Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: ST Microelectronics
pumi - Mittwoch, 11. April 2001 - 10:42
Es wird grad am Thron von NVidia gewackelt, und zwar von ST Microelectronics. Diese haben nämlich mit dem Kyro 2 einen Grafikchip rausgebracht, der in direkter Konkurrenz mit der Geforce 2 steht.
Hat sich jemand mal ein wenig allgemein mit denen beschäftigt? Ansonsten nehm ich mir mal die Homepage (www.st.com) vor und schau, was ich so finde.....


Greetings, Pumi

pumi - Mittwoch, 11. April 2001 - 10:46
Ahhhhh, Moneymax, Du schriebst am 10.12.:
Hat vielleicht jemand eine Meinung zu ST Microelectronics?
Ich finde die aufgrund ihrer Geschäftsfelder sehr interessant und denke das sie zu Unrecht mit anderen Chipherstellern in einen Topf geworfen werden. Die letzten Zahlen waren sehr gut und die momentane Bewertung ist nach meiner Meinung recht günstig.

Hast Du da weitere Infos an Land geholt bzw. kannst mir vielleicht generell was über ST sagen?


Greetings, Pumi

kleinje - Donnerstag, 12. April 2001 - 11:03
Der Kyro II ist allerdings eine Entwicklung von Imagination Technologies Ltd. ( London Stock Exchange stock/ticker symbol IMG, www.imgtec.com ), der in Lizenz von ST Microelectronics hergestellt wird. Da der Chip wirklich gut zu sein scheint, und IMG den Chip hoffentlich gut weiterentwickelt, wuerde mich interessieren, ob irgendjemand was ueber IMG sagen kann?
Allerdings sollte man die Geforce 3 nicht unterschaetzen...
Noch bringt sie zwar keine gute Performance, da sie von der aktuellen Software nicht unterstuetzt wird, jedoch denke ich, dass sie durch ihre Programmierbarkeit bei entsprechender Unterstuetzung eine sehr starke Leistung zeigen koennte. In diese Richtung muesste auch die Weiterentwicklung des Kyro II gehen, um mithalten zu koennen.

Tschuess, kleinje.

pumi - Donnerstag, 19. April 2001 - 10:31
Paris (vwd) - STMicroelectronics NV, Genis-Pouilly, wird nach Prognosen von Analysten für das erste Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,36 bis 0,39 USD ausweisen nach 0,26 USD im entsprechenden Vorjahresquartal. Die Quartalsumsätze werden auf 1,92 bis 1,95 (1,7) Mrd USD geschätzt. Im März hatte das Unternehmen die eigenen Gewinn- und Umsatzerwartungen für das erste Quartal abwärts revidiert, dabei den Gewinn je Aktie aufunter 0,45 USD und den Umsatz auf unter zwei Mrd USD. Der Elektronikkonzern mit niederländischer Rechtsform und Sitz in Frankreich wird den Quartalsausweis (in USD) an diesem Donnerstag vorlegen.

Analysten erwarten, dass sich im Quartalsbericht von STMicroelectronics die gleichen Probleme wie bei der Philips Electronics NV spiegeln werden, da beide Unternehmen ein ähnliches Produktportfolio haben. Philips hatte über ein schwaches erstes Quartal berichtet und eine Warnung für das zweite abgegeben. Nach Analysteneinschätzung dürfte sich STMicroelectronics im Vergleich zu Mitbewerbern im dritten und vierten Quartal besser entwickeln, da das Unternehmen auf Grund seines Produktemix besser positioniert sei, um von der zu erwartenden Nachfrageverschiebung von PC-basierten Produkten in Richtung Consumer Electronics zu profitieren. (Foto: STMicroelectronics)

Da bin ich ja mal sehr gespannt! :)

chinaman - Mittwoch, 15. November 2006 - 05:35
Handelsblatt Nr. 217 vom 09.11.06 Seite 18


INSIDE: ST MICROELECTRONICS

Triumph der langen Leine

JOACHIM HOFER | MÜNCHEN Die Voraussetzungen sind alles andere als günstig. Da werden zwei angeschlagene, stark von ihren Staaten beeinflusste Unternehmen aus Italien und Frankreich zusammen geworfen. Das Konstrukt bekommt ein Hauptquartier fern von allen Fabriken in der neutralen Schweiz und einen rechtlichen Sitz in den Niederlanden.

Auf den ersten Blick ein unübersichtliches Gebilde. Dennoch wird ST Microelectronics (ST) zur Erfolgsgeschichte: Europas größter Chipproduzent, 1987 aus der italienischen SGS Group und der französischen Thomson Semiconducteurs entstanden, liefert seit Jahren zumeist ordentliche Gewinne ab und steht im Vergleich zum deutschen Wettbewerber Infineon stets deutlich besser da.

Dass ST nicht das schlimme Schicksal anderer multinationaler Unternehmen teilt, hat mehrere Gründe. Der wichtigste: Die Gesellschafter haben bereits zu Beginn viele jener Fehler vermieden, unter denen beispielsweise der europäische Luftfahrtkonzern EADS leidet. Da ist zunächst die Führungsspitze. Von Anfang an wurde ST von einem einzigen Chef geführt - EADS quält sich bis heute mit zwei Bossen aus zwei Ländern.

Mit der Konzernzentrale in Genf hat sich ST zudem den Begehrlichkeiten der beteiligten Staaten bis heute weitgehend entzogen. EADS hingegen leistet sich Zentralen in Deutschland und Frankreich. Das bringt Abstimmungsprobleme und viel Knatsch, weil die Interessen der Standorte auseinander laufen.

Mit Passagierflugzeugen und Kampfjets steht EADS zwar deutlich stärker im Visier der Politik als ein Chiphersteller. Doch auch ein Chip-Produzent wie ST wird von den Politikern kritisch beäugt. Denn Hochtechnologie bringt Prestige, und jedes Land will einen möglichst großen Anteil daran haben. Hier kommt Pasquale Pistorio ins Spiel. Der Sizilianer führte ST von der Gründung bis ins Jahr 2005. Mit Charme und Cleverness gelang es ihm blendend, französische und italienische Interessen unter einen Hut zu bringen.

Nun ist auch bei ST nicht alles Gold, was glänzt. Pistorios Nachfolger Carlo Bozotti musste zunächst mit dem eisernen Besen kehren. Tausend Ingenieure bekamen neue, profitablere Aufgaben. Außerdem hatte Pistorio zu lange auf die Fertigung in Europa gesetzt. Das ist problematisch, weil viele Abnehmer heute in Asien sitzen. Überdies sind Chips aus Italien und Frankreich auch wegen des starken Euros relativ teuer.

So hat sich Bozotti mit dem koreanischen Wettbewerber Hynix verbündet, und er baut jetzt ein Werk in China. Die dritte Belastung ist nach wie vor das Geschäft mit Speicherchips. Für die kaum profitable Sparte sucht der Konzern seit langem einen Partner, bislang ohne Erfolg.

Alles in allem steht ST aber gut da und so ist es wenig verwunderlich, dass Übernahmegerüchte laut werden. Seit Finanzinvestoren in jüngster Zeit den Chiphersteller Freescale und die Halbleitersparte von Philips übernommen haben, gibt es auch Spekulationen um ST.

Hier kommen schließlich doch noch nationale Einflüsse ins Spiel. Denn sowohl Italiener als auch Franzosen befürchten, dass angelsächsische Heuschrecken wenig Rücksicht auf Arbeitsplätze in ihren Ländern nehmen würden. Über mehrere Ecken sind der französische und der italienische Staat noch mit mehr als einem Viertel beteiligt. Sie haben ihre Interessen gebündelt und sind größter Anteilseigner.

Gegen ihren Willen läuft nichts bei ST. Allerdings sollten die Gesellschafter aus der Vergangenheit ihre Schlüsse ziehen: Sie und das Unternehmen sind ausgesprochen gut damit gefahren, dass sich der Staat aus dem Geschäft weitgehend heraus gehalten hat. hofer@handelsblatt.com

Hofer, Joachim



09. November 2006

Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: ST Microelectronics
Eine Nachricht hinzufügen

Benutzername:   Dies ist ein privater Board-Bereich. Bitte geben Sie Ihre ID und Ihr Passwort an.
Passwort: