt der Konzern seit 1997, derzeit mit B1 ein. Damit wurden die Forderungspapiere gegen die Schweizer Flugline schon fast zu Junkbonds abgestempelt.

Das Unternehmen soll zwei bis drei Milliarden Schweizer Franken an frischem Kapital benoetigen, um eine Umstrukturierung zu schaffen. Dieses Geld soll von Staat, Banken und Unternehmern bereitgestellt werden. Zum 30.6.2001 verfuegte das Unternehmen noch ueber Barmittel von 1,450 Mrd. Franken nach 2,287 Mrd. Franken zum 31.12.2000.

Anleihen und nicht Aktien kaufen

Der Aktienkurs ist von 282,50 Franken am 11.12.2000 auf aktuell 41 Franken eingebrochen. Die geplante Rekapitalisierung wird zu einer deutlichen Erhoehung der Aktienanzahl (derzeit 12,716 Mio.) fuehren. Der Ausgabepreis der neuen Aktien koennte zudem unter dem aktuellen Kurs liegen. Deshalb wuerden wir die Aktie meiden.

Die 1998 begebene Wandelanleihe der SAirGroup Finance BV, einer Finanzierungsgesellschaft der SAirGroup, wird deshalb neu in unser Musterdepot aufgenommen. Die Wandelanleihe mit einem Volumen von 230 Mio. Franken notiert aktuell an der Boerse Zuerich bei einem Kurs von 35 % des Nominalwertes. Unser Kursziel liegt bei 70 %.

Es gibt uebrigens noch 6 weitere Unternehmensanleihen der SAirGroup, die auf Euro, USD bzw. Franken lauten. Die aktuelle Rendite dieser Anleihen liegt aber deutlich unter der von uns erspähten. Das Wandelrecht dieses Convertible Bonds mit jaehrlichem Zinstermin am 7. Juli ist derzeit beinahe wertlos. So koennten bis zum 20.6.2005 pro 5.000 Franken Nominale 8,849558 SAirGroup-Aktien zu einem Preis von 565 Franken bezogen werden. Beim genannten Aktienkurs von 41 Franken ist dies aber kein Thema.

Vorsicht Verlustrisiko!!

Bitte beachten Sie das von vielen Beobachtern als sehr hoch eingestufte Risiko einer Insolvenz der Unternehmensgruppe. In diesem Falle wuerden wir als Anleihe-Besitzer (Glaeubiger) auf Teile unserer Forderung (Nominalwert) verzichten muessen. In diesem Falle wuerden wir den Erloes nach der Abwicklung auf 20-50 % des Nominalwertes einschaetzen. Bei einem Kaufpreis von 35 % koennte dies somit den Verlust des halben Kaufpreises bedeuten. Gelingt die Sanierung, was wir erwarten, so koennte es einen Kurssprung auf 70 % geben.

Ein wichtiger Termin wird die ausserordentliche Hauptversammlung am 9. November 2001 sein. Einen Monat zuvor wird in der HV-Einladung bereits skizziert werden, wie die Rekapitalisierung aussehen wird. Bis dahin sind es noch zwei Wochen die sehr spannend werden!

Bitte beachten Sie beim Kauf, dass Sie unbedingt mit einem Limit arbeiten. Derzeit werden an der Zuericher Boerse im Schnitt 2 Mio. Franken Nominalwert, also rund 0,7 Mio. Franken Kurswert, am Tag umgesetzt.

Pressemitteilungen:
http://www.sairgroup.ch/apps/media/press/index.html?language=d

Unternehmensbeschreibung:
http://www.sairgroup.ch/pdf/DatenuFakten_D.pdf

Eine ausfuehrliche Analyse, die einige bestimmt noch offene Fragen aufklaeren wird, folgt zu Wochenbeginn.

mib - Mittwoch, 3. Oktober 2001 - 15:36
froehliches Zocken, - da kann man sich auch GETC.OB mal angucken. Immer zu $0.42 kaufen ud direkt zu $0.55 zum Verkauf stellen. :-)))

Mib

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