Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Telefonica
chinaman - Freitag, 18. Mai 2001 - 08:59
Vielleicht ja auch mal ein Kandidat für das konservative Musterdepot ???

:-)
Gruß
Chinaman


17.05.2001: SEB: Telefonica - Strong buy (Analyse)
Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica (WKN: 850 775; Kurs: 18.20 Euro) konnte innerhalb der ersten drei Monate des laufenden GJ den Nettogewinn um 24,8 % auf 431,8 Millionen Euro steigern. Die Umsatzerlöse kletterten im gleichen Zeitraum gegenüber dem entsprechenden Vorjahr um 17,9 auf 7,6 Milliarden Euro. Mit diesem Ergebnis konnte Telefonica die Konsensusschätzungen der Marktteilnehmer erfüllen. Die gute Gewinnentwicklung in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld wurde insbesondere durch das anhaltend hohe Wachstum im Mobilfunkgeschäft sowie einem ertragsstarken Geschäft in Lateinamerika getragen. Der Telefonica-Umsatz in Lateinamerika erhöhte sich gegenüber dem ersten Quartal 2000 um 13 % auf 2,59 Mrd. Euro und trug damit bereits 42 % zum Gesamtumsatz bei. Entgegen dem allgemein schwachen Branchentrend im Bereich Festnetz sowie dem anhaltenden Preiskampf konnte Telefonica sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr steigern. In der Sparte Festnetz kletterte der Umsatz um 4,4 % auf 2,58 Mrd. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel um 6,4 % höher aus. Die Geschäftsentwicklung der anderen Tochtergesellschaften des spanischen Konzerns verlief uneinheitlich. Die Internetsparte Terra Lycos mußte bei einem Umsatzanstieg von 396 % auf 177 Mio. Euro einen um 26 % höheren Verlust von 77 Mio. Euro ausweisen. Der Bereich Medien steigerte die Umsätze nach 30 Mio. Euro im Vorjahr auf 284 Mio. Euro, das operative Ergebnis konnte gegenüber einem Minus im Vorjahr von rund 7 Mio. Euro in 2001 in positives Terrain (11 Mio. Euro) tendieren.

Hinsichtlich der Neukundengewinnung hält die hohe Wachstumsdynamik ungebrochen an. In der Gesamtgruppe stieg die Anzahl der Kunden um 21,8 % auf rund 71 Millionen Kunden gegenüber dem entsprechenden Vorjahr.

Das Ergebnis lag im Rahmen der hohen Markterwartungen, wurde jedoch nach Veröffentlichung am gestrigen Handelstag nicht honoriert. Mit einem Umsatzanstieg von rund 18 % im ersten Quartal 2001 konnte der Konzern das selbstgesteckte Ziel, eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 13 bis 15 % jährlich bis 2004, übertreffen. Die Wachstumsperspektiven in Lateinamerika sind bei weitem nicht ausgeschöpft, so daß diese Region auch weiterhin einen positiven Beitrag zu Umsatz und Ergebnis liefern wird. Dabei ist die spanische Telefonica in Lateinamerika herausragend positioniert und kann damit von den hohen Zuwachsraten im Bereich Telekommunikation überdurchschnittlich partizipieren.

Der Ergebnistrend wird zudem von den laufenden Restrukturierungen und damit verbundenen Kostensenkungen des Konzerns positiv beeinflußt. Unter anderem hat Telefonica gegenüber dem Vorjahr rund 7.000 Stellen abgebaut. Gemäß einer Vereinbarung mit der spanischen Regierung kann Telefonica innerhalb von drei Jahren 12,5 % der Arbeitsplätze in Spanien abbauen. In Lateinamerika ist die Streichung von 5 % der Stellen geplant.

Aufgrund der guten Ergebnisse für das erste Quartal 2001 bekräftigen wir unser Strong Buy-Rating für die Telefonica-Aktie. Das Telekommunikationsunternehmen weist im europäischen Branchenvergleich nur eine geringe Verschuldung aus. Des Weiteren ist der Konzern für die künftige Entwicklung im Bereich Telekommunikation und dabei insbesondere bei UMTS gut gerüstet. Kursziel auf Jahressicht 25 Euro.

