Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Vivendi
chinaman - Montag, 21. Mai 2001 - 12:28
Quelle: WO

Vivendi übernimmt MP3



Nach eigenen Angaben will der französische Medienkonzern Vivendi die Internet-Musikanbieter MP3.com für rund 372 Mio. $ übernehmen. Damit verschafft sich Vivendi nach Einschätzung von Experten ein Sprungbrett für den weltweiten Vertrieb von Musik im Internet. Mit einem Preis von 5$ pro Aktie, dem bereits mehr als die Hälfte der MP3-Aktionäre zugestimmt haben, übertrifft das Angebot den Schlusskurs von Freitags um satte 66%. Allerdings hat der Aktienkurs von MP3 in den vergangenen Monaten nicht zuletzt wegen des Rechtsstreit zwischen Napster und den großen Musikkonzernen gelitten. Die US-Musiktauschbörse, der Urheberschutzverletzungen vorgeworfen worden waren, hatte sich verpflichten müssen, alle urheberrechtlich geschützten Musiktitel aus ihrem Angebot zu entfernen.

Autor: Kai Barbey, 11:51 21.05.01

chinaman - Montag, 21. Mai 2001 - 12:52
Zu Vivendi Universal noch eine ausführliche Performaxx Analyse (wenn auch schon ein paar Tage alt)

:-)
Gruß
Chinaman


Analyse Vivendi Universal

Film, Musik


Vivendi tanzt auf vielen Hochzeiten.

Vivendis Unternehmensgeschichte ist bunt. 1853 als Compagnie Générale des Eaux (CGE) gegründet, wurde das Unternehmen 1998 in Vivendi umfirmiert. Von Anfang an hatte die Gesellschaft einen klaren Fokus, nämlich die Wasserversorgung von französischen Großstädten. Lange bevor das Schlagwort der Internationalisierung in aller Munde war, wandte der Wasserversorger sein in Frankreich erprobtes Geschäftsmodell bereits im Ausland an. 1880 gehörte Venedig zu den von CGE versorgten Gebieten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stieg CGE in die Wasseraufbereitung ein, die bis weit ins 20. Jahrhundert ein weiterer Kernbereich des Unternehmens war. 1967 folgt der nächste strategische Schritt. Zur Aufbereitung von Wasser kommt das Geschäftsfeld Müll hinzu, in dem das Angebot von Kompostierung über Entsorgung bis zur Aufbereitung reicht. 1980 begann CGE in den bereits genannten Geschäftsfeldern eine aggressive Expansion, die immer noch nicht abgeschlossen scheint. Akquisitionen fanden vor allem am britischen und amerikanischen Markt statt, wobei das Unternehmen auch in das Energie- sowie das Bau- und Immobiliengeschäft investierte. CGE war zu einem Mischkonzern geworden. 1996 übernimmt ein neuer CEO, der heute noch als Vorstandsvorsitzender an der Spitze von Vivendi Universal stehende Jean-Marie Messier, das Ruder und ordnet den Konzern neu in drei strategische Hauptbereiche.


Geschäftsbereich Versorgung & Umwelt

Wasserversorgung + Wasseraufbereitung

In diesem Bereich ist der Konzern mittlerweile weltweit tätig. Auch Regionen wie China, Brasilien oder Länder in Afrika sind auf der Landkarte keine weißen Flecken mehr.

Energieversorgung

Hier ist der Konzern ebenfalls global vertreten, wobei die momentane Marktstellung durch Akquisitionen geschaffen wurde. Durch die Übernahmen von Boston Edison im Jahr 1997 und von GPU Ende 1998 übernimmt die Gruppe eine führende Rolle als Energieversorger im Nordosten der USA.

Abfallwirtschaft + Müllmanagement

Die Übernahme von Leigh Interests im Jahr 1997 ermöglicht die Marktführerschaft in Großbritannien. Am US-Markt ist das Unternehmen seit der Übernahme von Superior Services im Jahr 1999 die Nummer 4.

Transportwesen

Im Transportbereich betreibt die Gruppe öffentliche Eisenbahnlinien in Großbritannien, ein Busunternehmen in Schweden und expandiert in weiteren europäischen Märkten als auch in Australien und auf den Philippinen.


Geschäftsbereich Kommunikation

Telekommunikation

Die Deregulierung des französischen Telekommarktes mit Beginn des Jahres 1998 erahnend, gründete Vivendi 1996 Cegetel, einen Serviceanbieter der alle Bereiche der Telekommunikation abdeckt. Gemeinsam mit der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF baut Cegetel seit 1997 ein nationales Hochleistungsglasfaserkabelnetzwerk auf. 1997 übernimmt Vivendi durch die Töchter Cegetel (2/3) und Canal Plus (1/3) insgesamt 55% des Internetserviceproviders AOL France. Cegetel ist heute nach der französischen Telekom der zweitgrößte Telekombetreiber in Frankreich mit einem Marktanteil von 34,2% in der Mobiltelefonie.

Medien
Der Medienbereich spielte, obwohl CGE 1987 an der Gründung von Canal Plus mitwirkte, bis in die späten neunziger Jahre keine allzu bedeutende Rolle. Die erste große Beteiligung erfolgte 1997, als von der französischen Havas-Gruppe, einem der größten europäischen Verlage, ein Anteil in Höhe von 30% erworben wurde. 1998 fusionierten Havas und CGE und firmieren seither unter dem Namen Vivendi. Heute handelt es sich bei Havas um einen weltweit tätigen Medienkonzern. Seit Dezember 2000 gehört auch Universal zum Medienbereich von Vivendi.


Geschäftsbereich Bau- & Immobilien

Dieses Segment verlor im Konzern stark an Bedeutung. Das kommt auch im Verkauf zahlreicher Liegenschaften zum Ausdruck. Zwischen 1998 und 2000 wurde Anlagevermögen im zweistelligen Euro-Milliardenbereich verkauft. Im Geschäftsjahr 2000 sanken die Umsatzerlöse in diesem Segment von 11,6 Mrd. Euro auf 1,7 Mrd. Euro. Tendentiell fällt die Bedeutung bei Bau und Immobilien weiter. Die völlige Aufgabe dieses Geschäftsfeldes erscheint recht wahrscheinlich.

Seit dem 8. Dezember 2000 firmiert der Konzern als Vivendi Universal, nachdem die Fusion von Vivendi mit Canal Plus und dem kanadischen Spirituosenhersteller Seagram genehmigt wurde. An Canal Plus, einem der größten europäischen Pay-TV-Sender, hatte Vivendi bereits eine Beteiligung. Seagram wiederum, mit rund 60 Mrd. USD erworben, brachte Universal Film und Universal Music, einen der fünf Majors der Film- und Musikindustrie in die Gemeinschaft mit ein. Der Versorgungsbereich ist im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Medienbereich abgetrennt worden und notiert seit Juli 2000 als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Vivendi Environnement an der Börse.


Eine Frage der Kommunikation

Mit Unternehmenshauptsitz im wunderschönen Paris, konzentriert sich der Vielen unbekannte europäische Medienriese auf alles, was auch nur im entferntesten mit Kommunikation und Unterhaltung zu tun hat.

Musik

Kernstück der Musiksparte ist die durch die Fusion hinzugekommene Universal Music Group (UMG). Bei UMG handelt es sich um einen der fünf Majors im Musikbereich mit einem Weltmarktanteil von 22,5%. Als solcher konkurriert er selbstverständlich in erster Linie mit den verbleibenden vier Majors (Bertelsmann Music Group, Sony Music, EMI, Warner Music), aber auch mit Independents wie Edel Music, Zomba Music oder Zyx. UMG ist weltweit in 63 Staaten aktiv und beschäftigt über 12.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen verfügt über eine Fertigungskapazität von jährlich 800 Mio. CDs. Die Pro-Forma-Umsatzerlöse (Konsolidierung erst anteilig ab 8. Dezember) im Geschäftsjahr 2000 betrugen 6,6 Mrd. Euro und das EBITDA 1,2 Mrd. Euro. Geographisch sind Nordamerika und Europa mit 44% bzw. 39% Umsatzanteil fast gleichbedeutend. Zu den Künstlern von UMG gehören Weltstars wie Luciano Pavarotti, Elton John oder U2. Diese Fakten verdeutlichen schon recht exakt die dominierende Marktstellung eines Majors gegenüber einem Independent wie beispielsweise Edel Music. Das EBIT von UMG war mit 726 Mio. Euro, das entspricht einer Vorsteuermarge von genau 11%, höher als die gesamten Umsätze von Edel, die im vergangenen Geschäftsjahr Erlöse von 605 Mio. Euro erzielten.

Sony Music und Vivendi Universal haben sich Anfang 2001 geeinigt, ein Joint-venture Unternehmen namens Duet zu gründen, das künftig die Lizenzrechte der beiden Majors vermarkten soll. Jean-Marie-Messier, der Vivendi-Universal-CEO, rechtfertigt den Aufbau von Duet, weil Sony und Universal zusammen fast 45% der Weltmusikrechte halten und er deshalb ein Gegengewicht zur Musiktauschbörse Napster schaffen will. Ferner übernahm UMG Anfang dieser Woche den Napster-Konkurrenten EMusic für 23 Mio. USD und vereinbarte auch noch eine Kooperation mit Yahoo, über deren Portal der Download von Musikstücken ebenfalls angeboten werden soll. Die drei anderen Majors haben zusammen mit dem Technologie-Anbieter Real Networks ein Joint-venture namens Musicnet gegründet, um ihre Musik legal über das Internet an ihre Kunden verkaufen zu können. Bertelsmann kooperiert außerdem mit Napster und will deren Angebot nunmehr kostenpflichtig vertreiben.

Film und Fernsehen

Die Universal-Studios sind die Perle der Sparte (Kino-)Film. Mit einem Marktanteil von 14,7% und Box-Office-Erlösen von über 1 Mrd. USD waren die Universal Studios voriges Jahr der zweiterfolgreichste Major im Kinofilmgeschäft. „Erin Brockovich“, „The Watcher“ oder „Gladiator“, eine Koproduktion mit DreamWorks, wurden zu absoluten Kassenschlagern. Universal betreibt aber auch 5 Themenparks (in Kalifornien, Florida, Spanien, China und Japan) zum Thema Film und erwirtschaftet damit umfangreiche Erlöse. Die Konkurrenzsituation ist ähnlich gelagert wie in der Musiksparte. Zusammen mit den anderen Majors Disney, Warner Brothers und Fox dominiert man über 75% des Gesamtmarktes. Universal Vivendi besitzt mit einer Spielfilmbibliothek von über 9.000 Stück die weltweit zweitgrößte Spielfilmsammlung und verfügt über mehr als 30.000 Stunden Fernsehprogramm. Universal brachte auch einige TV-Sender ein, sodaß Vivendi Universal mit einem Anteil von 49% an Canal Plus, 23% an BskyB und 43% an USA Networks einer der führenden Anbieter von Pay-TV Programmen ist. Canal Plus ist mit mehr als 15 Mio. Kunden Marktführer in Europa. Zudem konnte Vivendi Universal mit CanalSatellite, einem interaktiven TV-Angebot, das von Pferdewetten über Shopping bis hin zu umfangreichen Informationsangeboten rund 40 interaktive TV-Services bietet, im Jahr 2000 als erste digitale TV-Plattform Europas Gewinne verbuchen. Mit TV- und Filmen setzte Vivendi Universal letztes Jahr 8,8 Mrd. Euro um. Das EBITDA betrug 771 Mio. Euro, das EBIT war jedoch mit minus 91 Mio. Euro negativ. Neben der Produktion und dem Lizenzhandel von Filmen sowie dem Betrieb von Sendern bietet der Konzern auch Pay-per-view-Lösungen an und besitzt in der Video- und DVD-Auswertung eine starke Marktposition. Spiele und der Verkauf von anderen Merchandising-Artikeln runden das Produktportfolio ab.

Verlagswesen und Publishing

Diese Einheit besteht im wesentlichen aus den von Havas übernommenen Teilen und wurde seither noch erweitert, sodaß momentan fünf Divisionen diese Einheit bilden: Spiele, Bildung, Allgemeinliteratur, Gesundheit und Information.

In jedem dieser fünf Segmente nimmt Vivendi Universal weltweit Spitzenpositionen ein. Im Bereich der Online-Spiele ist das Unternehmen sogar weltweit führend. Das Verlagswesen war historisch gesehen das eigentliche Kerngeschäft von Havas. In den letzten Jahren verkaufte der Teilkonzern nicht zum Kerngeschäft gehörende Bereiche wie die Havas Reisebüros oder die Werbeaktivitäten, tätigte zugleich aber umfangreiche Investitionen von 1,6 Mrd. Euro in die neudefinierten Kernbereiche. Durch Kostenstraffung wurde die Profitabilität des Bereichs stark verbessert. Zwischen 1997 und 2000 steigerte das Unternehmen die operative Marge des Segments von nur 3,4% auf 10,6%. 85% des Geschäftsbereichs verteilen sich übrigens gleichmäßig auf B2B- und B2C-Aktivitäten. Insgesamt erwirtschaftete Vivendi Universal mit diesem Leistungsangebot 3,6 Mrd. Euro und ein EBITDA von 531 Mio. Euro. Das EBIT betrug auf Pro-forma-Basis 382 Mio. Euro. Als Hauptkonkurrenten sind die großen niederländischen Verlage wie VNU und Wolters Kluwer oder die amerikanische Viacom-Mediengruppe zu nennen.

Telekommunikation

Cegetel, an der Vivendi Universal eine 44prozentige Beteiligung besitzt, wies im abgelaufenen Jahr ein sehr hohes organisches Wachstum auf. Die Umsätze legten im Jahresverlauf um über 30% auf 5,3 Mrd. Euro zu, das EBITDA wuchs im Vergleich dazu überproportional um 164% auf 1,3 Mrd. Euro. Das EBIT erreichte nach minus 60 Mio. Euro in 1999 nun 486 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von 9,2% entspricht. Die Stärke im Telekommunikationsbereich beschränkt sich hauptsächlich auf Frankreich, wo das Unternehmen einen Marktanteil von 15% inne hat und sowohl über Mobil- als auch Festnetzkapazitäten verfügt. Die Mobilfunktochter SFR verfügt in Frankreich über einen Marktanteil von knapp 35%. Jean-Marie Messier hat sich auch in der Telekommunikation die Latte sehr hoch gelegt. Bis 2003 will er den Marktanteil in Frankreich auf 25% ausbauen - ein, wie wir meinen, sehr ehrgeiziges Ziel. Als sehr wertvolles Asset ist das zusammen mit der SNCF errichtete 300.000 Kilometer lange Glasfaserkabelnetz zu werten. International expandiert die Tochter Vivendi Telecom International vor allem in Osteuropa und Afrika. In Osteuropa kaufte sich das Unternehmen im polnischen (49% an Elektrim Telecom) und ungarischen Markt (100% an Matel) ein. Beide Gesellschaften sind in den jeweiligen Märkten die führenden Telekomanbieter. In Afrika wurden Anteile an einem ägyptischen, einem marokkanischen und einem kenianischen Telekomunternehmen erworben, womit frühzeitig in potentielle Wachstumsmärkte investiert wurde. Ferner ersteigerte Vivendi, zusammen mit der finnischen Sonera und der France-Telekom-Tochter Orange, eine UMTS-Lizenz in Spanien. Somit erwarb Vivendi Universal in zwei Kernmärkten Europas, Frankreich und Spanien, verhältnismäßig günstige UMTS-Lizenzen.

Internet

Zentraler Bestandteil der Internetstrategie von Vivendi Universal ist der Aufbau von Vizzavi, einem sogenannten Multi-Access-Portal. Dabei handelt es sich um eine Internetstartseite, auf die man per Handy, PC oder mit Hilfe eines digitalen Fernsehapparates zugreifen kann. Vizzavi ist ein Joint-venture mit Vodafone Airtouch, dem größten Mobilfunkbetreiber der Welt und soll die Startseite von 90 Mio. potentiellen Kunden werden. Dies entspricht dem addierten Kundenstamm von Vodafone und Vivendi Universal. Das im Juni 2000 aus der Taufe gehobene Portal hatte Ende 2000 jedoch noch nicht viel vorzuweisen: 100.000 Abonnenten, ausschließlich in Frankreich. Mittlerweile sind es 530.000 Abonnenten in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien. Bis Ende 2001 soll Vizzavi auch in Deutschland, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland im Netz sein. Nach dem Ende des 2. Quartals 2001 erhofft sich Vizzavi 2 Mio. Kunden. Bis Ende 2002 werden unglaubliche 1,6 Mrd. Euro in das Projekt gepumpt. 2003 soll dann der Break-even beim EBITDA erreicht werden. Wir stufen dieses Projekt als sehr riskant ein, denn wir halten es für sehr fraglich, ob Vizzavi langfristig 90 Mio. Kunden ansprechen kann. Eine Abwanderung von anderen Portalen wäre nämlich ein absolutes Muß, um die anvisierten Kundenzahlen zu erreichen. Die Internetstrategie ist auf jeden Fall die zentrale Schnittstelle zwischen interaktivem Fernsehen, Telekommunikation und den von Universal und Havas eingebrachten Medieninhalten.


Vivendi Universal

Bewertung

Das nun herangezogene Zahlenmaterial bezieht sich auf die im Geschäftsjahr 2000 tatsächlich erzielten Werte von Vivendi Universal und orientiert sich nicht an den Als-Ob-Zahlen, die eine Einbeziehung von Universal über das gesamte Geschäftsjahr unterstellt haben. Die Umsätze betrugen 41,8 Mrd. Euro, ein kleines Plus von 3,6% gegenüber 1999. Dabei wurden das EBITDA mit einem Plus von 39% auf 6 Mrd. Euro und der Jahresüberschuß mit einem Plus von 60,2% auf 2,3 Mrd. Euro überproportional gesteigert. Der Grund für die sehr starke Steigerung des Jahresüberschusses liegt in außerordentlichen Einkünften in Höhe von 2,9 Mrd. Euro, die unter anderem das Spirituosengeschäft von Seagram enthalten. Was mit dem Spirituosengeschäft von Seagram in weiterer Folge passieren wird, entzieht sich leider unserer Kenntnis. Positiv entwickelte sich der Cash-flow aus der operativen Tätigkeit, der um 37,4% auf 3,4 Mrd. Euro anwuchs. Negativ wiegen allerdings die hohen Nettoschulden des Konzerns in Höhe von 25,5 Mrd. Euro, die im Jahresverlauf um 12% angestiegen sind. Der größte Teil dieser Schulden wurde allerdings im Zuge der Abspaltung der Umweltsparte aus steuerlichen Gründen ausgegliedert. Vivendi Universal ist an der Umweltsparte mit einem Anteil von 63% beteiligt.

Es ergaben sich somit für das Jahr 2000 Pro-forma-Umsätze aus dem Kommunikationsbereich von 24,5 Mrd. Euro. Damit ist auch ersichtlich, daß der Umweltbereich derzeit noch größer ist als alle anderen Geschäftsbereiche zusammen. Dies gilt nicht nur für die Umsätze, sondern auch für die Erträge, denn 62,8% des EBITDA entfallen auf die Umweltsparte. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da zum Beispiel der Internetbereich derzeit noch Verluste erwirtschaftet.

Bevor wir eine Ertragswertberechnung anstellen, sei bei Vivendi Universal der Blick noch einmal in die Vergangenheit gerichtet, um Rückschlüsse über die Margen zu gewinnen.

1996 1997 1998 1999 2000 Wachstum
Umsatz 25.293 25.477 31.737 40.854 41.798 10,57%
EBITDA 2.004 2.144 3.453 4.301 5.981 24,44%
Jahresüberschuß 298 822 1.121 1.435 2.299 50,48%
EpS 0,8 2,1 2,5 2,7 3,6 35,10%
EBITDA-Marge 7,92% 8,42% 10,88% 10,53% 14,31% 12,55%
Nettomarge 1,18% 3,23% 3,53% 3,51% 5,50% 36,09%
Geschäftszahlen von Vivendi Universal. Angaben in Euro.


Beim durchschnittlichen jährlichen Wachstum von Vivendi Universal fällt auf, daß die Erträge im Zeitverlauf gegenüber den Umsätzen überproportional zulegen konnten. Außerdem ist bei dieser Trendanalyse auffällig, daß die Nettomarge historisch gesehen stärker anstieg als die EBITDA-Marge. Der Grund, weshalb sich der Jahresüberschuß besser entwickelte als die Ergebnisse pro Aktie, ist in einer Verbreiterung der Kapitalbasis zu sehen.

Aus dieser historischen Betrachtung heraus lassen sich wertvolle Annahmen für die Ertragswertberechnung von Vivendi Universal gewinnen. Im Jahr 2001 werden die Umsätze aufgrund der erstmaligen Vollkonsolidierung von Universal überproportional ansteigen. In den Jahren 2002 und 2003 kalkulieren wir aufgrund des zu erwartenden, rasanten Aufbaus des Internetbereichs mit einem Umsatzwachstum von 25% bzw. 20%. Danach soll das jährliche Wachstum 10,5% betragen, den Durchschnittswert der letzten 5 Jahre. Als Umsatzrendite setzen wir bis 2003 4,5% an, da die im vorigen Jahr erreichten 5,5% auf außerordentliche Effekte zurückzuführen sind und die Investitionen in den Internetbereich die Rendite noch einige Zeit belasten werden. Danach halten wir eine Steigerung auf das Niveau von 2000 für realistisch. Wir zinsen die künftigen Gewinne mit 10% ab, da Größe und Marktposition von Vivendi Universal das Risiko im Vergleich zu kleineren Medienunternehmen überschaubarer machen.

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ewige Rente
Umsatz (in Mrd.) 57,8 72,2 86,7 95,8 105,8 116,9 129,2 142,8
Rendite 4,5% 4,5% 4,5% 5,5% 5,5% 5,5% 5,5% 5,5%
EpS 2,41 3,01 3,61 4,88 5,39 5,95 6,58 7,27 106,98
Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 75,89 Euro
Der Ertragswert von Vivendi Universal. Angaben in Euro.


Fazit

Vivendi Universal besitzt Content wie kaum einer ihrer Konkurrenten, aber der von uns ermittelte Ertragswert liegt derzeit nur um rund 10% über dem Kurs von 68 Euro. Vivendi Universal scheint uns mit einem KGV 02 von 22,60, einer PEG-Ratio 02 von 1,05 und einer Marktkapitalisierung von fast 74 Mrd. Euro dennoch ausreichend bezahlt. Obwohl der Wert gegenüber dem französischen Leitindex CAC 40 in den letzten 8 Monaten eine Underperformance von über 20% aufweist, die mittelfristig wieder aufgeholt werden sollte, vergeben wir nur das Urteil marktneutral.

Vivendi Universal auf einen Blick
Wertpapierkennummer 591068
Stärken Schwächen
Content: Weltweit Toppositionen bei Musik, Film & Verlagen Internetstrategie erscheint riskant
Positive Margenentwicklung Bewertung eröffnet wenig Potential
Sinnvolle Strategie im Telekombereich
Konzentration auf Kernbereiche
Marktkapitalisierung 76,7 Mrd. Euro
Letzter Kurs (12.04.01) 72,00 Euro
Internet www.vivendiuniversal.fr
KGV 01: 29,8 CAGR 03-05: 21,44%
KGV 02: 23,9 PEG-Ratio 02: 1,11
KUV 01: 1,3 Fairer Wert nach PEG: 64,86 Euro
KUV 02: 1,1 Fairer Wert nach Ertragswert: 75,89 Euro
Unser Urteil marktneutral


Vivendi Environnement

Bewertung

Da Vivendi Universal 63% der Anteile an der Umweltsparte hält, ist es erforderlich, auch für diesen Bereich eine Bewertung vorzunehmen, da die Ergebnisse der Umweltsparte aufgrund der Höhe der Beteiligung stark auf das Ergebnis der Muttergesellschaft durchschlagen. Da der gesamte Umweltbereich bereits doppelt so groß ist wie der Kommunikationsbereich und unserer Einschätzung zufolge auch nicht so dynamisch wachsen wird wie der Kommunikationsbereich, gehen wir von Umsatzzuwächsen von lediglich 7% per anno aus. Auch setzen wir das ewige Wachstum mit 2% geringer an, weil wir nur von einem sehr moderaten Umsatzwachstum nach 2008 ausgehen. Obgleich der hohen Zinsbelastung der neuen Gesellschaft, die sich durch die ausgelagerten Schulden erklärt, gehen wir von einer Nachsteuerrendite von konstant 4% aus. Dieser Wert ergibt sich aus der historischen Betrachtung der Umweltsparte, in der bereits in der Vergangenheit Nettomargen in dieser Höhe erwirtschaftet wurden. Auch hier diskontieren wir die Gewinne wieder mit 10%. Vor allem der Transportbereich, den wir für sehr risikoreich halten, veranlaßt uns zu dieser Annahme und läßt uns von einem noch geringeren Diskontierungszins, der aufgrund der relativ risikoaversen Geschäftsfelder Wasser- und Energieversorgung sowie Müllmanagement durchaus gerechtfertigt wäre, Abstand nehmen.

