Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Philips
mib - Donnerstag, 8. Februar 2001 - 23:10
relativ gute Zahlen von Philips. Sollte Philips deutlich unter 30 Eu rutschen, dann wuerde ich fuer das Auslandsdepot einsteigen. Aber jetzt noch nicht....


Philips leidet mit der Branche

von Roland Lang [08.02.01, 10:20]
Jetzt antizyklisch einsteigen? Oder ist die Zeit der Hightechs noch nicht gekommen? Die niederländische Philips reiht sich mit einem Rekordergebnis für 2000, aber eingetrübten Zukunftsaussichten in den Reigen der großen Hightechs ein. Europas größter Konsumelektronik-Konzern steigert den Gewinn auf 9,6 Milliarden Euro nach lediglich 1,8 Milliarden Euro 1999. Ohne die Berücksichtigung eines außerordentlichen Ertrags von sieben Milliarden Euro bleibt ein Plus von 44 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Trotz des Rekordergebnisses liegt Philips unter den Erwartungen der Analysten, die mit einem Gewinn von 2,9 bis 4,3 Milliarden Euro rechneten.

Die niederländische Gesellschaft ist zudem der zweitgrößte europäische Chiphersteller hinter Infineon. Diese Sparte war in der Vergangenheit mit einem Ergebnisbeitrag von einem Drittel eines der einträglichsten Geschäftsfelder des Konzerns. Durch die Konzentration auf die Produktion von Chips für die Unterhaltungs- und Automobilelektronik sowie die Telekommunikation zeigen sich die Niederländer bislang relativ resistent gegen die schwankenden Preise bei Computerchips.

Spuren hinterlässt die Abkühlung der Weltkonjunktur aber auch bei Philips. Nur verhaltene Aussichten präsentiert das Unternehmen für das erste Halbjahr 2001: „In einigen Märkten werde sich das Wachstum verlangsamen und die Preise erodieren.“, so Philips. Speziell die Abkühlung in den USA trifft auch die Niederländer, die dort rund 20 Prozent der Erlöse erzielen. Sorgen bereitet zudem das Handygeschäft, dass ähnlich wie bei Ericsson und Nokia unter der schwachen Nachfrage leidet.

Dennoch zählt Philips auf Grund des breiten Portfolios zu den besten Tech-Aktien in Europa. Neben dem Chip- und Mobilfunksektor ist der Konzern zudem auch in den Sparten Konsumelektronik, Medizintechnik sowie elektronische Komponenten tätig. Dies sollte den Niederländern helfen, die Delle in der Techsparte durch die konjunkturell laue Nachfrage ohne größere Einbrüche zu überstehen und die Ertragsschwankungen auszugleichen.

Der designierte Unternehmenschef Gerard Kleisterlee will künftig die Umsätze um zehn Prozent pro Jahr steigern. Die Nettoumsatzrendite soll von derzeit acht auf zehn Prozent zulegen. Für das Ergebnis je Aktie plant der Nachfolger von Cor Boostra ein Wachstum von durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr. Allerdings scheint die Hoffnung, das Philips seinen Halbleiterbereich ähnlich erfolgreich wie Siemens an die Börse bringt, erst einmal vom Tisch.

boerse-online.de rät mutigen Anlegern antizyklisch einzusteigen. Durch den heutigen Kursrückgang um rund fünf Prozent auf 35 Euro sollten die schlechten Nachrichten nun endgültig eingepreist sein. Auf dem aktuellen Niveau bietet die Aktie mit einem KGV von 15 auf Basis 2002 eine gute Alternative zu den Titeln reiner Chip- oder Hightech-Produzenten. Bereits investierte Anleger sollten die Aktie halten und die Position mit einem Stop Loss von 34 auf Schlusskursbasis halten.

Charttechnisch befindet sich die Aktie am Scheidweg. Gelingt es nicht, die 35 Euro-Marke auf Schlusskursbasis zu halten, droht ein Rückschlag bis weit unter 30 Euro. Der mittelfristige Abwärtstrend ist intakt.

chinaman - Freitag, 9. Februar 2001 - 08:54
Weiter streckt mib seine Fühler auch nach Europa aus. Gut so ! Auch DM Online hat sich mit Philips bschäftigt und kommt momentan ebenfalls zum Anlageurteil halten.

:-)
Gruß
Chinaman


08.02.2001
Philips: Passabler Start


Günstige konjunkturelle Bedingungen und ein starker Dollar haben Philips einen passablen Start ins neue Jahrtausend beschert. Für das laufende Jahr sind die Aussichten weniger rosig.

Nominal steigt der Umsatz um 20 Prozent auf 37,9 Milliarden Euro. Um Wechselkursänderungen und Konsolidierungseffekte bereinigt bleibt ein Umsatzplus von elf Prozent. Darin enthalten sind ein Mengenwachstum von 16 Prozent, das durch einen Preisverfall von fünf Prozent beeinträchtigt wird.