Quelle: SEB

chinaman - Donnerstag, 14. September 2006 - 06:31
Handelsblatt Nr. 177 vom 13.09.06 Seite 8


TELEKOMMUNIKATION

Riskante Liebschaft

SANDRA LOUVEN und HANS-PETER SIEBENHAAR Wie Don Juan schwärmte einst Telefónica-Präsident Juan Villalonga von seiner Geliebten namens Endemol. Auf einen Schlag wollte der Chef des spanischen Telekom-Riesen zum Weltmarktführer in der Kreation und im Vertrieb von Medieninhalten werden. Villalonga zahlte die sagenhafte Summe von fünf Milliarden Euro für den niederländischen "Big Brother"-Produzenten, um die strategische Kehrtwende Telefónicas zu besiegeln: Telekom und Medien aus einer Hand. Das war 2000: Höhepunkt des Größenwahns.

Sechs Jahre später sind die Träume geplatzt wie Seifenblasen. Telefónica hat seine Medienstrategie aufgegeben. Und Endemol? Der Fernsehproduzent hängt Telefónica wie ein Mühlstein um den Hals und soll schleunigst verkauft werden.

In Italien wird das Endemol-Desaster in diesen Tagen erfolgreich verdrängt. Die Neuausrichtung von Telecom Italia wirft wieder die Frage der Konvergenz von Telekom und Medien auf. Telecom-Italia-Chef Marco Tronchetti Provera will offenbar die Mobilfunktochter Telecom Italia Mobile (TIM) verkaufen und stattdessen das Mediengeschäft mit dem gerissenen Tycoon Rupert Murdoch aufbauen. Kann aber das Mediengeschäft mit Filmen und Fußball den Mobilfunk überhaupt ersetzen?

Im Vergleich zum Boomjahr 2000 stehen die Telekomkonzerne extrem unter Druck. Sie brauchen dringend neue Einnahmequellen. Die Mobilfunkmärkte sind gesättigt. Die Preise verfallen. Zudem sinken auch noch im Festnetz die Umsätze: Gespräche über das Internet ersetzen rapide die klassische Telefonie, auf dem DSL-Markt tobt der Preiskampf.

Die Folge: Die Kommunikationsunternehmen müssen ihre Rückgänge unbedingt durch neue Umsatzbringer kompensieren. Bei dieser Suche landen die Konzerne beim Internet-Fernsehen. Die Deutsche Telekom hat bereits begonnen, ein eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen, um darüber TV in hochauflösender Qualität zu bieten. Über die neuen Superleitungen soll zwar auch noch jede Menge andere Anwendungen laufen. Der Haken dabei aber ist: Niemand kennt sie. Fernsehen bleibt bisher die einzige reale Anwendung, mit der die Telekoms heute rechnen können.

Dabei wird Fernsehen allein nicht ausreichen können, die Umsatzverluste aufzufangen. Die Deutsche Telekom hat allein im ersten Halbjahr im deutschen Festnetz 760 Mill. Euro Umsatz verloren. Der größte europäische Fernsehproduzent Fremantle - eine Tochter des Medienkonzerns Bertelsmann - kommt dagegen im selben Zeitraum nur auf Erlöse von 559 Mill. Euro. Das Beispiel zeigt: Wenn Telekom auf Medien trifft, ist das wie Champions League gegen Landesliga. Die Telekom-Riesen und die Film- und Fernsehunternehmen kämpfen in unterschiedlichen Spielklassen.

Das Geschäft mit Fernsehinhalten kann allenfalls ein Baustein in einem neuen Ertrags-Puzzle sein. Selbst wenn Zukäufe für die Telekom-Konzerne noch vergleichsweise preiswert sind, ist eines klar: Der Markt ist nicht nur kleinteilig, sondern auch risikoreich. Hinzu kommt ein Managementproblem: Die Welt der Telekom-Ingenieure lässt sich bisher kaum mit der Medienwelt der Kreativen vereinen.

Heute ist das Mediengeschäft stärker umkämpft als je zuvor. Neue Spieler wie die Kabel- und Satellitenkonzerne drängen in den Markt, von den Internetgiganten wie Google oder Apple ganz zu schweigen. Das Interesse der unterschiedlichen Investoren lässt sich leicht erklären: Die Margen sind verlockend. Sender wie Telecinco in Spanien, TF 1 in Frankreich oder RTL Group in Luxemburg sind dafür ein Beweis. Zudem wächst der Werbekuchen mit neuen Medienangeboten via Handy oder Internet-TV. Der Grund: Über Handy und interaktives Fernsehen können Reklamebotschaften viel gezielter platziert werden als im herkömmlichen TV, weil die Anbieter ihre Kunden sehr genau kennen. Zudem lassen sich neue Erlösquellen wie Wetten, Spielen oder Einkaufen anzapfen.

Die Medienbranche ist für Telekom-Giganten zweifellos verführerisch. Der Liebesentzug der Festnetz- und Mobilfunkkunden macht aber derzeit unvorsichtig. Der Lust nachzugeben kann gefährlich sein. Telefónica hat mit seinem Endemol-Abenteuer bereits vorgeführt: Am Ende scheitert Don Juan.

louven@handelsblatt.com

Siebenhaar, Hans-Peter
Louven, Sandra



13. September 2006

chinaman - Mittwoch, 20. September 2006 - 05:26
Handelsblatt Nr. 181 vom 19.09.06 Seite 12


INSIDE: TELEFÓNICA

Der Branchentreiber

STEFANIE MÜLLER | MADRID César Alierta hat die Richtung des spanischen Telefónica-Konzerns enorm verändert. Sein Kurswechsel kam zwar spät, aber immer noch früher als bei den meisten anderen Konkurrenten. Dank der Zukäufe von Cesky Telekom und O2 in Großbritannien sind die Spanier heute mit 190 Millionen Kunden weltweit einer der führenden Anbieter. Beginnt die erwartete Branchenkonsolidierung in Europa, ist die Ausgangsposition von Telefónica mehr als günstig. Mit einem Börsenwert von mehr als 65 Milliarden Euro hat Telefónica die Deutsche Telekom bei der Marktkapitalisierung längst überholt.

Inzwischen gibt es kaum ein anderes Unternehmen in der Branche, das ein so komplettes Angebot an so viele Haushalte rund um den Globus liefern kann wie Telefónica. Außer in Europa ist der spanische Konzern stark in Lateinamerika vertreten, mehr als 100 Million Kunden hat das Unternehmen dort. Und jetzt will Alierta auch in Asien durchstarten. Während die Deutsche Telekom dort noch nicht richtig Fuß gefasst hat, hält Telefónica bereits fünf Prozent an China Netcom - mit der Option, diesen Anteil auf zehn Prozent aufzustocken.

Der lange Zeit umstrittene und von der sozialistischen spanischen Regierung wegen seiner Nähe zu den Konservativen nicht besonders geschätzte Alierta hat sich damit seinen Posten erst einmal gesichert. Am Anfang warfen ihm auch Analysten immer wieder vor, dass er zu wenig von moderner Kommunikationstechnik verstehe und Telefónica deshalb gute Chancen verpasse. Die Kritiker müssen eingestehen, dass der Telefónica-Manager inzwischen zu den besten Strategen der Branche gehört.

Er war einer der ersten, der erkannte, dass die an der Börse notierten Töchter besser wieder ins Mutterhaus integriert werden - weil demnächst nur noch komplette Dienstleistungpakete über alle Teilbereiche der Telekommunikation angeboten werden. So holte er Internet und Mobilfunk wieder in den Konzern zurück. Außerdem organisierte er das Unternehmen erst kürzlich nach Regionen, die umständliche Aufteilung nach Fachsparten wurde weitgehend aufgelöst.

Dank dieses Kurswechsels können spanische Kunden bereits seit mehr als einem Jahr gebündelte Multimedia-Leistungen nutzen, zu denen unter anderem der Fernsehsender Imagenio gehört, der über 66 unterschiedliche Kanäle besitzt. Seit Neuestem kann man einen Teil davon auf dem Handy anschauen. Noch läuft das Fernseh-Projekt langsam an. Telefónica kommt bei Imagenio gerade einmal auf 270 000 Kunden, bis Ende 2008 sollen es eine Million sein. Das gleiche Konzept will Alierta auf Lateinamerika übertragen werden, wo Mobilfunk und DSL rasant wachsen. Wenn die Strategie Erfolg hat, geht der Telefónica-Chef als einer der erfolgreichsten Manager in die spanische Unternehmens-Geschichte ein.

s.mueller@handelsblatt.com

Müller, Stefanie



19. September 2006

chinaman - Freitag, 17. November 2006 - 10:21
Handelsblatt Nr. 221 vom 15.11.06 Seite 18


Telefónica setzt sich weiter ab

Die Spanier steigern im dritten Quartal ihren Nettogewinn um 84 Prozent

STEFANIE MÜLLER | MADRID Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica setzt sich mit guten Geschäftsergebnissen und einer ehrgeizigen Wachstumsstrategie weiter vom Rest der Branche ab. Der Gewinn der größten europäischen Konkurrenten, Deutsche Telekom und France Télécom, wächst in diesem Jahr wesentlich langsamer als der der Spanier. Im dritten Quartal steigerte Telefónica seinen Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr um 84 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro. Die Einnahmen legten um 37 Prozent auf 13,5 Mrd. Euro zu. Das Konzernergebnis der Deutschen Telekom dagegen ist im dritten Quartal um 20,4 Prozent gesunken, der Gewinn der France Télécom fiel um 3,5 Prozent.

Telefónica hob die Wachstumserwartung für den diesjährigen Umsatz von 34 auf über 37 Prozent an. "Das ist ein Beweis dafür, dass die Integration des britischen Mobilfunkbetreibers O2 gut vorangeht", sagt Jordi Padilla, Analysechef beim spanischen Broker Atlas Capital. Seit Februar dieses Jahres fließt das Ergebnis des im vergangenen Jahres gekauften Unternehmens in die Telefónica-Rechnung mit ein.

Erfreut ist Padilla auch über die zunehmende Diversifizierung des Geschäfts. Telefónica hole mit O2 nicht nur in Europa auf, wo die Spanier stets ein enormes Defizit hatten, sondern traue sich auch in neue Märkte wie China, wo die Spanier gerade acht Prozent am Festnetzbetreiber PCCW erworben haben und bereits fünf Prozent am Mobilfunkanbieter China Netcom halten. "Wir wollen dort einen Fuß im Markt haben, wenn Ausländer beim Telekommunikationsgeschäft mitmischen können", sagte Telefónica-Chef César Alierta bei einem Analystentreffen vor zwei Wochen.

Mit 196 Millionen Kunden ist Telefónica nach China Telekom und China Mobile weltweiter Branchenführer. "Das ist für uns enorm wichtig, weil wir damit eine kritische Masse erreicht haben, die uns zum Beispiel gute Verträge mit Produzenten von Medieninhalten ermöglicht", sagt Alierta. Gerade beim Paketangebot von Mobilfunk, Breitband und Bezahlfernsehen, das neben Spanien bereits in der Tschechischen Republik und Chile funktioniert, verzeichnet Telefónica große Wachstumsraten.

Spanien bleibt mit 38,5 Prozent Gesamtumsatzanteil weiter ein wichtiger Markt. Danach kommt Lateinamerika mit 35 Prozent und der von O2 abgedeckte Teil Europas mit 26 Prozent. Die Mobilfunksparte bringt das meiste Geld. Telefónica Móviles steigerte im vergangenen Quartal seinen Umsatz um elf Prozent auf 4,7 Mrd. Euro. Das Europageschäft inklusive Cesky Telekom ist darin nicht enthalten. Es firmiert unter O2 und setzte in den ersten neun Monaten 9,4 Mrd. Euro um.

In Deutschland wuchsen die Einnahmen bei Fest- und Mobilnetz zwischen Februar und September im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf etwas mehr als zwei Mrd. Euro. Beim Breitband verzeichnete der deutsche Markt im dritten Quartal jedoch eine Umsatzeinbuße von vier Prozent auf 66 Mill. Euro. Anders sieht es in Spanien aus, wo das Festnetzgeschäft inklusive Breitband bis September um knapp zwei Prozent auf 8,9 Mrd. Euro wächst und in Lateinamerika, wo es im gleichen Zeitraum um 17,5 Prozent auf sieben Mrd. Euro zulegt. Telefónica profitiert dort von dem enormen Nachholbedarf bei DSL-Leitungen.

Die positive Geschäftsentwicklung in diesem Jahr spiegelt sich auch endlich im Aktienkurs von Telefónica wider, der sich in den vergangenen drei Monaten von 13 auf 15,5 Euro verbesserte. Damit kommt Telefónica inzwischen auf einen Börsenwert von 76,6 Mrd. Euro und ist damit europäischer Branchenführer. Die Deutsche Telekom kommt auf einen Börsenwert von rund 60 Mrd. Euro.

Müller, Stefanie



15. November 2006

chinaman - Sonntag, 19. November 2006 - 11:23
Handelsblatt Nr. 220 vom 14.11.06 Seite 32


BULLE & BÄR

China im Blick

STEFANIE MÜLLER | MADRID Der Aktienkurs des größten spanischen Telekommunikationsunternehmen Telefónica ist in den vergangenen Wochen nicht aus purer Spekulation nach oben geschnellt. Das Papier weist reale Wachstumschancen auf, die sich bisher im Kurs noch nicht widergespiegelt haben. Spaniens umsatzstärkstes Unternehmen setzt sich mit 191 Millionen Kunden von der Branche ab - vor allem wegen seiner Präsenz in Wachstumsregionen wie Lateinamerika, Osteuropa und Asien. Lange Zeit hat die Börse das kaum honoriert.

Erst jetzt, im allgemeinen Börsenfieber, verleiht das Potenzial der Aktie Flügel: Der Kurs stieg in den vergangenen sechs Wochen um zwei Euro auf 15 Euro. Damit ist Telefónica mit einem Börsenwert von rund 75 Mrd. Euro der größte Telekomkonzern Europas; die Deutsche Telekom ist gerade mal 60 Mrd. Euro wert. Wen wundert es? In diesem Jahr werden die Einnahmen von Telefónica nach Meinung verschiedener Analysten um mehr als 40 Prozent wachsen.

Telefónica hat mit dem britischen Mobilfunkdienstleister 02 nicht nur in Mittel- und Zentraleuropa Erfolg - von dort stammen bereits 23 Prozent der Gesamteinnahmen des Konzerns - , sondern will jetzt auch in China wachsen. Den Spaniern gehören bereits fünf Prozent am Handy-Dienstleister China Netcom. Am Telekomkonzern PCCW hat Telefónica acht Prozent der Anteile für 323 Millionen Euro erworben.

Die Analysten sind mit dieser Internationalisierungs-Strategie zufrieden: Während Deutsche Telekom und France Telecom auf das Jahr gesehen verlieren, hat die Telefónica-Aktie um rund 20 Prozent zugelegt und gehört inzwischen zu einem der liquidesten Werte in Europa. Seit fünf Jahren hat das von César Alierta geführte Unternehmen nicht mehr so einen Höhenflug an der Börse erlebt. Bisher litt die Aktie vor allem darunter, dass bei jedem Übernahmegerücht die Spanier als Käufer ins Spiel gebracht wurden; weil sie im Vergleich zu anderen Wettbewerbern mit 55 Mrd. Euro Schulden als "reich" gelten.

Analysten und Investoren wollen jedoch nicht, dass sich dieser Schuldenstand weiter vergrößert und Telefónica die Fehler einiger Konkurrenten wiederholt. Bei jedem Kaufgerücht in der Branche ging deswegen der Telefónica-Kurs erst einmal nach unten. Der ehemalige Broker Alierta hat vor zwei Wochen Schluss damit gemacht: "Wir werden keine Unternehmen mehr kaufen, sondern unser Geschäft organisch ausbauen", versprach er auf einer Analystenkonferenz vor einer Woche.

Zudem kündigt der 62-Jährige an, bis 2009 die Dividende zu verdoppeln. Die Börse atmet auf, der Kurs geht seit Wochen nach oben. Mit seinen zwei China-Optionen in der Hand wartet Alierta auf einen Moment, auf dem größten Wachstumsmarkt der Welt zuzuschlagen und vielen Wettbewerbern, die sich noch nicht nach China getraut haben, etwas voraus zu haben. mueller@handelsblatt.com

Müller, Stefanie



14. November 2006

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