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ewige Rente
Umsatz (in Mrd.) 29,2 31,2 33,4 35,7 38,2 40,9 43,8 46,8
Rendite 4,0% 4,0% 4,0% 4,0% 4,0% 4,0% 4,0% 4,0%
EpS 3,37 3,61 3,86 4,13 4,42 4,73 5,06 5,41 68,99
Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 55,79 Euro
Der Ertragswert von Vivendi Environnement. Angaben in Euro.


Auch bei Vivendi Environnement suggeriert der Ertragswert geringfügiges Kurspotential von rund 15%. Aufgrund der von uns unterstellten niedrigen Wachtumsrate beim Gewinn und der gleichbleibenden Nettomarge ergibt sich gemäß PEG ein fairer Wert von nur 25 Euro, also halb so hoch wie der aktuelle Kurs. Wir erachten die errechnete Kennzahl für dieses Unternehmen jedoch als nicht sehr treffend, weil die hohen Free-Cash-Flows, die Vivendi Environnement erwirtschaftet, zur Schuldentilgung eingesetzt werden könnten. Sinkende Schulden wiederum würden steigende Jahresüberschüsse bewirken, die ihrerseits zu einer höheren Nettomarge führten.

Da Vivendi Environnement weltweit tätig ist, 44% der Erlöse werden in Frankreich, der Rest international erwirtschaftet, hat das Unternehmen in den jeweiligen Regionen und Segmenten äußerst unterschiedliche Konkurrenten. Insgesamt stufen wir die Konkurrenzsituation aber vor allem im Vergleich zu den Geschäftsfeldern, in denen sich Vivendi Universal bewegt, als relativ entspannt ein.

Fazit

Wir halten eine Belastung von Vivendi Universal durch Vivendi Environnement für ein sehr unwahrscheinliches Szenario. Näherliegend ist, daß Vivendi Environnement mittelfristig den hohen Schuldenberg, der momentan die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns belastet, abbauen kann und signifikante Gewinnzuwächse generiert. Ein solches Szenario würde zu hohen Gewinnabführungen an Vivendi Universal führen, was wiederum deren Gewinn stärker als von uns errechnet steigern könnte. Wir halten die Risiken, die sich aus einem Einstieg in Vivendi Environnement ergeben, für deutlich geringer als bei Vivendi Universal. Konservative Anleger können an schwachen Tagen durchaus einen Einstieg wagen. Wir stufen Vivendi Environnement auf dem gegenwärtigen Bewertungsniveau jedoch ebenfalls auf marktneutral, da der Wert unserer Ansicht nach relativ wenig Phantasie hat.

Vivendi Environnement auf einen Blick
Wertpapierkennummer 501451
Stärken Schwächen
Ausgezeichnete Marktposition Wachstumsaussichten sind beschränkt
Hohe Eintrittsbarrieren für Konkurrenten Hohe Schuldenlast übernommen
Hohes marktspezifisches Know-how
Marktkapitalisierung 15,6 Mrd. Euro
Letzter Kurs (12.04.01) 48,50 Euro
Internet www.vivendienvironnement.fr
KGV 01: 14,4 CAGR 03-05: 7,00%
KGV 02: 13,4 PEG-Ratio 02: 1,91
KUV 01: 0,5 Fairer Wert nach PEG: 25,39 Euro
KUV 02: 0,5 Fairer Wert nach Ertragswert: 55,79 Euro
Unser Urteil marktneutral


Gerd Möderndorfer

© 2001 Performaxx AG

stephan - Montag, 21. Mai 2001 - 14:22
Die Performaxx Analyse ist wirklich sehr ausführlich. Danke Chinaman.

Sie bestätigt meine Einschätzung, daß Vivendi über eine herausragende Markstellung verfügt. Leider ist Vivendi tatsächlich teuer. Richtig günstig erwirbt man diese Firma wahrscheinlich nie. Ich wollte zudem unbedingt ein Euroland-Unternehmen in diesem Bereich aufnehmen und da blieb fast nur Vivendi übrig.

Gruß
Stephan

chinaman - Montag, 21. Mai 2001 - 14:30
Gegen Vivendi hab ich eigentlich nichts. Allerdings sind sie, wie Du ja auch sagst, relativ teuer. Ich denke intensiv darüber nach, ob die hohe Bewertung amerikanischer und europäischer Standardwerten im Vergleich zu den Nebenwerten dauerhaft haltbar ist. Im Moment stehen diese Blue Chips ja relativ hoch in der Anlegergunst. Vielleicht schlägt das Pendel aber auch mal wieder in die Richtung "small is beautiful". Momentan fühle ich mich persönlich in billigen MDAX Werten wie Depfa oder Hannover Rück wohler.


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 22. Mai 2001 - 14:44
22.05.2001
Vivendi Universal "buy"
SEB


Das Rating der Analysten der SEB für die Aktien von Vivendi Universal (WKN 591068) lautet „buy“.

Der französische Medienkonzern habe sich mit der geplanten Übernahme des US-Online-Dienstes MP3.com wichtige Lizenzen auf dem Online-Musik-Markt gesichert. Einer künftigen Zusammenarbeit von Vivendi, Sony und MP3.com stehe die Kooperation der Mediengiganten Bertelsmann, AOL Time Warner und EMI gegenüber, die sich mit der Musiktauschbörse Napster über eine Zusammenarbeit geeinigt hätten. MP3.com biete Vivendi den Zugriff auf Musik von rund 150.000 Künstlern. Unter anderem erhalte Vivendi damit auch die Rechte für Bertelsmann-Verträge.

Gemäß eigenen Aussagen der Unternehmen würden bestehende Verträge von MP3.com durch die Übernahme nicht tangiert. Für die Übernahme werde Vivendi Universal rund 372 Mio. US-Dollar oder 5 US-Dollar/Aktie in bar und Aktien zahlen. Das sei zwar nicht günstig, sichere Vivendi jedoch wichtige Marktanteile, um in Europa gegen den größten Konkurrenten AOL Time Warner auf dem wachstumsstarken Online-Musik-Markt antreten zu können. Den Wachstumschancen würden aber auch Risiken gegenüber stehen. So sei das Nutzerverhalten nach kostenpflichtigen Musikdiensten im Internet nicht prognostizierbar.

Der Markt für Musikportale sei mit der Übernahme von MP3.com durch Vivendi nun aufgeteilt. In einem weiteren Schritt beginne die Lizenzierung. MP3.com verfüge bereits jetzt über Lizenzvereinbarungen mit den fünf großen Musiklabels.

Vivendi Universal habe die Rechte des US-Online-Dienstes MP3.com nicht günstig erworben, jedoch damit die letzte Möglichkeit genutzt, um sich vor der nun anstehenden Lizenzierungswelle den Zugriff auf hochwertigen Musik-Content zu sichern. Vivendi Universal verfolge nach der Aufsplittung des ehemaligen Mischkonzerns eine klare Wachstumsstrategie auf dem Medien-Markt. Das Kursziel auf Jahressicht liege bei 94 Euro.

Da die Bewertung im Branchenvergleich günstig ist, raten die Analysten der SEB, die Aktien von Vivendi Universal zu kaufen.

stephan - Dienstag, 22. Mai 2001 - 22:13
" Da die Bewertung im Branchenvergleich günstig ist, raten die Analysten der SEB, die Aktien von Vivendi Universal zu kaufen."

Na also, es ist nur eine Frage der Perspektive.
:)
Stephan

stephan - Freitag, 1. Juni 2001 - 15:48
Die Substanz wächst - Die Schulden ebenfalls:

--------------

NEW YORK (dpa-AFX) - Der französische Medienkonzern Vivendi Universal will den großen amerikanischen Schulbuchverlag Houghton Mifflin Company (Boston) für 2,2 Milliarden Dollar (fünf Mrd DM/2,6 Mrd Euro) übernehmen. Im Kaufpreis ist die Übernahme von 500 Millionen Dollar an Schulden der US-Verlagsgesellschaft enthalten, teilten beide Unternehmen am Freitag mit.

Die Houghton Mifflin-Aktionäre sollen 60 Dollar je Aktie in bar erhalten. Die US-Gesellschaft mit Sitz in Boston ist der viertgrößte amerikanische Schulbuchverlag und setzt jährlich mehr als eine Milliarde Dollar um. Die Gesellschaft bietet auch andere Bücher und Produkte an.

Universal Vivendi Publishing wird den Umsatz durch die Transaktion auf 2,2 Milliarden Dollar steigern und wird damit im Schulbuchbereich auf weltweit vom fünften auf den zweiten Platz vorstoßen./br/DP/sk

stephan - Montag, 18. Juni 2001 - 14:46
Gute Meldungen von Vivendi. Trotzdem habe ich sie heute für das konservative Musterdepot verkauft, um den Cashanteil aufgrund der allgemeinen rezessiven Tendenzen zu erhöhen.

Stephan
------------

PARIS (dpa-AFX) - Vivendi Universal hat
Marktgerüchte über eine anstehende Gewinnwarnung
zurückgewiesen und zugleich bekräftigt, dass die
Ergebnisse des zweiten Quartals den starken
Wachstumstrend des ersten Quartals widerspiegeln
würden. Dies teilte ein Sprecher des Unternehmens am Montag in Paris mit.

Vivendi Universal hat für das erste Quartal 2001 mit 12,6 Mrd. Euro einen um 34,5% höheren Umsatz
ausgewiesen als im Vorjahresquartal. Der Umsatz des Medien- und Telekommunikationsgeschäfts habe
sich auf 5,854 Mrd. Euro belaufen und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, hieß
es./FX/sk/av

stephan - Montag, 14. Januar 2002 - 19:12
Vivendi versaut mir die Musterdepotperformance.

Die Eigenhandelaktion mit ihren Aktien hat wohl für größeres Mißtrauen gesorgt. Klarer hätte man ja auch nicht dokumentieren können, daß die Insider Vivendi bei 60 Euro für einen klaren Verkauf halten. Vielleicht sollte ich doch AOL Time Warner den Vorzug geben? Die sind im Medienbereich sicherlich besser, man verzichtet aber auf die konservative Versorgerkomponente...