Das Betriebsergebnis aus normaler Geschäftstätigkeit kletterte in 2000 auf die Rekordhöhe von 9,6 Milliarden Euro nach 1,8 Milliarden in 1999. Für das Ergebnis pro Aktie bedeutet das einen Anstieg von 1,31 auf 7,31 Euro Pro Aktie. Ohne einmalige Erträge beträgt das Betriebsergebnis 2,6 Milliarden oder 1,95 Euro pro Aktie gegenüber 1,13 Euro im Vorjahr. Analysten haben mit einem Ergebnis in der breiten Spanne von 2,9 bis 4,3 Milliarden Euro gerechnet. Analysten äußerten sich daher enttäuscht.

Zum Ergebnis haben insbesondere die Bereiche Halbleiter und Bauelemente beigetragen. In diesen Sektoren hat sich das Ergebnis verdoppelt (lesen Sie zu den einzelnen Segmenten auch den Hintergrundbericht). Profitieren konnte der Elektronikkonzern auch aus den Verkaufserlösen von Beteiligungen. In 2000 verkaufte Philips Anteile an JDS Uniphase für 1,2 Milliarden Euro. Aus dem Umtausch von Seagram-Aktien in Vivendi Universal anläßlich der Fusion beider Firmen zogen die Niederländer Erträge in Höhe von 966 Millionen Euro.

Auf den Zahlen des letzten Jahres will sich die Philips-Führung nicht ausruhen. „Jetzt haben wir uns dem Erreichen noch ehrgeizigerer Ziele für die kommenden Jahre verschrieben, um unsere Geschäftsentwicklung ständig zu verbessern und Wachstum, Ertragslage und Shareholder Value zu steigern,“ verkündet der designierte Präsident Gerard Kleisterlee.

Als neue, mittelfristige finanzielle Zielsetzungen nannte die Philipsführung ein durchschnittliches Jahreswachstum von zehn Prozent; eine Zunahme des Betriebsergebnisses von rund acht auf zehn Prozent des Umsatzes; eine durchschnittliche Zunahme der Umsatzerlöse je Stammaktie um 15 Prozent sowie einen positiven Cash Flow. Durch diese Ziele soll eine Netto-Kapitalrendite von über 30 Prozent erreicht werden. Im letzten Jahr lag sie ohne einmalige Erträge bei 24,2 Prozent.

DM Online-Meinung:

Philips hat sich aufgestellt und muß nun die konjunkturelle Entwicklung aussitzen. Anleger können Tiefststände des schwankenden Kurses nutzen, um preisgünstig Positionen aufzubauen. Dreht sich die Konjunktur wieder zum positiven, wird Philips davon profitieren können. Allerdings: reinrassige Chip- oder Mobiltelefonhersteller werden dann vermutlich noch attraktiver sein. Grundsätzlich schließen wir uns dem Urteil von BfG und WGZ Bank an: Halten.

chinaman - Dienstag, 17. Oktober 2006 - 05:45
Philips mit Gewinnrückgang im Kerngeschäft
Amsterdam - Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat im dritten Quartal operativ weniger verdient. Das Ergebnis wurde durch geringere Umsätze mit LCD-Bildschirmen belastet. Zudem drückten Haftpflichtfälle die Zahlen, weil Ansprüche wegen Asbestbelastungen aus den 70er Jahren fällig wurden.

Dagegen konnte der Konzern sein Nettoergebnis verdreifachen und verbuchte einen Rekord von 4,24 Mrd. Euro. Allerdings ist das Quartalsresultat durch einen hohen einmaligen Buchgewinn aufgebläht: Philips verkaufte im August 80 Prozent seiner Halbleitersparte zum Preis von 6,4 Mrd. Euro an mehrere Investmentgesellschaften. Gleichzeitig trug die Trennung von dem Geschäft zu einem Rückgang des Umsatzes bei. An der Börse wurden die Zahlen mit Enttäuschung aufgenommen. Die Aktie sank an der Amsterdamer Börse im Handelsverlauf um rund zwei Prozent.

Die unerwarteten Belastungen durch die Asbest-Haftungsfälle schlugen mit 265 Mio. Euro zu Buche und drückten das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 25 Mio. Euro. Aber auch ohne die Sonderposten blieb das Ebit mit 290 Mio. Euro schwach. Im Vorjahresquartal verzeichnete Philips noch ein Ebit von 442 Mio. Euro.

Enttäuschend war auch die Umsatzentwicklung im Quartal. Die Erlöse beliefen sich auf 6,31 Mrd. Euro nach 7,62 Mrd. im Vorjahresabschnitt. Die Sparten Haushaltsgeräte und Licht konnten die Umsätze um 18 beziehungsweise 16 Prozent steigern, die Erlöse in der Unterhaltungselektronik sanken aber um fünf Prozent.

htz./rtr

Artikel erschienen am 17.10.2006
Die Welt

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