Könnte seien, daß ich Vivendi zum 2. Mal aus dem Depot kicke.

stephan - Montag, 14. Januar 2002 - 19:19
Vivendi versaut mir die Musterdepotperformance.

Die Eigenhandelaktion mit ihren Aktien hat wohl für größeres Mißtrauen gesorgt. Klarer hätte man ja auch nicht dokumentieren können, daß die Insider Vivendi bei 60 Euro für einen klaren Verkauf halten. Vielleicht sollte ich doch AOL Time Warner den Vorzug geben? Die sind im Medienbereich sicherlich besser, man verzichtet aber auf die konservative Versorgerkomponente...

Könnte seien, daß ich Vivendi zum 2. Mal aus dem Depot kicke.

stephan - Freitag, 18. Januar 2002 - 16:53
Jetzt gibt es auch noch Gerüchte das Vivendi Universal die "Substanz-Versicherung" Vivendi Enviroment abgeben will. Immerhin hat der CEO das sofort dementiert, sonst hätte ich endgültig AOL Time Warner für Vivendi kaufen müssen.


Hier die Meldung:
Vivendi Universal will 63% an Vivendi Environnement auf lange Sicht halten
PARIS (dpa-AFX)
- Der französische Medienkonzern Vivendi Universal hat Presseberichte über einen angeblich geplanten Verkauf der Anteile an Vivendi Environnement zurückgewiesen. Das Unternehmen werde seinen 63-prozentigen Anteil noch lange halten, sagte Vivendi-Chef Jean Marie Messier am Donnerstag in Paris.

Das Wochenmagazin "Nouvel Observateur" hatte in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, dass Vivendi Universal in Gesprächen mit der französischen Staatsbank Caisse de Depots über den Anteilsverkauf sei./FX/tv/hi/

stephan - Freitag, 25. Januar 2002 - 17:40
Ich kröne meinen unrühmliche Vivendikauf mit dem Komplettverkauf der 80 Aktien zu 53 Euro. Dabei ist ein Verlust von 16,5% entstanden. Cashbestand wird um 4240 Euro angehoben.

Zu der Entscheidung bin ich gelangt da ich:

1. ein anderes Unternehmen aufnehmen möchte
2. das Vivendimanagement durch den Aktienverkauf der Unternehmenseigenen AKtien zu 60 Euro für mich unverständlich reagiert hat.
3. Bewertungstechnisch ist Vivendi gegenüber alternativen Investments nicht mehr zu rechtfertigen.
4. Ich andere Unternehmen einfacher bewerten kann und Vivendi relativ schwer zu durchschauen ist.

Hätte ich zeitnah gehandelt hätte ich zu einem Kurs um 60 Euro rauskommen können. Sehr ärgerlich und bei einem Fondsmanager unverzeilich - Gut das ich hier nicht so schnell gefeuert werden kann (oder?). Der größere Fehler war natürlich, daß man als Anleger immer nur Unternehemen kaufen sollte, die 100% zu der Strategie passen, daß war hier nicht der Fall.

Gruß
Stephan

al_sting - Freitag, 13. September 2013 - 15:35
Hmm, bei der Aufspaltung von Vivendi könnten einige Werte gehoben werden. Der französische "Raider" Bollore initiiert so etwas sicherlich nicht ohne Hintergedanken.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/medienkonzern-vivendi-will-sich-aufspalten-a-921761.html

Aber ich bin
1. derzeit ausinvestiert.
2. habe definitiv genug Franzosen in meinem Depot
3. nicht firm bei Vivendi
Levdul, wie siehst du die Aufspaltung?

levdul1 - Freitag, 13. September 2013 - 22:04
Ich habe Vivendi verkauft, weil ich da nicht mehr soviel Potential sehe.
Musik wird mittlerweile kostenlos oder günstig aus dem Netz gezogen.
Bezahlfernsehen muß auch erst einmal zeigen, ob es sich gegen die Kombination aus Internet udn Fernsehen durchsetzen kann.
Und Mobilfunk ... da gibt es wohl einfach zu viele Anbieter.

Das beste Pferd im Stall, der Spielanbieter Activision Blizzard, wurde jüngst verkauft.

Anderseits bildet sich gerade ein starker Aufwärtstrend heraus. Also irgendjemand scheint schon Potential zu wittern.

al_sting - Samstag, 14. September 2013 - 01:04
Wenn ich mir anschaue, was Vodaphone für seine amerikanische Tochter bekommen hat, könnte bei einem Verkauf der Telekomtochter schon einiges drin sein.
Aber ich muss zugeben, dass ich diese Branche nicht ausreichend verstehe. Meine Ausflüge in die Banche (Deutsche Telekom, Mox, KPN) sind alle schlecht gelaufen.

Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Vivendi
Eine Nachricht hinzufügen

Benutzername:   Dies ist ein privater Board-Bereich. Bitte geben Sie Ihre ID und Ihr Passwort an.
Passwort: